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Demografieorientiertes Personalmanagement: Wie die Digitalisierung unsere VUKA-Welt verändert

Die Digitalisierung verändert unsere „VUKA-Welt“ radikal. Sie ist  bestimmt von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität.

Die Digitalisierung verändert unsere „VUKA-Welt“ radikal. Sie ist  bestimmt von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität.

Mehr zu den Themen:   gastautorin dr. alexandra hildebrandt
22.07.2017 - Gastbeitrag: Dr. Alexandra Hildebrandt

Um in einer demografisch herausfordernden Welt richtig zu handeln und sich an die Dynamik der Märkte anzupassen, sind deshalb neue Anforderungen wie Agilität, Flexibilität und digitales Denken. Vor allem die Personalabteilungen stehen vor schwierigen Aufgaben, die mit bisher gängigen Instrumentarien kaum mehr zu bewältigen sind. Hinzu kommt das sich ständig wandelnde Anforderungsprofil an Mitarbeiter- und Führungskräfte.

Telekom-Chef Timotheus Höttges hat in seinem Konzern das Führungsprinzip „Empower to perform“ eingeführt, durch das  Mitarbeitern mehr Freiheit gewährt werden soll. Er erhofft sich, damit mehr kreatives Potenzial freizusetzen. Dieser Ansatz bestätigt, dass sich die Innovationskraft eines Unternehmens auch aus dem Personalmanagement ergibt.

„Engpässe bei der Versorgung mit hochqualifizierten Arbeitnehmern im Rahmen der demografischen Entwicklung – die Prognosen einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung beinhaltend – beeinflussen schließlich konkret die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens“, sagte die Innovationsforscherin Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl bereits 2012 im Rahmen der  Baden-Badener Unternehmer Gespräche, eine der wichtigsten und traditionsreichsten Institutionen für die Entwicklung des obersten Führungsnachwuchses.

Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl (Copyright: Franz Wamhof)

Sie leitet das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Daneben ist sie Inhaberin des Lehrstuhls Innovations- und TechnologieManagement am Institut für Entrepreneurship, Technologie-Management und Innovation (ENTECHNON) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Sie arbeitet zu Entstehungsbedingungen von Innovationen und deren Auswirkungen. Schwerpunkte ihrer Forschung bilden dabei das Management von Innovationen und Technologien, Roadmapping, die strategische Technologie-Vorausschau und -Planung, Unternehmensnetzwerke sowie Wissensmanagement.

Ein demografieorientiertes Personalmanagement hebt sich nach Ansicht der Wissenschaftlerin von der Konkurrenz ab und berücksichtigt die Auswirkungen der demografischen Entwicklung für das eigene Unternehmen: „Der Einsatz entsprechender Maßnahmen ist positiv damit verknüpft, erfolgreich neue Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. Für diesen Modus von Innovationen sind das Wissen und die Kompetenzen von älteren Beschäftigten, die zudem mit dem aktuellen Stand ihres Fachgebietes vertraut sind, von ebenso hoher Relevanz wie die Nachwuchsförderung.“

Selbst Handelnder sein statt Behandelter

Damit die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung gelingt, braucht es vor allem Übersetzer, die komplexe Sachverhalte in einzelne Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammenfügen und das Ganze mit eigenen Beobachtungen anreichern.

Ein solcher „Dolmetscher“ ist  Dipl.-Ing. (FH) Werner Neumüller, dessen vielfach ausgezeichnete Unternehmungen mehr als 300 Mitarbeiter/innen an fünf Standorten beschäftigen. Kerngeschäft ist die Rekrutierungsunterstützung über die Personaldienstleistung vor allem im akademischen Umfeld und bezüglich Ingenieurqualifikationen.

Werner Neumüller (Copyright: Neumüller Unternehmungen)

Er ist Autor der Kindle Edition „Tun statt reden: Personalverantwortung 21.0 von A bis Z“. Hier wird gezeigt, dass in der Arbeits- und Lebenswelt des 21. Jahrhunderts TUN mit drei Begriffen in Beziehung steht: Verbinden, Vernetzen und Sich-Verhalten. Das bedeutet beispielsweise auch, ein zeitgemäßes Handwerk wie Programmieren zu lernen und Prozesse ganzheitlich zu verstehen, damit niemand zum Manipulierten („Behandelten“) wird, sondern selbst „Handelnder“ ist, um Zukunft mitzugestalten – allerdings nicht nur mit den Fingerspitzen (die auf Tasten drücken), sondern mit der ganzen Hand.

Ohne anpackende Menschen, die klug und pragmatisch die Welt gestalten, kann sich eine Gesellschaft nicht nachhaltig entwickeln und innovativ sein. Das ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels besonders wichtig, denn er wird Unternehmen und Organisationen in den nächsten Jahren hart treffen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen haben zunehmend Probleme, benötigte Fachkräfte zu rekrutieren. Anhand zahlreicher Beispiele und Erfahrungsberichte wird gezeigt, was es braucht, um Organisationen zukunftsfähig zu machen und welche Rahmenbedingungen es braucht, damit sich Menschen nachhaltig entwickeln können.

Die wichtigsten Fragen von A bis Z

  • Kann jemand heute noch Karriere machen, dem das GEHALT wichtiger ist als seine Aufgabe?
  • Wie gelingt die nachhaltige Besetzung von FÃœHRUNGSPOSITIONEN?
  • Ist der HR-Mitarbeiter angesichts der des digitalen Wandels künftig noch gefragt?
  • Welche Rolle spielen IT-gestützte Verfahren für eine objektivere Personalauswahl?
  • Mit welchen Arbeitsmitteln können die richtigen KANDIDATEN gefunden werden?
  • Wie werden die Veränderungen in der Altersstruktur bei der Planung betrieblicher KARRIEREWEGE berücksichtigt?
  • Auf welche KOMPETENZEN kommt es künftig an?
  • Warum ist Wissen ohne KÖNNEN wertlos?
  • Welche METHODEN von Personalern sind im Ausleseprozess heute überholt? Wohin geht die zukünftige Entwicklung?
  • Wie sehen künftig die betrieblichen Abläufe und ORGANISATIONSSTRUKTUREN aus? Wie können sie schon professionalisiert werden?
  • Was gehört zu den neuen Aufgaben der PERSONALBERATER?
  • Weshalb gewinnt das PERSONALRESSORT in vielen Unternehmen heute an strategischer Relevanz? Welche Themen stehen auf der aktuellen Agenda der Personalabteilungen?
  • Welche STRUKTUREN braucht es, um das Thema (Aus-)Bildung für Unternehmen voranzubringen?
  • Wurde PERSONLAL in den letzten Jahren fast ausschließlich kompetenzbasiert ausgewählt? Was braucht es noch?
  • Welche Herangehensweisen werden sich künftig bei der REKRUTIERUNG ändern?
  • Was ist richtiges RECRUITING?
  • Welche Bedeutung hat heute noch die STELLENANZEIGE?
  • Weshalb sollten sich Unternehmen nicht allein auf das klassische VORSTELLUNGGESPRÄCH verlassen?
  • Weshalb müssen Bildung und Ausbildung auf gesellschaftlichen und humanistischen WERTEN gründen?
  • Welche ZUKUNFTSKONZEPTE sollten Unternehmen haben? Wie beeinflussen sie Entscheidungen der Gegenwart?

 

Weiterführende Informationen:

Marion A. Weisssenberger-Eibl: Herausforderungen und Chancen des strategischen Innovationsmanagements in der Praxis (26.4.2012).  Baden-Badener Unternehmer Gespräche.

Werner Neumüller: Tun statt reden: Personalverantwortung 21.0 von A bis Z (mit Alexandra Hildebrandt). Amazon Media EU  S.à r.l. Kindle Edition 2017.



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