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Nachhaltige Arbeitgeber

Hier wächst Begeisterung – Acker e. V. im Gespräch

INTERVIEW | Acker bietet Bildungsprogramme für Kinder und Erwachsene an, in denen den Teilnehmenden die Natur sowie eine gesunde Ernährungsweise nähergebracht werden. Marleen arbeitet bei Acker und erzählt und im Interview, was Acker zu einem besonderen Arbeitgeber macht.

INTERVIEW | Acker bietet Bildungsprogramme für Kinder und Erwachsene an, in denen den Teilnehmenden die Natur sowie eine gesunde Ernährungsweise nähergebracht werden. Marleen arbeitet bei Acker und erzählt und im Interview, was Acker zu einem besonderen Arbeitgeber macht.

20.06.2022 | ein Interview geführt von Mara Häuser und Isabel Lüdenbach | Bild: Nadine Stenzel, Acker e. V.

Immer mehr Menschen verlieren den Bezug zur Natur und wissen gar nicht mehr wirklich wo ihr Essen herkommt und wie dieses angebaut wird. Acker will dieser Entwicklung zum Schutz der Umwelt und des Klimas entgegenwirken. Sie bieten Programme für Kinder an, in denen diese lernen und erleben, wie Gemüse angepflanzt wird und wie wichtig die Natur für uns ist. Im Interview erfährst du mehr zur Arbeit des Unternehmens und Marleen von Acker erzählt uns auch wie man Acker mit seiner Mitarbeit unterstützen kann. 

JOBVERDE: Marleen, erzähl uns mal, was Acker genau macht.

Marleen: Acker ist ein gemeinnütziges Sozialunternehmen, das zum Ziel hat, in unserer Gesellschaft die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern, ein gesundes Ernährungsverhalten zu verankern und der immer stärkeren Naturentfremdung entgegenzuwirken. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt bei unseren ganzjährigen Bildungsprogrammen GemüseAckerdemie und AckerRacker. In diesen Programmen bauen Schüler*innen und Kita-Kinder auf dem Acker ihr eigenes Gemüse an und erleben, woher eigentlich das Essen auf unseren Tellern kommt. Wir haben aber auch Angebote für Privathaushalte und Unternehmen und wollen das Ackern so vielen Menschen wie möglich nahebringen. 

Acker verändert, wie Menschen Natur und Lebensmittel wahrnehmen. Wir unterstützen unsere Teilnehmer*innen dabei, nachhaltige Konsumentscheidungen zu treffen und sich ausgewogen zu ernähren. Und das ist auch das Wichtigste: Wir arbeiten nicht zum Selbstzweck, sondern wollen eine positive Veränderung bei unseren Zielgruppen bewirken – und zwar möglichst ganzheitlich und nachhaltig. Deshalb hat das Thema Wirkungsanalyse bei uns auch einen zentralen Stellenwert.

Wie kam die Idee zustande, Kinder mit Landwirtschaft bzw. Gemüseanbau vertraut zu machen?

Gegründet wurde Acker von unserem Geschäftsführer Christoph Schmitz. Er ist selbst auf dem Bauernhof groß geworden, hat Agrar- und Wirtschaftswissenschaften studiert und am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung promoviert. Mit der Geburt seiner Tochter im Jahr 2012 sind bei Christoph viele Fragen aufgetaucht: Können die Kinder, die Tagesausflüge auf den Hof seiner Eltern machen, wirklich verstehen, wie Landwirtschaft funktioniert? Wäre es nicht besser, wenn der Acker dauerhaft zu den Kindern käme und nicht die Kinder zum Acker? In seiner Elternzeit hat er dann seine Arbeit zur „Entfremdung der Gesellschaft von Nahrungsmitteln“ geschrieben und dabei die Idee entwickelt, den Gemüseanbau im Rahmen eines Bildungsprogramms an die Schulen zu bringen. 

In einem ersten Pilotprojekt hat Christoph die GemüseAckerdemie dann gemeinsam mit der Schulklasse seiner Schwester, die Lehrerin ist, getestet – und den Versuch natürlich wissenschaftlich begleitet. Dabei hat sich schnell herausgestellt: Die Kinder stehen nicht nur mit voller Begeisterung auf dem Acker, sie lernen auch dabei. Seitdem arbeitet Christoph mit Acker daran, dieses Erlebnis und diesen besonderen Lernerfolg für möglichst viele Kinder erfahrbar zu machen – dieses Jahr ackern wir schon mit mehr als 55.000 Kindern an über 1.200 Schulen und Kitas! 


Acker will Kindern die Natur nah bringen. (Bild: Nadine Stenzel, Acker e. V.)

Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit bei eurer Arbeit? 

Nachhaltigkeit ist das zentrale Anliegen, um das sich unsere Arbeit jeden Tag dreht. Wir glauben, dass Nachhaltigkeit schon bei den Wurzeln beginnt: Wer schon als Kind mit der Natur in Berührung kommt, setzt sich als Erwachsener mit einer höheren Wahrscheinlichkeit dafür ein, sie zu schützen. Unsere Bildungsprogramme fördern die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft, indem sie Kindern solche prägenden Erlebnisse auf dem Acker ermöglichen – und sie dadurch für Gemüse und Lebensmittel, aber eben auch für die Natur begeistern. Wir unterstützen aber auch Erwachsene dabei, ihr Handeln zu reflektieren, nachhaltigere Konsumentscheidungen zu treffen und sich ausgewogen zu ernähren, zum Beispiel mit unserem Office Gardening Programm Ackerpause. Unsere Bildungsprogramme orientierten sich alle an den Kriterien der BNE – der Bildung für nachhaltige Entwicklung – und auch auf dem Acker selbst geht es so ressourcenschonend wie möglich zu: Wir setzen auf Mulchen, Mischkultur, eine große Sortenvielfalt und orientieren uns an den Prinzipien des ökologischen Landbaus.

Nachhaltigkeit hat für uns aber nicht nur mit Ökologie und Konsum zu tun, sondern auch mit Beziehungen. Wir leben bei Acker ein soziales und sehr wertschätzendes Miteinander und versuchen auch, unser Wachstum als Unternehmen so nachhaltig und achtsam wie möglich zu gestalten.

Welche Persönlichkeiten sucht ihr für euer Team und in welchen Bereichen kann man bei euch arbeiten?

Wir suchen Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die Lust haben, unsere Mission mit ihren Fähigkeiten, vor allem aber auch mit Leidenschaft zu unterstützen. Bei uns muss man auch nicht unbedingt einen grünen Daumen haben oder Ökotrophologie oder Landwirtschaft studiert haben. Wie jede Organisation haben wir klassische Bereiche wie Finanzen, IT, Kommunikation, Design oder Personal – was bei uns Mensch & Kultur heißt –, deren Teams in unserem Büro in der Berliner Malzfabrik oder teilweise auch remote arbeiten. Man kann aber auch in einem unserer regionalen Teams mitackern und zum Beispiel als Regionalkoordinator*in zur Verbreitung und Umsetzung unserer Bildungsprogramme an den Schulen und Kitas vor Ort beitragen. 


Acker bietet Arbeitsplätze in vielen verschiedenen Bereichen an. (Bild: CC-BY-SA, Acker e. V.)

Wie würdest du die Arbeitskultur bei Acker beschreiben?

Für uns ist klar, dass jedes Pflänzchen andere Bedürfnisse hat. Bei uns muss man deshalb als Eule nicht um 8 Uhr morgens auf dem Acker stehen und kann auch selbst entscheiden, wie viele Stunden die eigene Arbeitswoche hat. Der Zusammenhalt im Team ist uns besonders wichtig, weil wir glauben, dass wir nur gemeinsam etwas verändern können. Einmal im Jahr fahren wir auf ein mehrtägiges Acker-Retreat und lassen die Seele baumeln. Das tut immer richtig gut und gibt Gelegenheit, sich auf unsere Werte und unsere Vision, aber auch auf uns als Team zu fokussieren. Außerdem werfen wir bei unseren Großen Teammeetings immer wieder einen gemeinsamen Blick auf erreichte Meilensteine, unsere Learnings und die nächsten Schritte, die anstehen.

Gibt es neben der Festanstellung noch weitere Möglichkeiten, bei euch  „mitzuackern“?

Ja, auf jeden Fall! Zum Beispiel als AckerCoach oder AckerBuddy. 

Als AckerCoach unterstützt man Kinder und Pädagog*innen an Schulen und Kindergärten dabei, eine eigene Ackerfläche oder Beete einzurichten und selbstständig Gemüse anzubauen. Man vermittelt den Lehrer*innen und Erzieher*innen jede Menge Wissen über den Gemüseanbau, kann selbst aber auch unglaublich viel dazulernen. Natürlich ist es dafür hilfreich, wenn man schon mal im eigenen Garten oder anderswo geackert hat, aber unsere AckerCoaches bekommen von uns auch Schulungen und Zugang zu unserer Lernplattform. Wir zeigen ihnen, wie sie die Pflanzungen an den Schulen und Kitas anleiten und die Lernorte in ihrer Region mit fachlichem Rat gut durch die AckerSaison begleiten können. Und wer nicht gleich eine ganze Region begleiten möchte, kann als AckerBuddy auch nur eine konkrete Schule oder Kita bei der wöchentlichen AckerStunde unterstützen. Weitere Infos zum Mitackern gibt es unter www.ackercoach.de und www.ackerbuddy.de


Im Acker-Team werden die Bedürfnisse von allen Mitarbeiter*innen berücksichtigt. (Bild: CC-BY-SA, Acker e. V.)

Warum arbeitest Du gerne bei Acker? 

Da gibt es ganz viele verschiedene Gründe – und gerade diese Vielfalt macht es so spannend. Zuallererst: Mich begeistert die Mission, vor allem aber auch der erlebnis- und wirkungsorientierte Ansatz von Acker. Die Natur entdeckt man eben nicht in Schulbüchern, sondern draußen, mit den Händen in der Erde. Mit jedem neuen Bericht des Weltklimarats wird das Ausmaß und die Dramatik der Klimakrise deutlicher – da kann einen auch mal das Gefühl der Ohnmacht überkommen. Dann erinnere ich mich wieder, wie toll es ist, dass ich ganz konkret sehe und spüre, welche Veränderung wir durch unsere Arbeit bei Acker schaffen und wie viele Kinder wir mit unseren Bildungsprogrammen für die Natur begeistern. 

Besonders toll ist es natürlich auch, dass man bei Acker auch mal selbst die Hände in die Erde stecken und sich beim Pflanzen, Säen und Ernten austoben kann – und das direkt beim Büro, auf unserem eigenen „Malzacker“. 

Das allerschönste an der Arbeit bei Acker ist für mich aber die Zusammenarbeit mit meinen Kolleg*innen. Ich bin einfach unfassbar dankbar, mit so inspirierenden, motivierten und empathischen Menschen zusammenarbeiten – und vor allem auch viel lachen – zu dürfen. Das macht richtig Spaß!

Vielen herzlichen Dank für das Interview, liebe Marleen!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Acker stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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