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Babbel: Eine App für mehr Diversität und Integration

INTERVIEW| Die Sprachlern-App Babbel bietet kostenlose Deutschkurse für Geflüchtete. Auch im Arbeitsalltag gilt: Diversität ist eine Stärke, kein Hindernis.

INTERVIEW| Die Sprachlern-App Babbel bietet kostenlose Deutschkurse für Geflüchtete. Auch im Arbeitsalltag gilt: Diversität ist eine Stärke, kein Hindernis.

14.02.2018| Das Interview führte Bianca Schillinger

JobVERDE: Frau Hambalkó, würden Sie uns Babbel kurz vorstellen?

Rita Hambalkó: Babbel hilft Menschen dabei, eine neue Sprache schnellstmöglich anzuwenden. Insgesamt bieten wir 14 verschiedene Lernsprachen, von Englisch über Spanisch bis Russisch. Die kurzen Lektionen passen auch in einen stressigen Alltag und orientieren sich dabei immer an nützlichen, authentischen Themen. Produziert werden die Kurse von einem Didaktik-Team, das aus über 150 Sprachwissenschaftlern und Sprachlehrern besteht. Jeder Kurs wird spezifisch für die jeweilige Sprachkombination erstellt. Denn als Spanier lernt man z.B. Italienisch ganz anders als ein deutscher Muttersprachler. Mit weit über einer Million zahlender Kunden sind wir zudem die weltweit umsatzstärkste Sprachlern-App.



Was bedeutet es, in Ihrem Unternehmen zu arbeiten?

Freiheit, Vertrauen und Autonomie werden bei Babbel großgeschrieben. Es gibt zum Beispiel keine festen Arbeitszeiten. Alle Mitarbeiter(innen) tragen selbst die Verantwortung für ihre Arbeit, ohne dass ihnen jemand über die Schulter schaut. Babbel ist ein internationales Unternehmen mit insgesamt über 500 Team-Mitgliedern aus 45 verschiedenen Ländern. Wir lieben Sprachen, ein Großteil der Mitarbeiter(innen) lernt selbst eine, denn wenn man man jeden Tag von so vielen Sprachen umgeben ist, inspiriert das sehr, selbst eine zu lernen. Auch dass unser Produkt einen wirklichen Wert für unsere Kunden schafft motiviert ungemein. Wir legen großen Wert darauf, dass sich jedes Team-Mitglied aktiv mit Ideen einbringen kann. Wir schätzen die Vielfalt von Meinungen, Ideen und Arbeitsweisen, verbunden mit Respekt und Toleranz.
Im Bezug auf Lernen und Weiterbildung haben wir ein besonderes Angebot geschaffen. Zusätzlich zu externen Fortbildungen und Trainings bieten wir unseren Mitarbeiter(innen) die Babbel Academy. Sie ermöglicht jedem Team-Mitglied individuelle Trainings und Weiterbildungen durch inhouse Trainer. Das Konzept ist so erfolgreich, dass bereits fast jedes Team-Mitglied an durchschnittlich fünf Trainings teilgenommen hat und wir haben sogar schon Anfragen anderer Firmen, die gerne mit uns kooperieren wollen.

Welche Eigenschaften sollten Kandidaten mitbringen, wenn sie sich bei Ihnen bewerben?

Bei Babbel schreiben wir Diversität groß, das bedeutet, dass wir großen Wert auf Vielfalt in den Teams legen. Egal, ob jemand introvertiert oder extrovertiert ist, wir wollen ein Team aus verschiedenen Charakteren mit verschiedenen Geschichten und Stärken. Wir wollen weder jemanden formen, noch gibt es die oder den eine(n) ideale(n) Mitarbeiter(in). Außerdem legen wir großen Wert auf Female Empowerment und wollen z.B. unser Engineering Department für weibliche Bewerber noch attraktiver machen. Wichtig ist es uns, dass Menschen sich trauen, neue Wege zu gehen. Menschen, die Verantwortung für ihre Arbeit tragen und die es wagen, auch mal einen Fehler zu machen. Denn diese gehören zum Leben wie zum Arbeiten und nur aus ihnen lernt man und kann sich weiterentwickeln.

Und welche Qualifikationen sind aktuell besonders gefragt?

Babbel wächst stetig und wir arbeiten genauso stetig an der Optimierung und Weiterentwicklung der App. Daher suchen wir auch immer neue, gute Leute in allen Bereichen, derzeit besonders im Engineering. Wir hatten bei Babbel viele Neuerungen im letzten Jahr, z.B. unser Angebot für Geschäftskunden, unsere Kooperation mit Cambridge Englisch und vieles mehr. Und wir benötigen noch mehr gute Leute, um alle Projekte, die wir für die nahe und ferne Zukunft planen, best- und schnellstmöglich umzusetzen. Wenn es um konkrete Positionen geht, dann suchen wir derzeit vor allem Entwicklerinnen und Entwickler, Product Manager, Product Designer und Marketing Manager.

Wer nutzt Babbel? Eher junge Menschen, eher Ältere?

Das Motto ist „Sprachenlernen für Jedermann“ und so verhält es sich tatsächlich. Mit Babbel kann jeder eine Sprache lernen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Muttersprache, Bildung, Beschäftigung und sozialer Herkunft. Tatsächlich sind ca. ein Drittel unserer Nutzerinnen und Nutzer über 55 Jahre alt. Es geht also keineswegs nur um jüngere Menschen. Tatsächlich sind die jeweiligen Motivationen aber unterschiedlich. Während Junge eher für Reisen oder den Job lernen, denken ältere Lerner eher an Gesundheit und Brain-Fitness.



Babbel engagiert sich auch in der Geflüchteten-Arbeit. Können Sie uns Genaueres zu den Projekten erzählen?

Die Projektziele unseres Engagements für Geflüchtete sind das selbständige und unmittelbare Deutschlernen per App und die Förderung von Integration durch das Erlernen der deutschen Sprache. Wir glauben, dass Kommunikation und Sprache elementar sind, um in einer neuen Umgebung anzukommen und sich wohlzufühlen. Und wir glauben daran, dass Diversität eine Stärke ist, nicht nur bei Babbel, sondern überall. Es war und ist uns wichtig, in der Arbeit mit Geflüchteten einen nachhaltigen Beitrag zu leisten, deswegen haben wir uns kompetente Partner gesucht, mit denen wir kooperieren. In enger Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat, der Hoffnungsträger Stiftung und anderen haben wir Deutschkurse im Wert von weit über einer Million Euro an diverse Flüchtlingsprojekte gestiftet, von der Erstregistrierung über Flüchtlingsunterkünfte bis hin zur Online-Universität. Für einige Monate half das Babbel-Team Geflüchteten direkt im LAF (früher: LaGeSo) bei der kostenlosen Registrierung und Installation der App. Hierzu schickte das Unternehmen täglich zwei Mitarbeiter die Erstregistrierungs-Stelle. Diese Aufgabe wurde später an die Mitarbeiter vor Ort übergeben. Neben Gratiszugängen zu den Sprachkursen bietet Babbel zusätzlich Workshops für ehrenamtliche Helfer an: Babbels Sprachexperten bereiten die Helfer so unmittelbar auf das Unterrichten in Flüchtlingsheimen und Flüchtlingsklassen vor.

Warum arbeiten Sie persönlich gerne bei Babbel und was gefällt Ihnen besonders gut?

Ich komme aus Ungarn, habe Germanistik und Kommunikationswissenschaft studiert und bereits mit sieben Jahren angefangen, Deutsch zu lernen. Insgesamt spreche ich drei Sprachen und habe daher eine persönlich starke Bindung zu unserem Produkt. Es ist mein Traumjob, für ein Unternehmen zu arbeiten, das Menschen die Möglichkeit gibt, Sprachen zu lernen und miteinander zu kommunizieren.
Bei meiner Arbeit habe ich die Freiheit, selbst Entscheidungen zu treffen und zu tun, was ich für das Beste halte. Ich bekomme, genauso wie meine Kolleginnen und Kollegen das Vertrauen und den Spielraum dafür und werde dafür in meiner Arbeit geschätzt. Das ist sehr motivierend und mir persönlich sehr viel wert. Es gibt eine sehr offene, konstruktive Feedback-Kultur, die einem hilft, sich beruflich und auch persönlich weiterzuentwickeln.
Was ich außerdem sehr schätze ist, dass wirklich niemand nach seiner oder ihrer Herkunft, dem Aussehen, dem Kleidungsstil, der Religion oder anderen Äußerlichkeiten beurteilt wird. Alles was zählt ist, was man kann und wer man ist.

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Kommentare
Sara
15.10.2018
Die Gründe, die in der Überschrift stehen finde ich wirklich schön und motivieren eine Sprache zu lernen, damit wir alle mehr zusammenhalten und uns besser verstehen. Ich frage mich dennoch wie viel Wissen im Gegensatz zum an der Sprachschule Italienisch lernen wirklich hängen bleibt, wenn man alleine vor sich hin lernt. http://www.sprachschuleschneider.ch/de/kurse/italienischkurse/

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