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Nachhaltige Arbeitgeber*innen

Das sind die grünsten Arbeitsplätze in Stadtverwaltungen

In Stadtverwaltungen laufen alle Fäden einer funktionierenden großen Kommune zusammen. In diesem Beitrag liest du, welche Positionen darin besonders wichtig für eine grüne Stadt sind.

In Stadtverwaltungen laufen alle Fäden einer funktionierenden großen Kommune zusammen. In diesem Beitrag liest du, welche Positionen darin besonders wichtig für eine grüne Stadt sind.

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05.05.2022 | Ein Beitrag der LifeVERDE-Redaktion | Bild: Adobe Stock, fabrus

Eine Stadt zu managen, ist ziemlich aufwendig. Und durch den deutschen Föderalismus können und müssen die hier Beschäftigten verschiedenste Positionen orchestrieren. In diesem kommunalen „Regiestuhl“ gibt es deshalb verschiedenste Arbeitsplätze, die alle zum Wohle der Stadt existieren – auch in Sachen Klima, Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit. Wir verraten dir in diesem Beitrag jetzt die für diese vier speziellen Notwendigkeiten wichtigsten Stellen in einer typischen großen Stadtverwaltung.

Der Aufbau einer Stadtverwaltung

Stadtverwaltung ist nicht gleich Stadtverwaltung. Das liegt an der Existenz der sogenannten kommunalen Selbstverwaltung in Deutschland. Das heißt (stark vereinfacht), jede Kommune hat das Recht und die Pflicht, sämtliche Aufgaben, die mit dem unmittelbaren kommunalen Leben zusammenhängen, in Eigenregie zu bearbeiten. Daraus ergeht unter anderem ein sogenanntes Aufgabenfindungsrecht. Eine Kommunalverwaltung darf sich also so aufstellen, wie es für die besonderen Notwendigkeiten ihrer speziellen Gebietskörperschaft am passendsten ist. 

Was die hier beschäftigten Personen, die Beamt*innen und Mitarbeiter*innen im öffentlichen Dienst sowie die Externen anbelangt, hat das ein besonderes Gewicht. Diesbezüglich darfst du dir eine Stadtverwaltung (auf einem Diagramm dargestellt) nicht als ein großes Feld vorstellen, sondern viele kleine. Je größer die Stadt, desto mehr solcher Felder – oder Dezernate – gibt es. An ihrer Spitze steht ein* Beigeordnete*r (etwa ein*e Stadträt*in), darüber gibt es nur noch die*den Bürgermeister*in. Innerhalb der Dezernate werden Ämter und weitere Behörden konzentriert, deren Fachbereich und Aufgabenspektrum zur Natur des Dezernats passt.

Um dir das einmal beispielhaft an der Stadtverwaltung Kölns aufzuzeigen:

Eine ganz ähnliche Aufteilung existiert in praktisch jeder anderen Kommunalverwaltung ebenfalls – wenn auch vielleicht nicht 1:1 wie im Beispiel Kölns. Da aber jede Kommune ähnlich zusammengesetzte Aufgaben zu bewältigen hat, existieren hier immer derartig aufgebaute Dezernate beziehungsweise die darin integrierten Ämter und anderen Stellen. Der Grund dafür? Ähnlich, wie du es aus Schule und Universität und vielleicht dem Beruf kennst, lässt sich mit solchen „Kompetenzteams“ ein eng abgegrenztes Aufgabenfeld einfach besser und konzentrierter bearbeiten. Nicht zuletzt deshalb, weil die Dezernatsmitarbeiter*innen meist fest an ihre Aufgaben gebunden sind. Es kommt also kaum vor, dass beispielsweise eine Mitarbeiterin im Stadtplanungsamt zeitweilig Aufgaben in der Wirtschaftsförderung übernimmt.

Das heißt, in den Dezernaten arbeiten ausschließlich Beamt*innen und Mitarbeiter*innen, die sich auf das dort erforderliche Aufgabenspektrum durch ihre Ausbildung und ihren beruflichen Background sehr gut verstehen. Stell dir beispielsweise jemanden aus dem Stadtplanungsamt vor. Diese Person wird wahrscheinlich ein architektonisches oder bauingenieurstechnisches Studium absolviert haben. Außerdem wird sie sich – wie jede*r Mitarbeiter*in der Stadtverwaltung – ständig weiterbilden und hat dazu spezielle Informationsquellen, die das Raumplanungsthema ganz gezielt ansprechen. Dazu gehört eine ganze Riege von Fachzeitschriften ebenso wie etwa besondere Messen für die Stadt- und Raumplanung. 

Doch in welcher dieser Behörden liegen denn die wichtigsten Arbeitsplätze, die für die Nachhaltigkeit einer Stadt von besonderer Wichtigkeit sind und wo wirkliche Entscheidungen getroffen werden? Wir verraten es dir.


Stadtplanung- und Verwaltung (Bild: Adobe Stock, Maimento).

Kämmerei

Das Team der Stadtkämmerei ist mit ständigen Balanceakten beschäftigt. Denn hier geht es um die Stadtfinanzen und wird letztendlich der Haushaltsplan aufgestellt. Also eine große Liste darüber, was die Kommune finanziell zur Verfügung hat und was sie dementsprechend für welche Dezernate in den kommenden Jahren ausgeben kann.

Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass ein Haushaltsplan wohl niemanden in Gänze zufriedenstellen kann – schließlich möchte jedes Amt, jede Stelle, jedes Dezernat immer gerne mehr für die eigenen Aufgaben haben. In Sachen Nachhaltigkeit sind die Kämmereien jedoch genau deshalb besonders wichtig, selbst wenn viele das nicht vermuten. Schließlich können nur sie in den Haushaltsplänen alle diesbezüglich wichtigen Stellen mit genügend Geldmitteln versorgen. Ohne eine nachhaltig orientierte Kämmerei kann keine andere kommunale Behörde effektiv handeln, weil sie nicht genügend Geld bekommt. 

Verkehrsmanagement und -entwicklung

Du weißt sicherlich, wie sehr der städtische Verkehr über einen wichtigen Punkt der lokalen Umwelt und des Klimas entscheidet. Lärm- und Abgasbelastung, Flächenverbrauch und nicht zuletzt Lebensqualität hängen hieran. Die städtischen Teams, die sich mit der Entwicklung und dem Management des Verkehrs befassen, haben deshalb eine unglaublich wichtige Aufgabe:

  • Die Bedürfnisse von Natur und Klima,
  • die Arbeitgeber*innen und -nehmer*innen der Stadt,
  • die Geschäfte und ähnlichen Unternehmen,
  • der Tourismus und 
  • die Menschen, die aus verschiedenen Gründen von außerhalb in die Stadt kommen,

müssen hier allesamt gleichberechtigt bewertet werden. Die Verkehrsentwickler*innen erarbeiten deshalb beispielsweise Pläne, wie sie durch Optimierung des ÖPNV sowie der Rad- und Fußgänger*innenverkehrs die Fahrzeugdichte herabsetzen können, ohne jedoch beispielsweise die Geschäfte, Handwerker*innen und Arbeitgeber*innen zu benachteiligen, die vielleicht auf Lieferfahrzeuge angewiesen sind. 

Keine einfache Aufgabe. Zumal hier keine Real-Life-Experimente möglich sind. Die Verkehrsplaner*innen und -entwickler*innen sind deshalb in hohem Maß auf Rechenmodelle und hochmoderne Simulations-Softwares angewiesen – und möglichst exakte Daten aus den statistischen Behörden.


Das Errichten von neuen Grünflächen (Bild: Adobe Stock, Irina).

Landschaftsgestaltung und -pflege

Je grüner eine Stadt ist, desto lebenswerter ist sie im Allgemeinen und desto weniger bedeutet ihre Existenz einen negativen Eindruck auf Flora, Fauna und Klima. In diesem Sinne haben die Stellen für Landschaftsgestaltung und -pflege eine sehr wichtige Aufgabe. Sie müssen (in Zusammenarbeit mit den städtischen Baubehörden) versuchen, die begrenzten Flächen gleichsam menschlich attraktiv als auch umwelttechnisch wertvoll zu gestalten. 

Die Anlage von Parks, Stadtbäume und anderes urbanes Grün sowie deren Auswahl und Pflege im Zusammenspiel mit zeitgenössischen Erkenntnissen fallen unter die Regie dieser Stellen. Ebenfalls eine verzwickte Aufgabe. Ein einzelner Stadtbaum am Straßenrand beispielsweise ist zwar ein Gewinn für die Nachhaltigkeit. Gleichsam muss er jedoch zu den lokalen klimatischen Bedingungen passen, der Infrastruktur im Untergrund und nicht zuletzt der Bebauung.

Umwelt

Die gigantische Bedeutung des Umweltschutzes ist längst in den meisten Städten eine der wichtigsten Leitlinien, die einen Großteil des Handelns beeinflusst. Allerdings ist das Thema Umwelt selbst äußerst vielfältig. Eine Menge Städte betreiben deshalb ein spezielles Umwelt(schutz)amt oder eine ähnlich gelagerte Stelle. 

Doch was geschieht hier? Letzten Endes handelt es sich im Kleinen um eine ähnliche Kompetenz-Konzentration wie bei der generellen Errichtung von Dezernaten. In diesem Fachbereich läuft alles zusammen, was mit der Abwehr und Beseitigung schädlicher Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Pflanzen sowie Boden, Luft und Wasser zusammenhängt. Typischerweise kommen hier in einer Stadt mehrere sogenannte Unterbehörden zusammen – also nur lokal zuständige Behörden, die nicht nur von der Kommune Weisungen bekommen, sondern übergeordneten Mittel-, Ober- und obersten Behörden unterstehen:

  • Abfallbehörde,
  • Immissionsschutzbehörde,
  • Naturschutzbehörde,
  • Wasserbehörde sowie
  • Betriebsflächen- und Altlastenkataster

sind derartige Stellen, die sich in einem typischen städtischen Umweltamt finden. Sie stellen beispielsweise sicher, dass ein neu angesiedeltes Unternehmen die lokalen Lärmschutzbestimmung einhält oder die städtischen Abwässer anständig aufbereitet werden.


Arbeit bei der Wasserbehörde (Bild: Adobe Stock, Avatar 023).

Bauaufsicht

In einer Stadt wird praktisch immer an zahlreichen Stellen gebaut und saniert. Tatsächlich ist das sogar aus Sicht des Umwelt-, Natur- und Klimaschutzes grundsätzlich gut. Denn

  1. sind Städte als konzentrierte Siedlungen großmaßstäblich deutlich besser als eine dörflich zerstreute Siedlungsstruktur. Vor allem, weil sie pro Person weniger Flächen benötigen und versiegeln und die Wege deutlich kürzer sind.
  2. bedeutet Bauen und Sanieren Gebäude, die ständig möglichst dicht am energetischen Puls der Zeit sind. Würden beispielsweise in einer Stadt nicht ständig Wohngebäude modernisiert, wären diese in Sachen Energieverbrauch schlecht aufgestellt. 

Außerdem musst du natürlich noch die positiven Auswirkungen auf die Menschen hinzurechnen: Jede Bautätigkeit ist letztlich gut, um die dramatische urbane Wohnungsnot zu reduzieren.

Das Bauaufsichtsamt ist unter dieser Prämisse eine wichtige Schlüsselstelle für eine nachhaltige, lebenswerte Stadt. Zu seinen wichtigsten Aufgabenspektren gehört folgendes:

  • Das Prüfen und Genehmigen (oder Ablehnen) von beantragten Bauvorhaben – nicht zuletzt angesichts zahlreicher baurechtlicher Vorgaben, die in irgendeiner Weise mit Umwelt-, Klima und Naturschutz zusammenhängen. 
  • Das baupolizeiliche Vorgehen, um bei allen Vorhaben die Einhaltung der Vorgaben in der Praxis zu prüfen. Beispielsweise könnte die Bauaufsicht die Fortführung eines Neubaus untersagen, wenn dieser nicht die strengen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) einhält. 

Dadurch ist die Bauaufsichtsbehörde ein sehr wichtiger Garant, um den Bereich der „steinernen Nachhaltigkeit“ einer Stadt zu steuern – schließlich sind Gebäude sehr wichtige positive und negative Faktoren in Sachen Energetik, Umweltbelastung und vielem mehr.

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