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„Unsere Mitarbeiter erhalten vor allem eine exzellente vom Arbeitgeber finanzierte Altersversorgung.“

Claudia Tews und Halina Zack über ein neues Führungsverständnis und die vielfältigen Möglichkeiten bei der Hamburger Pensionsverwaltung.

Claudia Tews und Halina Zack über ein neues Führungsverständnis und die vielfältigen Möglichkeiten bei der Hamburger Pensionsverwaltung.

19.02.2015 - Bild: Daniela Möllenhoff

JOBVERDE.de: Frau Zack, Frau Tews, zunächst einmal etwas Persönliches: Wie war Ihr erster Arbeitstag bei der Hamburger Pensionsverwaltung?

CLAUDIA TEWS: Mein erster Arbeitstag liegt jetzt fast acht Jahre zurück. Es war ein aufregender Tag, der mir positiv in Erinnerung geblieben ist. Ich wurde mit einem Blumenstrauß empfangen und von meinem Kollegen durch alle Abteilungen geführt und vorgestellt. Der offene und kollegiale Umgang miteinander hat mich damals sofort beeindruckt.

HALINA ZACK: Schon im Bewerbungsprozess, das ist rund 10 Jahre her, habe ich die Wertschätzung mir gegenüber und den Anspruch an meine zukünftige Arbeit wahrgenommen. Am ersten Arbeitstag und allen folgenden wurde das immer wieder bestätigt.

Wie würden Sie Ihr Arbeitsklima beschreiben?

Tews: Wir haben eine offene Unternehmenskultur, die sich durch kurze Entscheidungswege und flache Hierarchien auszeichnet. Alle Führungskräfte sind jederzeit ansprechbar. Das Arbeitsklima würde ich als kollegiales und positives Miteinander der 150 Kollegen beschreiben. Im Arbeitsalltag macht es sich durch eine grundsätzlich entspannte Atmosphäre und Hilfsbereitschaft bemerkbar.

Zack: Gleichzeitig haben wir eine anspruchsvolle Unternehmenskultur. Lebenslanges Lernen wird nicht nur gefördert, sondern auch gefordert. Dazu gehört auch, dass wir unser Vorgehen und unser Verhalten immer aufs Neue hinterfragen. Jeder Kollege übt und erhält fortlaufend persönliches Feedback im Fachlichen wie zum Verhalten, und er fordert dieses im Zuge der angestrebten Selbstführung aktiv für sich ein.

Welche Karrierechancen findet ein Mitarbeiter bei Ihnen vor?

Zack: Jeder, der bei der HPV anfängt, findet tolle Rahmenbedingungen für die persönliche Entwicklung vor. Zu Beginn steht die in einem detaillierten Plan strukturierte Einarbeitung, die mit unserer Geschichte, Struktur,  unserer Methode der Arbeitsorganisation und der Zusammenarbeit beginnt und, je nach Arbeitsbereich, mit fachlichem (Basis)wissen der betrieblichen Altersvorsorge, der Kapitalanlage, der EDV usw. abschließt.

Tews: Dabei unterstützen ihn seine Kollegen, die Coaches, die Teamleitung und der Vorstand. Hat der neue Kollege diesen Einstieg geschafft, übernimmt er nach und nach immer mehr Verantwortung in seinem Arbeitsbereich und häufig in abteilungsübergreifenden Aufgaben. Über die Aufgaben, das Feedback der Kollegen und letztlich durch den Austausch mit den Coaches und der Leitung lernt der Mitarbeiter sich und seine Stärken kennen, einzuschätzen und einzusetzen.

Zack: Unsere Führungskräfte kommen i.d.R. aus dem Kreis der Mitarbeitenden. Externe Einstellungen sind die Ausnahme. Auch wenn wir bedingt durch die flachen Hierarchien wenig Positionen zu vergeben haben, mit der persönlichen Entwicklung und der Zunahme der Verantwortung geht auch eine individuelle Erhöhung der Vergütung einher, denn wir zahlen leistungsgerecht und fair.

Spüren Sie einen Fachkräftemangel und wenn ja, bei welchen Jobs?

Zack: Nein. Die HPV beschäftigt aktuell rund 150 Mitarbeiter. Wir verzeichnen eine gesunde Fluktuation und haben bislang keine nennenswerten Probleme, ausgeschriebene Stellen zu besetzen. Wir arbeiten thematisch in einer Nische, auch wenn wir für rund 2.000 Unternehmen die betriebliche Altersvorsorge mit über 997.000 Zusagen und rund 74.000 gezahlten Betriebsrenten monatlich abwickeln. Wir verlangen, dass der Bewerber eine sehr gute passende Basisqualifikation mitbringt und von sich aus motiviert ist, intensiv weiter zu lernen und sich persönlich zu entwickeln.

Tews: Wir setzen sehr stark auf interne Qualifikation. Unsere Experten geben ihr Wissen konsequent weiter und „produzieren“ praktisch neue Experten.

Zack: Aber ja, aus Gesichtspunkten des Risikomanagements beschäftigen wir uns auch mit dem möglichen Fachkräftemangel. Wir greifen die Kritik unserer Mitarbeiter an der HPV gewissenhaft auf und prüfen immer wieder neu, was wir ändern möchten und können, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein und gut qualifizierte Menschen für uns zu gewinnen.

Was bedeutet das Thema Work-Life-Balance für Sie?

Tews: Worin auch immer im Einzelnen die Ursache liegt, wenn die Balance deutlich gestört ist, kann es dazu kommen, dass ein Mitarbeiter häufig oder lange ausfällt. Wir sehen jeden unserer Mitarbeiter in der Verantwortung auf sich und seine Gesundheit achtzugeben. Er muss sich überlegen was kann und möchte ich in meiner aktuellen Lebensphase für die HPV leisten, inwiefern kann und möchte ich den nächsten Entwicklungsschritt gehen.

Zack: Als Arbeitgeber erwarten wir die Bereitschaft zum Dialog über diese Themen, im Gegenzug bieten wir unsere Hilfe an. Diese bezieht sich auf die Aufgaben, die Arbeitszeit und den Austausch unter den Mitarbeitern zu ihren Erfahrungen.

Tews: Zum Beispiel schreiben Kollegen in unserer internen Rundschau, wie sie besonders herausfordernde Zeiten gemeistert haben, was sie für ihre Regeneration, Balance tun. Wir bieten Coaching, z.B. zum Zeitmanagement an, fördern sportliche Aktivitäten, geben Anregungen zur gesunden Lebensweise.

Welche (freiwilligen) Sozialleistungen und Mitarbeiter-Benefits bieten Sie Ihrem Personal an?

Tews: Unsere Mitarbeiter erhalten vor allem eine exzellente vom Arbeitgeber finanzierte Altersversorgung. Die ergänzende Möglichkeit der Entgeltumwandlung ist für uns selbstverständlich. Die weiteren Sozialleistungen gehen von „A“ wie Angebot der Grippeschutzimpfung über „K“ wie  kostenlose Getränke und frisches Obst in der Winterzeit bis „Z“ wie Zuschuss zum Fahrgeld für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Welche Rolle spielt Diversity-Management bei Ihrer Personalplanung und welche Vorteile ergeben sich hieraus?

Zack: Diversity-Management heißt bei uns vor allem, dass wir für jeden Bewerber offen sind und neugierig schauen, was er uns an Erfahrungen und Sichtweisen mitbringt. Bei der Bewerberauswahl zählt letztlich, wer am besten zu den fachlichen Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle und unseren Anforderungen auch bezogen auf unsere Unternehmenskultur, das kritische, konstruktive Miteinander, unserem Streben nach Selbstführung passt.

Tews: Im Ergebnis ist das Verhältnis von arbeitenden Frauen und Männern recht ausgeglichen, unsere jüngste Mitarbeiterin ist 22 Jahre alt, unser ältester Kollege ist 78 Jahre alt. Die wenigsten sind in Hamburg geboren, viele kommen aus anderen Bundesländern und Einige aus anderen Nationen, z.B. aus Österreich, der Ukraine, Polen.

Zack: In der Arbeitspraxis spielen Teamstrukturen eine immer kleinere Rolle. Die Mitarbeiter finden sich teamübergreifend, aufgabenbezogen zusammen, es ergeben sich immer neue Mischungen, was wir als sehr positiv bezogen auf das Miteinander und die Arbeitsergebnisse empfinden.

In welcher Weise unterstützen Sie Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen mit Familienverantwortung?

Tews: Da wir in unserem Unternehmen viel junge Mütter und Väter haben, ist Vereinbarkeit von Familie und Beruf für uns natürlich ein Thema.

Zack: …womit wir wieder bei der Work-Life-Balance wären.

Tews: Wir kommunizieren immer wieder, dass wir uns über jeden neuen HPV-Zuwachs freuen. Unser Mitte der 90er Jahre begonnener HPV-Baby-Count steht aktuell bei 77. Wir zahlen allen Müttern und Vätern einen Zuschuss zur Kinderbetreuung. Nach der Rückkehr aus der Elternzeit unterstützen wir die Mitarbeiter mit einem Coaching, um ihnen den Wiedereinstieg zu erleichtern und die neue Situation mit familiären Verpflichtungen zu thematisieren. Neben Teilzeitarbeit, flexibler Arbeitszeit- und Pausengestaltung sowie einigen Tele-Arbeitsplätzen bieten wir auch die Möglichkeit, einzelne Tage im Home-Office zu arbeiten.  

Zack: In einem speziellen Team mit aktuell acht Mitarbeitern kann zu jeder beliebigen Tageszeit gearbeitet werden. Das schafft für junge Eltern maximale Flexibilität.

Welche Trends im Personalbereich finden Sie besonders spannend?

Zack: Definitiv den bevorstehenden Paradigmenwechsel – weg von bisher bekannten Führungsstrukturen hin zur Selbstführung der Mitarbeiter. Ich habe viele Jahre Führungserfahrung sammeln können und gehe diesen Schritt mit Begeisterung! In der HPV beschäftigen wir uns seit über einem Jahr intensiv damit. Meine Aufgaben als Führungskraft werden sich verändern, ich werde weniger anweisen und eingreifen, mehr als Mentor, Coach und Fachexperte arbeiten, d.h. mich noch stärker der Entwicklung der Mitarbeiter annehmen.

Tews: Die Fachkräfteentwicklung, insbesondere der Ausbau der Sozialkompetenz für die Selbstführung und die Arbeit in Expertenteams sind Themen, denen ich als Methodencoach fasziniert entgegenblicke.



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