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Nachhaltige Arbeitgeber*innen

„Durch die IT-Trends der letzten Jahre sind stets neue Profile gefragt, bei denen die weiblichen Stärken eine große Rolle spielen.“

Im Gespräch mit Eva Fänger (Diversity Manager) und Katrin Scheurenbrand (HR Talent Acquisition Manager) bei HP Deutschland.

Im Gespräch mit Eva Fänger (Diversity Manager) und Katrin Scheurenbrand (HR Talent Acquisition Manager) bei HP Deutschland.

06.03.2015

JOBVERDE.de: Frau Fänger, zunächst einmal etwas Persönliches: Wie war Ihr erster Arbeitstag bei HP Deutschland?

EVA FÄNGER: Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Mein erster Tag bei HP war ein echter Kulturschock für mich. Ich wurde bei HP mit einer Unternehmenskultur konfrontiert, die von meinen damaligen Vorstellungen komplett abwich. Bereits im Eingangsbereich hat man das gespürt. Die Mitarbeiter liefen ganz unkonventionell gekleidet durch die Gänge, mit Kaffeetassen in den Händen. Man wurde gleich mit „Du“ angesprochen und kam schnell ins Gespräch. Es gab keine Einzelbüros, alles war offen und zugänglich und wirkte unkompliziert. Und genau das hat mich zunächst vollkommen irritiert. Meine bisherige Berufserfahrung war von einer klassisch hierarchischen und sehr starren Unternehmenskultur geprägt. Ich habe aber schnell gemerkt, dass die Kultur von HP sehr gut zu mir passt und mir viel Raum für meine persönliche Entwicklung lässt. Und so bin ich auch nach 25  Jahren immer noch leidenschaftlich gern bei HP.

Wofür steht die Arbeitgebermarke HP und wie würden Sie Ihr Arbeitsklima beschreiben?

Die Unternehmenskultur von HP steht auf dem Fundament eines positiven Menschenbilds. Wir sind der Überzeugung, dass alle Menschen einen guten Job machen wollen – vorausgesetzt man vertraut ihnen und lässt ihnen Freiräume. Vielfalt ist dabei ausdrücklich willkommen. Wir brauchen Frauen und Männer mit unterschiedlichen Erfahrungen, Lebensentwürfen und Kulturen, um innovative Wege zu gehen. Vielfältig sind auch die Entwicklungsmöglichkeiten bei HP. Die Grenzen zwischen Geschäftsbereichen, Funktionen und Länderorganisationen sind durchlässig, und das nutzen unsere Mitarbeiter, um sich weiterzuentwickeln. Schließlich ist auch Flexibilität für unser Arbeitsklima kennzeichnend: Wir unterstützen Mitarbeiter dabei, ihren Arbeitsalltag so zu gestalten, dass sie Berufs- und Privatleben miteinander verbinden können.

Frauen sind in der IT bekanntermaßen Mangelware. Wie sieht es bei Ihnen aus, möchten Sie Ihre Frauenquote steigern? 

Im Vergleich zu anderen Technologieunternehmen ist der Frauenanteil bei HP recht ordentlich. Wir haben weltweit und in Deutschland ungefähr 30 Prozent Frauen in der Gesamtbelegschaft. 95 Prozent davon sind Akademikerinnen. Auf der Führungsebene liegen wir mit 17 Prozent zwar weit über dem Durchschnitt der ITK-Branche, dennoch sind wir bei HP Deutschland noch ein ganzes Stück von einer angemessenen Geschlechterbalance entfernt. Das sieht bei HP weltweit anders aus: Hier liegt der Anteil an Frauen in Führungspositionen bei 30 Prozent. Das Thema ist uns äußerst wichtig, um den Standort Deutschland wettbewerbsfähig und attraktiv zu halten. Um unsere Innovationskraft zu bewahren, brauchen wir die unterschiedlichen Führungsstärken von Männern und Frauen. Wir haben uns ein selbstverpflichtendes Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in Führungspositionen bis zum Fiskaljahr 2017 auf 25 Prozent zu steigern. Uns ist dabei klar: Dies ist kein Sprint, dies ist ein Marathon. Daher haben wir in 2012 einen umfassenden Veränderungsprozess angestoßen, der auch die kulturellen und persönlichen Aspekte einbezieht. Dass diese Strategie aufgeht, zeigt sich an der Vielzahl der Auszeichnungen, die HP für sein Engagement und die Erfolge auf dem Gebiet der Chancengleichheit bereits erhalten hat. Aktuell wurde HP zum zweiten Mal in Folge mit dem ersten Platz des Frauen-Karriere-Index des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgezeichnet.

Wie könnte man generell mehr Frauen für IT-Berufe begeistert?

HP schreibt sich dieses Thema bereits seit vielen Jahren auf die Fahne. Wir haben Kooperationen mit einer Reihe von Frauenstudiengängen und Schulen in Deutschland. HP war eines der damals ersten Unternehmen, das vor mehr als zehn Jahren eine Patenschaft für den ersten Frauenstudiengang Deutschland’s an der Hochschule Furtwangen übernommen hat. Darüber hinaus suchen wir den Dialog mit Frauen auf Events und Messen, um die vielseitigen Karrierechancen in einem Technologieunternehmen zu zeigen. Was wenige Frauen wissen: HP bietet ein vielfältiges Portfolio an Jobmöglichkeiten, das über die klassischen, technisch orientierten Aufgaben hinausgeht. Durch die IT-Trends der letzten Jahren sind stets neue Profile gefragt, bei denen weibliche Stärken eine große Rolle spielen. Es geht zunehmend darum, in Teams und Netzwerken zu arbeiten, gemeinsam Entscheidungen zu treffen: All das sind Herausforderungen, wo Frauen mit ihren Stärken punkten können.

Gibt es "Schrauben" an denen Sie gerne drehen würden, um den deutschen Job-Markt zu optimieren?

KATRIN SCHEURENBRAND: Wir haben bei HP einen sehr guten Bewerbermarkt und zum Glück wenig Schwierigkeiten, gute Bewerber zu finden. Wir setzen uns dafür ein, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Dabei haben wir zusätzlich das Ziel, mehr Frauen für unser Unternehmen zu begeistern. Eine echte Erfolgsgeschichte ist das Duale Studium von HP, das übrigens in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert. Mit unseren Bachelor- und Masterstudiengängen wollen wir nicht nur innovative Köpfe anziehen, sondern auch die IT für Frauen attraktiv machen. 40 Prozent unserer Bachelor- und 50 Prozent der Masterstudenten sind Frauen.

Welche Bedeutung hat das Thema Work-Life-Balance für Sie?

EF: Das Thema ist für mich persönlich und beruflich von großer Bedeutung. Als Mutter kenne ich die Herausforderungen, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen aus eigener Erfahrung. Ohne Home Office und flexible Arbeitszeitgestaltung hätte ich die Vereinbarkeit nicht zu meinen Bedingungen hinbekommen. Dass dies bei HP möglich ist, hat meine Bindung zum Unternehmen noch vergrößert. Auch als Diversity Managerin spielt Work-Life-Balance eine wichtige Rolle für mich. Politik und Wirtschaft arbeiten an einem neuen Verständnis von Arbeit, und wie Arbeit organisiert werden muss, um dem technologischen und gesellschaftlichen Wandel Rechnung zu tragen. Es geht nicht mehr nur darum, Frauen zu unterstützen, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, sondern um ein lebensphasenorientiertes Arbeiten.Egal ob eine Familie gegründet wird, Familienangehörige gepflegt werden müssen oder Freizeitaktivitäten mehr Raum einnehmen sollen: Jeder Mensch durchläuft verschiedene Lebensphasen, die Auswirkungen auf sein Berufsleben haben. Darauf müssen sich Unternehmen zukünftig stärker vorbereiten und anpassen.

Welche (freiwilligen) Sozialleistungen und Mitarbeiter-Benefits bieten Sie Ihrem Personal an?

KS: Wir haben ein breites Angebot an Sozialleistungen, von denen unsere Mitarbeiter profitieren können. Was HP auszeichnet, ist unser flexibles Arbeitszeitmodell, das ihnen die Möglichkeit bietet,  ihr Arbeitsumfeld eigenverantwortlich zu gestalten und somit die Work-Life-Balance selbst zu definieren. Besonders für Mitarbeiter mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, ist dies ein Mehrwert. In unserem Arbeitszeitmodell gibt es die Option der Ansparung von Freizeit über ein Langzeitkonto und so können unsere Mitarbeiter individuell entscheiden, ob sie mehr Freizeit im Jahr haben möchten. Zusätzlich sind unsere Mitarbeiter Teil des HP-Pensionsplans und können diesen über Zusatzprogramme noch erweitern, sich für die Zukunft absichern und einige Vergünstigungen durch HP in Anspruch nehmen. Über den HP-Freizeitclub stehen unseren Mitarbeitern vielfältige Freizeitangebote für unsere Mitarbeiter an verschiedenen Standorten zur Verfügung.

Welche Rolle spielt Diversity-Management bei Ihrer Personalplanung und welche Vorteile ergeben sich hieraus?

Diversity Management spielt eine wichtige Rolle in der Personalplanung. Aus globaler Sicht ist das Thema direkt in unseren Unternehmenszielen verankert und mit hoher Priorität versehen. Wir wollen Frauen unterstützen, motivieren und ihnen helfen die richtige Entscheidung in Bezug auf ihre Karriere zu treffen. Mehr Frauen in Führungspositionen ist auch für HP ein wesentlicher Bestandteil. Hierzu haben wir verschiedene Mentoring- und Sponsoring-Programme entwickelt, um Frauen bei der Karriereplanung zur Seite zu stehen.

Welche Trends im Personalbereich finden Sie besonders spannend?

Als Technologieunternehmen hat HP den Anspruch, am Puls der Zeit zu sein, um für den richtigen Job, zur richtigen Zeit das richtige Profil zu finden. Aus Recruiting-Sicht finde ich die Digitalisierung des HR-Umfeldes, das sich seit einigen Jahren vollzieht, sehr spannend. Im Bewerbungsprozess läuft mittlerweile sehr viel über Social und Digital Media – klassische Interviews gibt es kaum noch. Bevorzugt beschäftigen wir uns mit Video-Interviewing, Recruiting über LinkedIn, Facebook und Twitter. Der Bewerbermarkt ist viel mobiler und schnelllebiger geworden als früher. Zwingende  Voraussetzung ist, hier am Markt dran zu bleiben, die Schnelllebigkeit und das Bewusstsein für HP ständig anzupassen und über alle Kanäle erreichbar und präsent zu sein – Stichwort “Mobile Recruiting”.



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