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Nachhaltige Arbeitgeber

Unsere Mitarbeiter sind Menschen, die sich verpflichtet fühlen, einer höheren Sache zu dienen.

Ein Interview mit Gabriele Sommer, Leiterin Konzernbereich Personal der TÜV SÜD AG über spannende Zukunftsfelder und Karrierechancen im Unternehmen.

Ein Interview mit Gabriele Sommer, Leiterin Konzernbereich Personal der TÜV SÜD AG über spannende Zukunftsfelder und Karrierechancen im Unternehmen.

03.02.2015 - Das Interview führte Marcus Noack

JOBVERDE: Frau Sommer, warum sollten sich Jobsuchende für den TÜV SÜD als Arbeitgeber entscheiden?

GABRIELE SOMMER: TÜV SÜD ist ein Dienstleistungsunternehmen mit vielen Themengebieten rund um die Sicherheit: von Brandschutz über Medizintechnik bis hin zu Spielzeug – und das weltweit. Wir bieten viele spannende Aufgabengebiete, weil wir an den technischen Innovationen mitarbeiten z.B. rund um die Themen Elektromobilität, Smart Grids, Erneuerbare Energien, Internet- und IT-Sicherheit.

Welche Stellen mit Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit gibt es bei Ihnen?

Grundsätzlich dient unser Unternehmenszweck der Nachhaltigkeit, weil wir bei TÜV SÜD seit knapp 150 Jahren daran arbeiten Technik und Prozesse so zu optimieren, dass sie lange wirtschaftlich eingesetzt werden können. Ganz konkret sind unsere Mitarbeiter aber auch direkt in Arbeitsgebieten zur Nachhaltigkeit unterwegs bspw. sind wir eines der führenden Unternehmen bei der Prüfung von Energiespeichersystemen, bei Windenergie- oder Photovoltaikanlagen. Wir prüfen aber bspw. auch Gebäude, Lampen und sogar Aufzüge hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und Unternehmen hinsichtlich der Einhaltung von Umwelt- oder Sozialstandards. Außerdem loben wir seit Jahren den Green Fleet Award aus, der Unternehmen auszeichnet, die gezielt eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes ihres Fuhrparks umsetzen.

Bewerber beim TÜV SÜD sollten prinzipiell affin sein, für?

TÜV SÜD sucht Mitarbeiter, die - neben der fachlichen Qualifikation - gerne Verantwortung übernehmen. Unsere Mitarbeiter sind Menschen, die sich verpflichtet fühlen, einer höheren Sache zu dienen, die sowohl unseren Kunden als auch der Allgemeinheit nutzt. Unsere Arbeit geht oft mit der Übernahme großer Verantwortung einher. Viele unserer Experten gewährleisten mit ihrer Arbeit und ihren Entscheidungen täglich die Sicherheit anderer Menschen.

Wie schätzen Sie Ihren Personalbedarf zu den Themen CSR, Elektromobilität, Erneuerbare Energien und Green IT in den nächsten Jahren ein beziehungsweise wie sehen Sie die Entwicklung dieser Themenfelder allgemein auf dem Job-Markt?

Meiner Ansicht nach werden diese Themen und auch neue Technologien in den kommenden Jahren in der Gesellschaft an Relevanz gewinnen und auch weitere Verbreitung finden – wenn sie für Konsumenten sicher und gut anwendbar sind. Und hierfür können unsere Mitarbeiter einen Beitrag leisten, weil wir neben der Sicherheit auch häufig die Gebrauchstauglichkeit testen. Mit der weiteren Verbreitung und der Weiterentwicklung neuer Technologien gibt es natürlich auch für uns viel zu tun, damit diese neuen Technologien effektiv, ökonomisch und vor allem sicher genutzt werden können.

Welchen Stellenwert hat bei Ihnen im Unternehmen der Bachelor-Abschluss und in welchen Bereichen setzen Sie Master oder Diplom voraus?

Hier muss man ganz klar unterscheiden, wie die Persönlichkeit des Bewerbers ist und welche Ziele er verfolgt. Wir versuchen, Personen einzustellen für heutige aber auch für zukünftige Positionen: Bei uns ist die Art des Studienabschlusses kein entscheidendes Kriterium. Für uns muss vor allem die Fachrichtung des Studiums stimmen. Wir nehmen gerne Bewerber von Fachhochschulen oder aus Berufsakademien, weil hier schon viel Praxiserfahrung vorliegt. Für Expertenkarrieren ist das ein guter Einstieg. Wenn jemand allerdings eine Führungslaufbahn oder eine internationale Karriere anstrebt, dann ist ein Master bzw. ein Diplom mit einem breiteren Ansatz besser geeignet.

Was tun Sie, um Ihren Mitarbeitern eine gute Work-Life-Balance garantieren zu können?

TÜV SÜD hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen eingeführt, um Berufs- und Familienleben bestmöglich organisieren zu können. Neben einer Jahres-Gleitzeit bieten wir Unterstützung bei der Organisation der Kinderbetreuung aber auch Hilfe bei Krankheits- oder Pflegefällen in der Familie. Auch haben wir ein Betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt und bieten hier viele Maßnahmen an – von der kostenlosen Grippeschutzimpfung bis zu einer psychologischen Notfall-Betreuung, die rund um die Uhr und jeden Tag des Jahres erreichbar ist.

Gibt es "Schrauben" an denen Sie gerne drehen würden, um den deutschen Job-Markt zu optimieren? Stichwort Blue Card, Bewerbermobilität oder Wertewandel.

Als positiv bewerte ich die größere Durchlässigkeit des Bildungssystems. Ein akademischer Abschluss kann über verschiedenste Wege erreicht werden. Sei es klassisch über Schule und Uni oder über Ausbildung, Meisterprüfung und zweiten Bildungsweg. Das bringt eine Generation von Akademikern hervor mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten, was gerade für unser breites Aufgabengebiet von Vorteil ist. Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass vor allem in MINT-Studiengängen die Abbrecherquote gesenkt wird. Dazu bedarf es mehr Praxisorientierung und einer Ausbildung näher am Industriebedarf. Studenten müssten nach Neigung und Bedarf deutlich mehr gefördert werden. Sei es durch mehr Kooperationen zwischen Unis und Unternehmen, mehr Praktika oder mehr Industrie-eigene Lehrstühle.

Vor welche Herausforderungen stellt Sie der demografische Wandel?

Für uns ist das ein großes Thema, weil wir viele langjährige, erfahrene Mitarbeiter haben. Wir gehen das Thema auf verschiedenen Ebenen an. Beispielweise beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement – hier ist das Thema Pflege von Familienangehörigen und wie können wir Mitarbeiter dabei unterstützen seit Jahren ein Thema. Wir stellen uns aber auch die Frage, welche Flexibilität wir uns im Umgang mit den älteren Mitarbeitern hinsichtlich Arbeitszeiten und -orten leisten können. Und natürlich spielt hier das Wissens- und Nachfolgemanagement eine wichtige Rolle. Unsere Mitarbeiter verfügen über viel Erfahrungswissen, was nicht einfach in Übergaben niedergeschrieben werden kann. Hier gibt es verschiedene Ansätze, nachfolgende Mitarbeiter bestmöglich einzuarbeiten und möglichst viel Wissen zu erhalten.

Welche (freiwilligen) Sozialleistungen und Mitarbeiter-Benefits bieten Sie Ihrem Personal an?

Neben einer überdurchschnittlichen Bezahlung und den genannten Sozialleistungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement bietet TÜV SÜD seinen Mitarbeitern auch monetäre Leistungen wie Vermögenswirksame Leistungen, Entgeltumwandlung und eine betriebliche Altersvorsorge. Außerdem ist lebenslanges Lernen bei uns kein Lippenbekenntnis sondern wird mit der hauseigenen Akademie gezielt gefördert und konsequent von den Mitarbeitern eingefordert. Darüber hinaus haben wir an den großen Standorten eigene Kantinen mit subventionierten Mahlzeiten und in München auch ein eigenes Fitness-Studio.

Welche Rolle spielt Diversity-Management bei Ihrer Personalplanung und welche Vorteile ergeben sich hieraus?

Das Thema hat bei TÜV SÜD in den vergangenen Jahren extrem an Relevanz gewonnen. Inzwischen arbeitet rund die Hälfte unserer Mitarbeiter im Ausland. Wir haben deswegen alle unsere internen HR-Prozesse überprüft und neu aufgestellt – ausgerichtet an internationale Belange und Strukturen. Auch unser Aus- und Fortbildungssystem wurde komplett neu aufgestellt, so dass es weltweit einsetzbar und für alle Kollegen zugänglich ist. Wir haben bereits erkannt, dass in der internationalen und interkulturellen Zusammenarbeit sehr große Chancen liegen, die wir noch besser nutzen können. In den Regionen gibt es viele kreative, effiziente Herangehensweisen, von denen der ganze Konzern profitieren kann. Hier sind wir gerade dabei Ideen zu sammeln und zu überprüfen, inwieweit einzelne Ansätze im Konzern übernommen werden können. 

In welcher Weise unterstützen Sie Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen mit Familienverantwortung?

Bei TÜV SÜD gibt es eine eigene Konzernbetriebsvereinbarung, in der sich Vorstand und Betriebsrat zu einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik bekennen und Maßnahmen festgelegt haben, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Neben flexiblen Arbeitszeiten, der Möglichkeit zum mobilen Arbeiten, Beratungs- und Vermittlungsunterstützung für Kinderbetreuung und pflegebedürftige Angehörige gibt es auch ein Begrüßungsgeschenk für Kinder von Mitarbeitern im Wert von rund 250 Euro und ein Betreuungsangebot zu Ferienzeiten. Außerdem können Mitarbeiter mit Kindern die konzerneigenen Ferienwohnungen bevorzugt nutzen.

Neben diesen konkreten Maßnahmen wurde aber auch festgehalten, dass Führungskräfte regelmäßig zu diesen Themen informiert werden und diese Inhalte auch in Führungskräfteschulungen fester Bestandteil sind, um die familienfreundliche Unternehmenskultur weiterzuentwickeln.

Welche Entwicklungen im Personalbereich finden Sie besonders spannend?

Ich persönlich finde das duale System von Fach- und Führungskräfteentwicklung sehr spannend. Meiner Meinung nach wurden die Fachkräfte bisher vernachlässigt. Zukünftig werden gerade Fachexperten in einem immer weiter diversifizierten Arbeitsumfeld deutlich wichtiger werden. Auch den Wechsel der Generationen finde ich spannend: Unternehmensstrukturen, Hierarchien und Spielregeln im Arbeitsumfeld werden in 10 Jahren ganz andere sein. Die Themen Wissensvernetzung und flexible Strukturen werden wichtiger werden. Hier wird dann die Herausforderung sein, die verschiedenen Generationen mit unterschiedlicher Flexibilität und Sicherheitsorientierung in ein Boot zu bringen.



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