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Mit SOS Humanity retten, aufklären und verändern

INTERVIEW | Ein Job in einer zivilen Seenotrettungsorganisation: Wiebke arbeitet bei SOS Humanity und liefert uns im Interview interessante Einblicke in die Arbeit des Vereins.

INTERVIEW | Ein Job in einer zivilen Seenotrettungsorganisation: Wiebke arbeitet bei SOS Humanity und liefert uns im Interview interessante Einblicke in die Arbeit des Vereins.

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20.04.2022 | Ein Interview geführt von Mara Häuser | Bild: SOS Humanity

SOS Humanity betreibt Seenotrettung auf dem zentralen Mittelmeer. Wiebke von SOS Humanity berichtet im Interview von der vielfältigen Arbeit der NGO an Land und auf See. Außerdem verrät sie uns, was sie an ihrer Tätigkeit und dem wachsenden Team von SOS Humanity besonders schätzt.

JOBVERDE: Hallo Wiebke, stell uns doch mal SOS Humanity vor. Was ist eure Kernaufgabe?

Wiebke: SOS Humanity ist eine zivile Seenotrettungsorganisation, die ihre Arbeit auf See und an Land durch Spenden aus der Zivilgesellschaft finanziert. Seit unserer Gründung 2015 rettet SOS Humanity flüchtende Menschen aus Seenot im Mittelmeer, die Menschen werden geschützt und begleitet an Bord unseres Rettungsschiffs gebracht und SOS Humanity trägt ihre Geschichten in die Öffentlichkeit. Unsere Vision ist eine Welt, in der die Menschenrechte aller gewahrt werden, kein Mensch auf der Flucht ertrinken muss und jeder mit Würde behandelt wird. Zu unseren Kernaufgaben bei SOS Humanity gehört deshalb neben der Rettung von Flüchtenden mit unserem Rettungsschiff Humanity 1 auch öffentliche Aufklärung über die Missstände und politische Einflussnahme, um die menschenunwürdige Situation an der maritimen europäischen Außengrenze nachhaltig zu verbessern. Im Mittelmeer sind seit 2015 bereits über 20.000 Menschen auf der Flucht ertrunken.

Was ist zivile Seenotrettung und warum ist diese notwendig?

Obwohl das zentrale Mittelmeer mittlerweile zu den tödlichsten Fluchtrouten der Welt gehört, hat sich die EU weitgehend aus der Seenotrettung zurückgezogen. Diese Lücke versuchen wir mit Unterstützung der Zivilgesellschaft zu füllen. Denn statt selbst zu retten, setzt die EU lieber auf völkerrechtswidrige Rückführungen durch die libysche Küstenwache, die Flüchtende abfängt und zurück nach Libyen in menschenunwürdige Internierungslager bringt. Dieser Umgang mit Menschen auf der Flucht ist skandalös und schlichtweg inakzeptabel. Wir betrachten es als moralische Pflicht und Verantwortung, als Zivilgesellschaft zu handeln und jene Menschen, die vor Hunger, Krieg und Verfolgung in seeuntüchtigen, überbesetzten Booten über das Mittelmeer fliehen, vor dem Ertrinken zu bewahren.


Seit 2015 retten SOS Humanity flüchtende Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer.

Bis vor kurzem kannte man euch noch unter dem Namen SOS Mediterranee Deutschland. Warum habt ihr euch umbenannt?

SOS Mediterranee wurde 2015 von dem deutschen Kapitän und Historiker Klaus Vogel gegründet. Anschließend entstanden auch Vereine in Frankreich, Italien und der Schweiz. Von 2016 bis 2021 betrieb der europäische Verbund gemeinsam ein Rettungsschiff – erst die Aquarius, dann die Ocean Viking – und konnte insgesamt 34.631 Menschen vor dem Ertrinken retten. Seit dem 1. Januar 2022 setzen wir als deutscher Verein unsere Arbeit nun losgelöst vom internationalen Netzwerk als SOS Humanity fort und bringen bis Mitte des Jahres unser eigenes Schiff aufs Mittelmeer, die Humanity 1 – mit dem Ziel, noch mehr Menschenleben retten zu können.

In welchen Bereichen eurer Arbeit kann man euch aktiv unterstützen?

Wir suchen Unterstützung an Land und auf See. In unserer Berliner Geschäftsstelle arbeiten wir in fünf Arbeitsbereichen: Fundraising ist zuständig für die Gewinnung und Betreuung der Spender*innen sowie langjähriger Unterstützer*innen und Partnerorganisationen. Zum Bereich Organisation gehören Personal, Finanzen und interne Organisation. Im Bereich Advocacy findet vor allem die politische Arbeit statt. Die Kommunikationsabteilung umfasst die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mobilisierung und Freiwilligenmanagement, Social Media- und Onlineredaktion sowie Veranstaltungen. Für die Arbeit auf See wurde der neue Bereich Schiffsbetrieb aufgebaut, zuständig für die Planung und Durchführung von künftigen Rettungseinsätzen mit der Humanity 1 sowie die zukünftige Crew. Wir freuen uns außerdem über jede*n, der/die unsere Arbeit durch Spenden unterstützen oder sich einer unserer Freiwilligengruppen anschließen möchte!

Wen sucht SOS Humanity für das Team?

Neben festangestellten Mitarbeitenden suchen wir regelmäßig Praktikant*innen in den Bereichen Fundraising und Kommunikation. Auch Werkstudent*innen gehören zu unserem Team. Alle aktuellen Ausschreibungen finden sich auf unserer Webseite. Generell suchen wir nach Mitarbeitenden, die unsere Werte teilen, Empathie und Motivation an den Tag legen und sich für zivile Seenotrettung begeistern können. Die sehr gute Beherrschung von Deutsch und Englisch ist eine Voraussetzung.  Wir unterstützen ein Arbeitsumfeld der Vielfalt, das auf Gerechtigkeit und gegenseitigem Respekt beruht. Quereinsteiger*innen und Bewerber*innen jeglicher Herkunft sind willkommen!


SOS Humanity sind auf der Suche nach Mitarbeiter*innnen, die die gleichen Werte wie sie vertreten.

Wie ist das Team von SOS Humanity aufgebaut?

Bei SOS Humanity arbeiten wir mit flachen Hierarchien und viel Eigeninitiative, in einem hochmotivierten und dynamischen Team. Durch flexible Arbeitszeiten und die Option, im Homeoffice oder in Teilzeit zu arbeiten, haben wir die Möglichkeit, Berufs- und Privatleben bestmöglich zu verbinden. Neueinsteiger*innen bieten wir neben einer ausführlichen Einarbeitung und Betreuung die Vergütung mit einem NGO-branchenüblichen Gehalt und eine umfassende Organisationskultur inklusive jährlichem Weiterbildungsbudget.

Diversität und kommunikativer Austausch wird bei uns großgeschrieben, denn jede*r Mitarbeitende bereichert SOS Humanity durch unterschiedliche Erfahrungen und Fähigkeiten. Aus diesem Grund sind bei uns auch vielfältige berufliche Hintergründe vertreten; zu unserem Team zählen wir aktuell Kommunikationswissenschaftler*innen, Pädagog*innen, Politikwissenschaftler*innen, Betriebswirtschaftler*innen, Biolog*innen und viele mehr. Unsere Arbeitssprachen sind hauptsächlich Deutsch und Englisch, doch auch Sprachtalente für Spanisch, Russisch und Französisch haben wir bereits an Bord.  

Warum arbeitest du gerne bei SOS Humanity? 

Mir persönlich liegt es am Herzen, mit meinem Beruf zugleich einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen. Obwohl unser Team stetig wächst, ist uns ein solidarisches, respektvolles Miteinander sehr wichtig. Seenotrettung bedeutet, in der Notfallhilfe zu arbeiten – da gibt es auch belastende Momente. Hierbei unterstützen wir uns im Team gegenseitig, es gibt aber auch regelmäßig professionelle Supervision. Wir alle brennen für das Thema Seenotrettung und die Rettung jedes einzelnen Menschenlebens motiviert uns täglich aufs Neue. Große wie kleine Erfolge tragen dazu bei – sei es eine weitere Städtepartnerschaft, neu gewonnene Fördermitglieder oder ein öffentlichkeitswirksamer Zeitungsbericht. Jeder Tag ist anders und bringt neue Herausforderungen mit sich, so wird es bei uns nie langweilig! Zudem haben wir ein tolles Büro in einem lebendigen Kiez in Berlin-Kreuzberg.

Vielen herzlichen Dank für das Interview, liebe Wiebke!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an SOS Humanity stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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