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Cradle to Cradle Congress 2025: Innovationen, Speaker & Zukunftsstrategien

INTERVIEW | Beim 9. Cradle to Cradle Congress stehen zukunftsweisende Themen im Fokus: von Circular Economy über nachhaltige Chemie bis hin zur Rolle von C2C. Im Interview mit JobVERDE geben die C2C-NGO-Co-Gründer Nora Sophie Griefahn und Tim Janßen spannende Einblicke in das Event.

INTERVIEW | Beim 9. Cradle to Cradle Congress stehen zukunftsweisende Themen im Fokus: von Circular Economy über nachhaltige Chemie bis hin zur Rolle von C2C. Im Interview mit JobVERDE geben die C2C-NGO-Co-Gründer Nora Sophie Griefahn und Tim Janßen spannende Einblicke in das Event.

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Interview | 12.02.2025 | Bild: Cradle to Cradle NGO

Beim 9. Cradle to Cradle Congress stehen zukunftsweisende Themen im Fokus: von Circular Economy über nachhaltige Chemie bis hin zur Rolle von C2C in der Politik. Im Interview mit JobVERDE geben die C2C-NGO-Co-Gründer Nora Sophie Griefahn und Tim Janßen spannende Einblicke in das Event, die Speaker-Highlights und die Bedeutung einer echten Kreislaufwirtschaft.

Nora Sophie Griefahn & Tim Janßen, Co-Gründer und geschäftsführende Vorstände von Cradle to Cradle NGO

JobVERDE: Mittlerweile findet der 9. Cradle to Cradle Congress statt. Was sind in diesem Jahr eure Haupt-Themen?

Nora Sophie Griefahn: Der C2C Congress wird in diesem Jahr den Blick auf ganz unterschiedliche Branchen werfen, in denen Cradle to Cradle bereits umgesetzt wird – und natürlich darauf, wie wir mit diesem so wichtigen Thema noch deutlich schneller vorankommen können als bisher. Wir sprechen neben klassischen Schwerpunktsektoren der Circular Economy, wie Bauen und Textil, unter anderem auch über C2C in der Landwirtschaft und bei Consumer Electronics. Außerdem gibt es tolle Panels zu Zukunftsberufen im Bereich Circular Economy und dem Zusammenhang zwischen C2C und Biodiversität. 

Gebt uns mal einen Ausblick auf die Speaker*innen in diesem Jahr. Wer ist alles dabei und zu welchen Themen?

Tim Janßen: Wir werden zahlreiche C2C Impulse, also kurze Vorstellung von C2C-Best-Practices, hören, unter anderem von Dagmar Fritz-Kramer, der Geschäftsführerin von Bau-Fritz zum Thema C2C-Bau, von Aquafil-CEO Dr. Giulio Bonazzi zum Thema C2C-Fasern, von Wepa-CEO Martin Krengel zu Hygienepapieren und Steffen Nagel von Liebherr wird davon berichten, wie das Unternehmen es geschafft hat, einen C2C-Kühlschrank auf den Markt zu bringen. Außerdem hören wir unter anderem Keynotes von Christiane Benner, der Ersten Vorsitzenden der IG Metall, sowie der Berliner Senatorin Franziska Giffey. Und Li Junhua, Untergeneralsekretär für Wirtschaft und Soziales der Vereinten Nationen, wird zur Rolle von Cradle to Cradle in der UN sprechen. 

Auf welche Programmpunkte freut ihr euch in diesem Jahr besonders?

Nora Sophie Griefahn: Wir haben unter anderem eine sehr spannende Runde zur Zukunft der Chemieindustrie mit UBA-Präsident Dirk Messner, Vertreter*innen von BASF und  Beiersdorf sowie aus dem Green Chem-Bereich. Schließlich ist die Grundlagenchemie der Ort, an dem heute die meisten Lieferketten beginnen und damit der richtige Ansatzpunkt für Cradle to Cradle. Mit Delara Burkhardt, MdEP, Thomas Heilmamn, MdB, und dem Vorsitzenden des Rates für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, Reiner Hoffmann, sprechen wir darüber, welche Hebel es auf unterschiedlichen politischen Ebenen – von der Kommune bis zur EU – für die Umsetzung einer Circular Economy nach C2C gibt. Spannend werden sicher auch der Vortrag von Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Gerald H. Haug sowie die Diskussion mit der derzeitigen SPD-Staatsministerin Sarah Ryglewski und dem CDU-Abgeordneten Ralph Brinkhaus über die Frage, ob und wie zukunftsorientierte und faktenbasierte Politik in politisch und gesellschaftlich instabilen Zeiten gelingen kann.

Wie würdet ihr den Status quo der Themen Cradle to Cradle und Circular Economy in Deutschland beschreiben?

Tim Janßen: Mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie gibt es nun endlich eine Art Commitment, in welche Richtung wir unsere Wirtschaft transformieren wollen. Aus unserer Perspektive findet sich darin noch zu wenig Cradle to Cradle wieder, unter anderem ist kreislauffähiges und materialgesundes Design von Produkten darin nur am Rande erwähnt, sollte aber eine zentrale Rolle spielen. Trotzdem: Es sind viele gute Maßnahmen enthalten und eine solche Strategie war längst überfällig. Wir haben uns sehr gerne am Stakeholder-Prozess beteiligt und werden daher auch beim Congress mit der federführend dafür verantwortlichen Bundesumweltministerin Steffi Lemke, sowie den CEOs und Geschäftsführenden von dm-Drogeriemarkt, dem Metallunternehmen Zinq, Schwan-Stabilo und dem Entsorger Remondis diskutieren, wie wir diese Strategie in den kommenden Jahren sinnvoll um noch mehr C2C-Elemente ergänzen können. Wichtig ist, dass diese Strategie gut in die ja ohnehin kommende EU-Regulierung in Richtung Circular Economy eingebettet ist, dass wir uns als Standort aber auch eine Pionier-Rolle zutrauen, wenn es um das Thema geht. Es gibt zahlreiche Unternehmen in Deutschland, die C2C teilweise seit Jahrzehnten erfolgreich umsetzen. Die Chance, auf deren Erfahrungen zurückzugreifen und gemeinsam zu überlegen, wie das Thema für den Standort Europa skalierbar ist, wäre ein sehr sinnvoller Schritt für die kommende Bundesregierung. 

Für wen bietet sich der C2CC an und wie bereitet man sich optimal auf den Event vor?

Nora Sophie Griefahn: Der Congress war, ist und bleibt ein Angebot an alle Menschen, die aktiv an einer zukunftsfähigen Gesellschaft mitwirken möchten. Der C2CC ist in seiner nun knapp zehnjährigen Geschichte sicherlich nur so erfolgreich geworden, weil er eben einen einzigartigen Charme hat: Diese Mischung aus EU- und Bundespolitik, kommunalen Akteuren, CEOs und Fachexpert*innen aus der Wirtschaft, Wissenschaftler*innen und engagierte Zivilgesellschaft – auch in Form der vielen ehrenamtlich Aktiven unserer NGO, die bei der Umsetzung unterstützen – gibt es nur bei uns. Und zur Vorbereitung kann man sich neben Lust auf Austausch und Vernetzung auch noch sein liebstes Partyoutfit zurechtlegen, denn eine Party wird es am Freitagabend natürlich auch geben. 

Was ist der Volunteer Day?

Tim Janßen: Wir haben in diesem Jahr mit dem Forschungssymposium am 12. und 13. März und mit dem Volunteer Day, oder Aktiventag, am 15. März zwei Formate, die das Congress-Programm erweitern. Beides findet ebenfalls an der TU Berlin statt. Beim Forschungssymposium tauschen sich Expert*innen zum aktuellen Forschungsstand rund um Circular Economy und Cradle to Cradle aus. Und der Volunteer Day ist ein offenes Barcamp-Konferenzformat für Menschen, die sich ehrenamtlich für C2C engagieren. Hier können die Teilnehmenden den Inhalt durch ihre Beiträge selbst gestalten. Dieser Tag hat auch das Ziel, neue, spannende Projekte für das Ehrenamt unserer NGO zu identifizieren und anzustoßen. Der Volunteer Day ist aber offen für Menschen, die sich noch nicht bei uns engagieren und vielleicht einfach reinschnuppern möchten. Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn wir dort viele neue Gesichter sehen. 

Vielen Dank für das Interview Nora & Tim!

 

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