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Nachhaltigkeit in den Sozialen Medien – Bloggerin Laura Mitulla

INTERVIEW | Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in den Sozialen Medien und in welcher Rolle sehen sich Sinn- oder Greenfluencer*innen? Dieses Mal sprechen wir mit der Bloggerin Laura Mitulla über ihre Ziele, ihre „Nachhaltigkeitsbubble“ und darüber, dass wir uns nicht grün konsumieren können.

INTERVIEW | Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in den Sozialen Medien und in welcher Rolle sehen sich Sinn- oder Greenfluencer*innen? Dieses Mal sprechen wir mit der Bloggerin Laura Mitulla über ihre Ziele, ihre „Nachhaltigkeitsbubble“ und darüber, dass wir uns nicht grün konsumieren können.

15.06.2021 | Ein Interview geführt von Laura Hofschlag | Bilder: Unsplash, Laura Mitulla

Laura Mitulla hat um die 23 Tausend Follower auf Instagram. In ihrer Beschreibung steht „Ich habe Fragen und suche Antworten“. Wir haben die Rollen einmal umgekehrt und sie zum Interview gebeten.

JOBVERDE: Laura, bitte stell dich unseren Leser*innen vor.

Laura Mitulla: Mein Name ist Laura, ich komme aus Berlin und habe im April 2017 das Blogazine the OGNC ins Leben gerufen, um zu beweisen, wie vielfältig eine nachhaltige Lebensweise sein kann. Ich selbst lebe recht minimalistisch und bin der Meinung, dass wir uns nicht grün konsumieren können.

Was möchtest du in den Sozialen Medien kommunizieren?

Wir brauchen eine viel größere Sichtbarkeit für ganzheitlich nachhaltige Produkte und mehr Verständnis vorhandener Probleme. Daher veröffentliche ich auf meinem Account viel Wissen und Tipps für mehr Nachhaltigkeit. Sehr am Herzen liegt es mir, dass die Menschen vermeintlich nachhaltige Produkte von wirklich nachhaltigen unterscheiden können. Mein Ziel ist es eigentlich immer, die Menschen zum Hinterfragen zu motivieren. Nur, weil etwas grün aussieht, muss lange noch nichts Grünes drin sein.

Du bist seit 2012 auf Instagram und hast Ende April einen Wandel angekündigt. Was möchtest du ändern?

Tatsächlich bin ich schon fast zehn Jahre auf Instagram und wer weiter nach unten scrollt erkennt recht schnell, dass ich nicht immer nachhaltig gelebt habe und so einige Phasen hinter mir habe. Jetzt, nachdem ich ungefähr vier Jahre über Nachhaltigkeit und Minimalismus im Alltag geredet und geschrieben habe, möchte ich gerne noch weitergehen und noch viel mehr ins Gespräch mit Unternehmen und Expert*innen kommen. Obwohl ich schon so viel geteilt habe, habe ich noch viele Fragen offen wie bspw. „Wieso wir überhaupt so viel konsumieren“ oder „Wieso das nachhaltigste Transportmittel, das Fahrrad, selbst eigentlich nicht nachhaltig produziert wird“. Deswegen lautet meine Profilbeschreibung: „Ich habe Fragen, und suche Antworten.“ Spannende Interviews und erkenntnisreiche Antworten sind mein momentanes Ziel.

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Woher rührt deine Motivation?

Ich würde behaupten: Meine Wissbegier. Mir macht es unfassbar viel Spaß neue Dinge zu lernen und zu erfahren.

Wie nimmst du die Sozialen Medien wahr?

Gemischt. Einerseits können die sozialen Medien ein großartiger Austausch wichtiger Themen, wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit sein. Andererseits sind die vielen Filter einfach realitätsfremd, sodass immer wieder darauf hingewiesen wird, wie „fake“ die sozialen Medien wirklich sind. Ich denke, es kommt oft darauf an, wie die sozialen Medien genutzt werden und wem gefolgt wird.

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in den Sozialen Medien?

Ich befinde mich auf jeden Fall in einer kleinen „Nachhaltigkeitsbubble“, die viele Themen wie faire Mode schon längst als Selbstverständlichkeit ansieht. Verlasse ich aber dieses homogene Umfeld und schau auf die Statistiken müssen wir zugeben: Nachhaltigkeit ist noch lange nicht dort, wo es sein sollte. Auch nicht in den sozialen Medien. Gefolgt wird immer noch am liebsten großen Stars oder Influencer*innen, die fragwürdige Produkte mit Rabattcodes in die Kamera halten.

Würdest du dich selber als „Sinnfluencerin“ oder grüne Influencerin beschreiben?

Ich nehme mal an, dass eine „Sinnfluencerin“ mehr Wissen verbreitet und eine grüne Influencerin vergleichbar ist mit einer „normalen Influencerin“, die ihre Follower in ihrem Alltag mitnimmt und grüne Produkte bewirbt? Wenn dies so ist, bin ich irgendwie ein Mix aus beiden Begriffen, aber mit einer kleinen Tendenz mehr zur Sinnfluencerin. Mein Fokus liegt zwar nicht bei meinem „grünen Alltag“, aber zeige dennoch, was ich für Produkte verwende.

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Gehst du Kooperationen ein?

Ja, allerdings versuche ich die Kooperationen für Produkte im Rahmen zu halten, da ich finde, dass wir uns nicht grün konsumieren können. Ich habe mich dazu entschlossen keine Rabattcodes anzubieten, um unnötigen Konsum nicht weiter zu beschleunigen. Ich gebe zu: Dies führte schon zu einigen Absagen. Mittlerweile habe ich auch viele Kooperationen, die keine Produkte benötigen. Ebenfalls biete ich noch Workshops an.

Wie siehst du die Zukunft der Sozialen Medien?

Plattformen kommen und gehen. Instagram’s größte Konkurrenz ist momentan TikTok und ich bin auch der Meinung, dass die Menschen immer mehr audiovisuelle Formate konsumieren. Ich bin gespannt, was noch alles möglich sein wird und hoffe, dass wir unser eigenes Leben nicht zu sehr „verpassen“, weil wir uns so sehr für das Leben anderer interessieren. Dies ist der größte Kritikpunkt, den ich an den sozialen Medien habe: Sie fressen deine Zeit.

 

Vielen Dank für das Interview, liebe Laura!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Laura Mitulla stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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Hier geht es zum anderen Interview aus der Themenreihe!

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