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Take-away Essen ohne Müll

„Wir wollen mithelfen, die Flut an Einwegverpackung zu reduzieren. Kauft man sich ein Essen zum Mitnehmen, nimmt man oft nicht nur das leckere Essen mit, sondern auch eine Menge Verpackung“, erzählt Gründer Mustafa.

„Wir wollen mithelfen, die Flut an Einwegverpackung zu reduzieren. Kauft man sich ein Essen zum Mitnehmen, nimmt man oft nicht nur das leckere Essen mit, sondern auch eine Menge Verpackung“, erzählt Gründer Mustafa.

23.06.2016 aus der Themenreihe GRÃœNE STARTUPS

Mustafa, stell doch bitte Dich und das DAS TIFFIN PROJEKT kurz vor.

Ich bin Mustafa und mich hat die gesundheitliche Gefährdung durch Plastik und die Umweltbelastung insbesondere der Weltmeere sehr genervt . Ich habe vor zwei Jahren Das Tiffin Projekt ins Leben gerufen, um dem ein wenig entgegen zu wirken. 

Mit dem Tiffin Projekt wollen wir eine nachhaltige Art des Take-aways etablieren. Willst du dein Essen mitnehmen, dann hast du in unseren Partner Restaurants die Option dein Essen in einer schicken Edelstahlleihbox mitzunehmen. So kannst du ganz spontan vor Ort die Entscheidung zwischen einer Einwegpackung oder einem Mehrwegbehälter treffen.

Welches „grüne“ Problem löst Ihr und welche Vision steckt hinter eurem Konzept?

Wir wollen mithelfen, die Flut an Einwegverpackung zu reduzieren. Kauft man sich ein Essen zum Mitnehmen, nimmt man oft nicht nur das leckere Essen mit, sondern auch eine Menge Verpackung. Diese Verpackung landet dann meist nach kurzem Gebrauch in der Mülltonne. Wir dachten uns das muss doch nicht sein, denn wir denken der beste Müll ist immer noch der, der nicht entsteht.

Mit dem Tiffin Projekt wollen wir ein Umdenken anregen. Zeigen, dass es nur kleine Veränderungen im Alltag bedarf, um nachhaltig und umweltbewusst zu handeln.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?

Unser Geschäftsmodell ist für Restaurantbesitzer und Kunden ganz einfach:

Restaurants, die Interesse am Tiffin Projekt haben melden sich einfach unter partner@dastiffinprojekt.org oder über das Kontaktformular auf unserer Homepage. Werden sie Partner, bekommen sie von uns ein Starter-Set. Dieses Set enthält alles was das Tiffin Herz begehrt – unter anderem Flyer, einen Hinterglasaufkleber, Infomaterial und eine individuelle Anzahl an Tiffin Boxen. Alles was das Restaurant dann machen muss, ist, die Boxen zu lagern, zu reinigen, interessierten Kunden das Projekt zu erklären und den Kunden das Take-Away Essen in der Tiffin Leihbox mitgeben. Im Gegenzug dafür übernehmen wir die gesamte Administration der Kunden, unterstützen sie in allen Kundenfragen oder ersetzen Boxen. Außerdem profitieren sie von unserer Promotion und unserem Netzwerk. Pro Box und Monat zahlen die Restaurants dafür eine Leihgebühr von 1,50 €.

Als Kunde geht die Teilnahme am Tiffin Projekt genauso einfach. Du gehst in ein Tiffin Partnerrestaurant deiner Wahl und registrierst dich kostenlos beim Tiffin Projekt oder direkt online bei uns auf der Homepage. Ähnlich wie bei einer Videothek erhältst du eine Mitgliedskarte. Im Partnerrestaurant bestellst du dein Essen müllfrei, gibst deine Mitgliedskarte ab und nimmst dein Essen in der Tiffin Leihbox mit nach Hause. Danach hast du bis zu sieben Tage Zeit die Box ins Restaurant zurückzubringen, nimmst deine Mitgliedskarte wieder entgegen, oder bestellst direkt wieder dein Essen plastikfrei in diesem oder im nächsten Partnerrestaurant.

Zurzeit sind wir dabei eine App zu entwickeln, um die Teilnahme für Restaurants und Kunden einfacher zu gestallten. Ist die App da, dann wird dem Kunden eine geringe tägliche Leihgebühr berechnet.

Wie ist dein persönlicher Background und wie kam es zur Gründung?

Ich bin Dipl-Ing. der Elektrotechnik. Sofort nach meinem Studium war mir klar, dass ich nicht als klassischer Ingenieur tätig sein werde, weil ich viel lieber mit Menschen als mit Maschinen arbeite. Das führte mich in den Bereich Produktmanagement und danach zum Marketing, wo ich über zehn Jahre für verschiedene Unternehmen unterwegs war. Mein Praxiswissen habe ich später durch ein betriebswirtschaftliches Aufbaustudium, MBA, erweitert. Nach der Geburt meiner Kinder habe ich mich intensiv mit Themen der Ernährung und Umwelt beschäftigt. Das führte mich letztendlich zu meinem heutigen Unternehmen ECO Brotbox und zum Tiffin Projekt.

Wie ist Euer Gründerteam aufgestellt? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen waren für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend? 

Unser Team ist bunt gemischt und wir haben von allem etwas. Anna leitet das Tiffin Projekt und ist promovierte Meeresbiologin. Sabrina studiert Marketing und Kommunikation und ist verantwortlich für jegliche Kommunikation nach Außen. Veronika aus dem Aussie-Land hat die kreative Seite des Projekts unter Kontrolle und gestaltet alles von Logo bis Webseite. Als zukünftige Produktdesignerin unterstützt uns Anne derzeit im Rahmen eines Praktikums mit der Weiterentwicklung unserer Tiffin Behälter.

Mustafa als Gründer und Ideengeber sorgt im Hintergrund dafür, dass der Laden läuft und alle Glücklich sind.

Sucht Ihr aktuell Mitarbeiter und wenn ja, welche Qualitäten sollten diese mitbringen?

Vakanzen gibt es derzeit im Bereich PR und Social Media. Wir suchen einfach nette und engagierte Menschen, die Spaß am Austausch mit anderen haben und bemüht sind stets ihr Bestes zu geben.

Was waren die größten Stolpersteine auf Eurem bisherigen Weg?

Der erste größere Stolperstein war die Startfinanzierung des Projekts. Wir mussten mit ca. 1/10 unseres eigentlichen Bedarfs loslegen.

Als zweiter Stolperstein stellte sich der Aufwand der Crowdfunding Kampagne heraus, den wir total unterschätzt haben. Der letzte Stolperstein kam uns in der Pilotphase entgegen. Unsere für die Pilotphase entwickelten Behälter wiesen einige Defizite auf, die wir schnell in den Griff bekommen mussten.

Und welche „Lessons Learned“ habt Ihr daraus gezogen?

Alles in allem haben wir natürlich durch die Stolpersteine sehr viel gelernt. Erstens mussten wir in jeder Situation wichtige Entscheidungen treffen, die uns in der Regel immer ein Stück weitergebracht haben. Das Finanzierungsdefizit konnten wir durch eine schlankere Aufstellung mit sehr konzentrierten Aktivitäten schließen. Der Mehraufwand für die Crowdfunding Kampagne hat sich durch die dadurch gewonnene Bekanntheit des Projekts wieder ausgezahlt. Die Defizite in der Pilotphase haben uns geholfen unser Produkt/Konzept zu verbessern.

Gibt es noch andere grüne oder soziale Themen, die Du gerne mitgestalten würdest?

Durch das Tiffin Projekt sind wir mit sehr vielen neuen Themen in Berührung gekommen, was unseren Horizont erweitert hat. Zukünftig werden wir neben den klassischen Take-Away Restaurants auch zero-waste Konzepte und Lösungen für Kantinen, Street-Food Events und Supermärkte entwickeln.

Welchen Tipp würdest Du einem anderen grünen Startup oder Social Entrepreneur mit auf den Weg geben?

Bei grünen Startups gehört mit Sicherheit immer ein wenig Idealismus dazu.

Die antreibende Kraft sollte nicht der Profit sein sondern die Ãœberzeugung und der Wille etwas Gutes zu tun.

Auch die großen Windmühlen sollten euch nicht davon abhalten loszulegen,

denn die Praxiserfahrung ist wichtiger als die Theorie. Natürlich müssen die Hausaufgaben trotzdem erledigt werden. Die Anerkennung und Belohnung ist eine logische Konsequenz deiner Bemühungen.  


KONTAKT

DAS TIFFIN PROJEKT

Anna Behrendt

E anna@dastiffinprojekt.org

+49(0)30 - 863 809 07

W  thetiffinproject.org    



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