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Berufseinstieg - und nun? 5 Tipps für die optimale finanzielle Absicherung

Startet man nach Ausbildung oder Studium so richtig ins Berufsleben, sollte man sich finanziell absichern. Welche Versicherungen wichtig sind und wann man anfangen sollte, sich mit der eigenen Altersvorsorge zu beschäftigen, erfahrt ihr hier.

Startet man nach Ausbildung oder Studium so richtig ins Berufsleben, sollte man sich finanziell absichern. Welche Versicherungen wichtig sind und wann man anfangen sollte, sich mit der eigenen Altersvorsorge zu beschäftigen, erfahrt ihr hier.

05.05.2022 | Ein Beitrag der LifeVERDE-Redaktion | Bild: Adobe Stock, NDABCREATIVITY, 322301444

Der Einstieg ins Berufsleben eröffnet den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit. Viele junge Menschen können dann zum ersten Mal im Leben ihre Miete und den täglichen Bedarf komplett selbst bestreiten. Doch die neue Freiheit bringt auch Verantwortung mit sich: Wie sollten sich Berufsanfänger finanziell für die Zukunft und alle Eventualitäten absichern?

1. Berufsunfähigkeit absichern: Der Grundstein

Auf der eigenen Arbeitskraft basiert die gesamte Lebenskalkulation – deshalb sollte eine passende Berufsunfähigkeitsversicherung höchste Priorität auf der finanziellen Agenda von Jobeinsteigern haben. Sie springt ein, wenn dem Berufstätigen die Arbeit körperlich nicht mehr möglich ist. Doch welche Fragen sind bei Versicherungsabschluss zu beachten?

  • Genügt nicht eine Unfallversicherung?

Hier lautet die klare Antwort: Nein. Denn lediglich einer von zehn berufsunfähigen Arbeitnehmern kann aufgrund eines Unfalls nicht mehr arbeiten – alle übrigen sind durch Krankheitsfolgen verhindert.

  • Welchen Zeitraum sollte die BU abdecken?

Im Idealfall beginnt der Versicherungsschutz zum ersten Arbeitstag und endet erst am Datum des Renteneintritts.

  • Wie definiert die Versicherung „Berufsunfähigkeit“?

Hier haben die Anbieter zum Teil unterschiedliche Ansichten: Manche betrachten Arbeitnehmer als berufsunfähig, wenn sie 6 Monate nicht arbeiten können, andere fordern im Versicherungsfall eine negative Aussicht für die kommenden drei Jahre. Generell gilt der Versicherte als berufsunfähig, wenn er mindestens die Hälfte seiner Leistungsfähigkeit eingebüßt hat.

  • Was zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Im Schadensfall erhält der Versicherte eine monatliche Rente. Wie hoch sie ausfällt, kann er bei Vertragsabschluss selbst bestimmen – daraufhin werden die Beiträge angepasst.

  • Bezieht sich die BU nur auf einen Beruf?

Ob die Physiotherapeutin mit Bandscheibenvorfall noch zur Bürokauffrau umschulen könnte, hat keinen Einfluss auf den BU-Versicherungsvertrag. Hier gilt: Die BU-Rente wird für den Beruf gezahlt, der bei Vertragsabschluss ausgeübt wurde.

Letztlich gilt: Ein genauer Blick auf die verschiedenen Tarife ist wichtig. Darüber hinaus sollten Interessenten sich schon vorher die möglichen anschauen, indem sie diese für ihren individuellen Fall online berechnen lassen. Auf diesem Weg lässt sich am Ende eine wirklich fundierte Entscheidung treffen.

2. Weitere wichtige Versicherungen: Haftpflicht ist nahezu Pflicht


Versicherungen für den Schadensfall sind wichtig. Zwar will niemand mit dem Schlimmsten rechnen, doch wenn es eintritt, sind meist hohe Kosten fällig. Die folgenden Versicherungen bieten deshalb essenziellen bis vernünftigen Schutz:

  1. Private Haftpflichtversicherung: Eine absolute Pflichtversicherung

Wer unabsichtlich ein Unglück verschuldet, erzeugt zuweilen hohe Kosten. Eine zerbrochene Vase lässt sich vielleicht noch aus dem Haushaltsbudget ersetzen, doch bei einem schweren Unfall können Sach- und Personenschäden in Millionenhöhe klettern. Private Haftpflichtversicherungen sind deshalb ein Muss: Sie decken im Idealfall Schäden bis 50 Millionen Euro ab bei gemäßigten Beiträgen um 60 bis 70 Euro pro Jahr.

  1. Hausratversicherung: Das eigene Hab und Gut schützen

Mit dem ersten eigenen Gehalt statten viele Jobanfänger ihre Wohnung neu aus. Wer aber in teure Möbel, Unterhaltungselektronik und Kunstgegenstände investiert, erleidet im Falle eines Brands, Wasserschadens oder Einbruchs herbe Verluste. Hier bieten sich Hausratversicherungen an, die bei Schaden den Wiederbeschaffungswert der versicherten Gegenstände auszahlen. Wichtig: Die maximale Deckungssumme muss individuell an den Wert der Einrichtung angepasst werden, falls ein Standardvertrag sie zu niedrig ansetzt.

  1. Zusatzversicherungen zur Krankenversicherung: Die Gesundheitsversorgung verbessern

Wer als Angestellter zu Beginn der Karriere noch nicht überdurchschnittlich verdient, ist in der GKV pflichtversichert. Wer sich mehr als die Katalogleistungen wünscht, hat die Möglichkeit zur Zusatzversicherung. Zum Beispiel in Form einer Krankenhauszusatzversicherung, die eine freie Klinikwahl, Einbettzimmer und Chefarztbehandlungen abdeckt. Wer weite und lange Reisen plant, sollte über eine spezielle Auslandskrankenversicherung nachdenken, die nötige Behandlungen weltweit übernimmt. Schließlich kann sich eine Zahnzusatzversicherung lohnen, die den Eigenanteil für Zahnbehandlungen und -Ersatz von rund 50 auf 10 Prozent reduzieren kann.

3. Private Altersvorsorge: Mit staatlicher Hilfe oder lieber ohne?



Jeder muss sich früher oder später mit Altersvorsorge auseinander setzen (Bild: Adobe Stock, kieferpix, 290466745)

Wer heute ins Berufsleben eintritt, hat klar vor Augen: Allein von der staatlichen Rente wird man im Alter seinen Lebensunterhalt kaum bestreiten können. Um gestiegene Lebenshaltungskosten abzufedern und mögliche Kredite auch nach dem Renteneintritt noch bedienen zu können, sollten Berufseinsteiger zusätzlich zu den staatlichen Rentenbeiträgen noch privat vorsorgen. Doch wie kann das im Einzelnen aussehen?

  • Staatlich geförderte Altersvorsorge: Die sogenannte Riester-Rente bietet Angestellten die Option, bis zu 4 Prozent des Bruttoeinkommens einzuzahlen und dafür Zulagen vom Staat zu erhalten. Konkret werden maximal 175 Euro für den Arbeitnehmer und 300 Euro pro Kind dazugelegt. Gleichzeitig lassen sich die Riester-Beiträge in voller Höhe von der Steuer absetzen. Die Rentenzahlung aus den Beiträgen erhalten Arbeitnehmer frühestens ab 60 Jahren, wobei sie mit dem individuellen Einkommensteuersatz versteuert werden müssen. Für Selbstständige existiert analog dazu das Modell der Rürup-Rente, deren Beiträge in voller Höhe steuermindernd geltend gemacht werden können.
  • Betriebliche Altersvorsorge: Als „zweite Säule“ jeder individuellen Altersvorsorge wird die bAV von staatlicher Seite erheblich gefördert. Neben den Beitragszahlungen, die der Arbeitgeber übernimmt, haben Arbeitnehmer seit 2002 das Recht auf Entgeltumwandlung. Das bedeutet: Der Angestellte kann einen Teil seines Bruttogehalts als unversteuerten und sozialabgabenfreien Beitrag in die Betriebsrente einzahlen. Seit 2019 müssen Arbeitgeber diese Zahlungen in Höhe von 15 Prozent bezuschussen.
  • Private, nicht geförderte Altersvorsorge: Wer privatwirtschaftliche Produkte zur Altersvorsorge sucht, landet bei Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen. Kapitallebensversicherungen lassen dem Kunden die Wahl: Entweder zahlt der Anbieter die eingezahlten Beiträge als monatliche Rente oder als einmalige Summe aus. Der Zeitraum der Einzahlperioden und der Auszahlungstermin können bei Vertragsabschluss flexibel hier bestimmt werden, während private Rentenversicherer sich nach der Regelaltersgrenze richten. In den vergangenen Jahren hatten private Versicherer jedoch Mühe, im niedrigen Zinsniveau gute Renditen für ihre Kunden zu erwirtschaften. Hier liegt der Garantiezins in den meisten Verträgen zwischen 0 und 0,9 Prozent.

4. Vermögensaufbau: Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

Aktuell sind die Renditen auf Sparvermögen immer noch gleich null – einige Banken erheben sogar Strafzinsen, sobald Kunden Guthaben von mehr als 5.000 Euro auf ihrem Girokonto hinterlegen. Hier stellt sich die Frage, wie ein vernünftiger Vermögensaufbau funktionieren soll. Experten empfehlen vor allem die folgenden Strategien:

  • Immobilien: Niedrige Zinsen machen Sparvermögen unattraktiv und motivieren viele Menschen dazu, einen Immobilienkredit aufzunehmen. Im Prinzip eignet sich das Eigenheim durchaus zum Vermögensaufbau, jedoch sollten Hauskäufer heutzutage genau hinschauen. Denn die starke Nachfrage hat insbesondere in Ballungszentren die Kaufpreise immens steigen lassen, während das Mietniveau hinterherhinkt. (Geliehenes) Kapital in eine Immobilie zu stecken, um Mietrendite zu erwirtschaften, rechnet sich deshalb an immer weniger Orten in Deutschland. Für den Eigennutzer ist wichtig: Mit Blick auf einen möglichen Wiederverkauf und das Ende der vereinbarten Zinsbindung, sollte das Eigenheim nicht überteuert gekauft werden und die persönliche Haushaltsrechnung bis an den Rand ausreizen. Wer die Immobilie noch werthaltiger machen möchte, sollte in energetische Sanierungen investieren. Diese senken den Energieverbrauch und steigern auch mittelfristig den Wert des Objekts.

  • Aktien, Fonds und ETFs: Je weniger Rentenzahlungen der Staat garantieren kann, desto interessanter werden die weltweiten Kapitalmärkte auch für Privatpersonen – immerhin lassen sich hier auch in Krisenzeiten mit den richtigen Anlagestrategien gute Renditen erwirtschaften. Doch Vorsicht: Seine Altersvorsorge will niemand mit einem unbedachten Trade verzocken. Daher gilt es, das Risiko breit zu streuen und nicht auf Einzelaktien zu setzen.
    Besser: Monatliche Sparpläne auf breit gemischte Fonds oder ETFs einrichten, die wenig Gebühren verlangen und auf zukunftsweisende Branchen setzen, z.B. erneuerbare Energien, KI und Healthcare. Grundsätzlich erfreut sich die nachhaltige Geldanlage mittlerweile großer Beliebtheit und auch große Fonds sortieren ihre Portfolios entsprechend.

5. Absicherung der Familie: Für den Ernstfall gerüstet

Nach dem Berufseinstieg ist die Gründung einer eigenen Familie oft nicht weit. Doch wenn der Partner und die Kinder vom eigenen Gehalt mitversorgt werden und womöglich eine Immobilie abgezahlt werden muss, steigt das Risiko, dass der oder die Versorgende ausfällt. Hier kann eine Risikolebensversicherung die Sorgen mindern. Derartige Verträge garantieren die Auszahlung einer vereinbarten Summe im Todesfall des Versicherten an seine Angehörigen.

Da nur der Risikofall abgedeckt ist, fallen die Beiträge relativ niedrig aus. Für eine Auszahlungssumme von 200.000 Euro müssen Versicherte mit etwa 100 bis 300 Euro Beitrag pro Jahr rechnen. Allerdings: Die individuelle Situation entscheidet über das Risiko, sodass bestimmte Berufe, gefährliche Hobbys, Übergewicht oder Rauchen die Beiträge in die Höhe treiben kann. Läuft der Vertrag ab, ohne dass der Schadensfall eingetreten ist, bekommt der Versicherte seine eingezahlten Beiträge im Gegensatz zur Kapitallebensversicherung nicht zurück.

Fazit: Mit der richtigen Absicherung unbeschwerter durchs Leben gehen

Mit dem ersten eigenen Gehalt rücken Urlaub, Auto und Eigenheim erstmals in leistbare Nähe. Doch zuerst sollten sich Berufsanfänger um ihre individuelle Absicherung kümmern: Hier schützen die Berufsunfähigkeitsversicherung und die Haftpflicht vor den schwersten finanziellen Schäden, während geförderte Rentenversicherungen, das Eigenheim und breit gestreute Kapitalanlagen dem Vermögensaufbau dienen.

 

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