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Die aktuellen Recruiting Trends 2022

Mit den richtigen Recruiting Maßnahmen hast du höhere Chancen passende Mitarbeiter*innen für dein Unternehmen zu finden. Hier erfährst du was Personaler*innen bei der Personalbeschaffung beachten sollten und worauf Bewerber*innen Wert legen.

Mit den richtigen Recruiting Maßnahmen hast du höhere Chancen passende Mitarbeiter*innen für dein Unternehmen zu finden. Hier erfährst du was Personaler*innen bei der Personalbeschaffung beachten sollten und worauf Bewerber*innen Wert legen.

28.03.2022 | Ein Beitrag von Anna Weiler | Bild: Unsplash

Die Corona Pandemie und der Fachkräftemangel stellen neue Anforderungen an den Recruiting Prozess. Die Personalbeschaffung hat sich erschwert und Bewerber*innen sind wählerischer geworden. Wir haben in diesem Beitrag einige Studien zusammengefasst, die die neuesten Recruiting Trends aufzeigen, und geben Tipps, wie du dir als Personaler*in die Personalsuche erleichtern kannst.  Darüber hinaus kannst du alles, was du über nachhaltiges Recruiting bzw. Green Recruiting wissen solltest, in dieser Übersicht nachlesen.

Was ist Recruiting überhaupt?

Recruiting bedeutet zu deutsch Personalbeschaffung. Recruiting ist also die Suche und Einstellung von qualifizierten Mitarbeiter*innen. Kandidat*innen werden dabei informiert, dass eine Stelle frei ist, für die sie sich bewerben können. Meist erfolgt die Kandidat*innen- Suche über Stellenanzeigen, Jobportale oder über die sozialen Netzwerke.

Zu den Aufgaben eines Recruiters bzw. einer Recruiterin gehört es, Stellenanzeigen zu schalten, Jobinterviews zu führen und mit den zukünftigen Arbeitnehmer*innen die Konditionen des Arbeitsvertrages auszuhandeln.

Recruiting heutzutage: Wie hat sich dies in den letzten Jahren verändert?

Das Recruiting hat sich über die letzten Jahre eindeutig verändert. Die Recruiting Maßnahmen sind vielfältig geworden und so nutzt ein*e Recruiter*in zur Personalbeschaffung nicht mehr nur einen Kanal, sondern gleich mehrere. Insbesondere die Corona Pandemie hat die Arbeitsweise von Recruiter*innen umgestellt und so geben 70% der Unternehmen, laut einer Studie von Monster Insights im HR Report für 2021 an, dass sie mindestens zur Hälfte virtuell rekrutieren. Bewerbungsgespräche finden demnach verhäuft online statt, was es für viele Personaler*innen schwieriger macht, einen richtigen Eindruck der Kandidat*innen zu gewinnen.

Recruiting Trends 2022: So suchen Personaler*innen

Webseite, Stellenbörse & digitale Medien

Die Veröffentlichung von Vakanzen der Unternehmen erfolgt hauptsächlich auf der eigenen Unternehmenswebsite. Digitale Stellenbörsen folgen gleich darauf. Eine zunehemend wichtig werdende Rolle spielt die Mitarbeiterempfehlung. Mitarbeiter*innen des Unternehmens werden also aufgerufen, die Stellenanzeige zu empfehlen und potentielle Kandidat*innen vorzuschlagen. Vitamin B bewährt sich also sowohl für die Personaler*innen als auch für Arbeitssuchende. Im Gegensatz zu früher geht die Rekrutierung über die Agentur für Arbeit stetig zurück, dafür werden Karrierenetzwerke wie XING oder Linkedin beliebter. Forscher*innen der Universität Bamberg gehen davon aus, dass die Beliebtheit der Karrierenetzwerke in den nächsten zehn Jahren weiter zunehmen wird.

Soziale Medien

Die Nutzung von Sozialen Medien hat sich bei der Rekrutierung in den letzten Jahren gesteigert. Ein Trend hin zur Professionalisierung der Social Media Kanäle der Unternehmen ist erkennbar, dennoch sollte die Relevanz von Social Media und Karrierenetzwerken nicht überschätzt werden. Linkedin, Twitter und Co. werden laut einer Studie der Westfälischen Wilhelms- Universität Münsteraus nicht gegenüber klassischen Ansprechwegen wie Jobbörsenportalen bevorzugt. Zukünftig könnten Bewerber*innen jedoch laut den Autoren der Studie mehr Gefallen an neuartigen Recruitierungskanälen finden.

Active Sourcing

Aus einem Personalmangel heraus spielt das Active Sourcing, also die aktive Suche nach Kandidat*innen für einen Job, bei der Personalbeschaffung eine zunehmend wichtige Rolle. Hierbei wird noch immer auf die Beschaffung von Personal im ,,echten” Leben gesetzt. Karriere-Events für Studierende und Absolvent*innen sowie Messen gelten als beliebte Rekrutierungsorte. Um selbst als Kandidat*in für ein Unternehmen gefunden zu werden, setzen Bewerbende auf die Empfehlung durch Bekannte oder ein Profil in einem Karrierenetzwerk. 6 von 7 Kandidat*innen werden allerdings noch über die klassische Rekrutierung gefunden, während es bei Active Sourcing gerade einmal 1 von 7 Kandidat*innen sind. Die Tendenz ist jedoch steigend, da Unternehmen sich gezwungen sehen aufgrund eines Mangels an Personal kreative Rekrutierungsmaßnahmen umzusetzen.

Mobile Recruiting

Auch das mobile recruiting ist heute nicht mehr weg zu denken. Unter mobile recruiting versteht man die Bewerbung eines oder einen Jobsuchenden ohne dabei die Tastatur verwenden zu müssen, also zum Beispiel über das Handy. Jede*r dritte Kandidat*in präferiert diese Art der Bewerbung. Insbesondere Jobsuchende der Generation Z brechen die Bewerbung schneller ab, sollte es zu Darstellungsproblemen auf einem mobilen Endgerät kommen. Zukünftig werden also unkomplizierte Online- Bewerbungen noch an Wichtigkeit gewinnen und Unternehmen sollten versuchen den Ansprüchen der Bewerber*innen gerecht zu werden.

Der Bewerbungsprozess läuft zunehmend digital ab (Bild: Unsplash)

Worauf Personaler*innen achten sollten

Personaler*innen stehen vor der großen Herausforderung dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, insbesondere im Gesundheitsbereich ist dieser enorm. Um dennoch qualifiziertes Personal zu finden, geben wir Personaler*innen im folgenden ein paar Tipps, worauf Kandidat*innen bei der Jobsuche Wert legen:

  • Die Pilotstudie Eagle Eye kommt zu dem Ergebnis, dass bei der Stellenanzeige eines Unternehmens 73% der Befragten die Ansprechperson als wichtig empfinden, um sich für die Stellenanzeige zu bewerben. Je persönlicher die Stellenanzeige, desto besser. Für Personaler*innen bedeutet das konkret, dass sie in ihrer Stellenanzeige die Kontaktperson des Unternehmens mit Foto und Vernetzungsmöglichkeiten, wie einer E-Mail Adresse, einer Telefonnummer oder Links zu Karrierenetzwerk-Profilen mit einfügen sollten.
  • Außerdem verdeutlicht die Studie, dass Bewerber*innen mit attraktiven Keywords angesprochen werden sollten. Hier lautet die Devise: je kürzer, desto besser. Die Aufgaben sollten in der Stellenbeschreibung nicht zu lang und ausschweifend formuliert sein, da dies eher abschreckend wirkt. Kurze präzise Jobbeschreibungen finden sehr viel mehr Resonanz bei den Bewerber*innen.
  • Kandidat*innen ist heutzutage eine Work Life Balance enorm wichtig. Bei der Stellenbeschreibung als auch im Bewerbungsgespräch empfiehlt es sich, dass der Personaler bzw. die Personalerin das Gefühl vermittelt, dass das Unternehmen ausreichend auf eine Work Life Balance achtet, indem es beispielsweise flexible Arbeitszeiten anbietet. Flexible Arbeitszeiten sind einer der entscheidendsten Anforderungen von Bewerber*innen an ein Unternehmen, um eine Position anzunehmen. Insbesondere seit der Corona- Pandemie hat sich der Wunsch verstärkt, sich den Arbeitstag flexibel einzuteilen, um so Familie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut zu bekommen.
  • Das Bedürfnis nach Sicherheit hat sich erhöht. Bewerber*innen wünschen sich sowohl Sicherheit, was ihr Gehalt betrifft, als auch gesundheitliche Sicherheit. Unsichere Zeiten wie in der Pandemie bringen den Wunsch mit sich, ein regelmäßiges und sicheres Einkommen zu beziehen. Personaler*innen sollten also das Gefühl vermitteln, ihren Arbeitnehmer*innen ein festes Gehalt gewährleisten zu können. Darüber hinaus spielt die Gesundheit der Mitarbeiter*innen eine wichtige Rolle. Kandidat*innen geben das Bedürfnis an, einen Arbeitgeber zu haben, der klare Gesundheitsrichtlinien vorweist.
  • Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz geht über die Sicherheit hinaus. Kandidat*innen geben an, dass es ihnen wichtig ist mehr über Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz zu erfahren. Wenn der Personaler*in über das Unternehmen berichtet, sollte er bzw. sie nicht vergessen mehr über die Gleichstellung bzw. Antidiskriminierungsmaßnahmen des Unternehmens zu unterrichten. Informationen über Inklusion und Gleichstellung sind keine Nebensächlichkeit mehr. Sie können ausschlaggebende Kriterien für oder gegen die Entscheidung eines Jobagebots sein.
  • Schließlich haben die Kandidat*innen auch bei der Bewerbungsrückmeldung bestimmte Präferenzen. Noch immer werden klassische Wege wie ein Anruf oder eine E-Mail gegenüber sozialen Netzwerken oder Karrierenetzweren bevorzugt, da ihnen der Datenschutz bzw. der Schutz der Privatsphäre am Herzen liegt. Selbst wenn der oder die Kandidat*in die Stelle nicht erhält, ist eine Absage dennoch erwünscht.

Nachhaltigkeit wird im Recruiting immer wichtiger (Bild: Unsplash)

Nachhaltigkeit beim Recruiting

Wie rekrutiert man die passenden Mitarbeiter*innen für ein nachhaltiges Unternehmen?

Bei der Personalbeschaffung ist es wichtig, dass das Personal zum Unternehmen bzw. der Unternehmensphilosophie passt, um langfristig gut miteinander arbeiten zu können. Bereits bei der Rekrutierung kann das Unternehmen Kandidat*innen auswählen, die beispielsweise umweltbewusst oder sozial denken.

Zum einen kann der bzw. die Personaler*in in der Stellenanzeige erklären, welche Werte dem Unternehmen am Herzen liegen. Bewerber*innen können dann vorab entscheiden, ob sie sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren können. Zum anderen kann dies über gezielte Fragen des Recruiters bzw. der Recruiterin gelingen. So kann im Jobinterview beispielsweise gefragt werden, wie der bzw. die Bewerber*in das Thema Nachhaltigkeit in sein Leben integriert oder was ihm bzw. ihr in einem nachhaltigen Unternehmen wichtig ist.

Außerdem können Personaler*innen die Bewerber*innen selektieren, indem sie Stellenanzeigen auf nachhaltigen Webseiten oder Social Media Kanälen hochladen.

Als nachhaltiger Arbeitgeber kannst du deine Stellenanzeigen auch auf JOBVERDE schalten. Klick einfach hier!

Worauf Arbeitnehmer*innen bei der Wahl eines nachhaltigen Arbeitgebers achten

15% der Arbeitnehmer*innen, insbesondere der jüngeren Generation, würden auf ein höheres Gehalt verzichten, um in einem ,,grünen” Unternehmen zu arbeiten. Dies zeigt eine Studie der internationalen Managementberatung Bain & Company. Viele Arbeitnehmer*innen wünschen sich bei ihrer Bewerbung mehr Informationen über die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Dieselbe Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie für mehr als die Hälfte der unter 40-Jährigen für die Wahl des Arbeitgebers ausschlaggebend ist. Weist ein Unternehmen also eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie auf, stehen die Chancen höher, mehr Personal einzustellen.

In den letzten drei Jahren hat sich das Bewusstsein der Arbeitnehmer*innen für umweltgerechtes Verhalten und faire Arbeitsbedingungen deutlich verstärkt. Arbeitnehmer*innen sind kritischer geworden und hinterfragen den eigenen Arbeitgeber stärker. Das macht es für Unternehmen zwar schwieriger an Personal zu kommen, für nachhaltige Unternehmen ist dies aber gleichzeitig die Chance mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu überzeugen.

Nachhaltige Gestaltung des Recruiting Prozesses bzw. Green Recruiting

Um bei den Bewerber*innen von Anfang an als nachhaltiges Unternehmen zu überzeugen, sollte auch der Recruiting Prozess nachhaltig gestaltet sein. Die nachhaltige Gestaltung des Recruiting Prozesses bezeichnet man dabei als Green Recruiting. Hier ein paar Tipps, wie dies erfolgen kann:

  • Ein denkbar einfacher Weg die Umwelt im Recruiting Prozess zu schonen, ist der Verzicht auf Papier. Lebensläufe könnten beispielsweise nur ausgedruckt werden, wenn es wirklich notwendig ist. Außerdem spart sich die oder der Bewerber*in Papierkosten und die Personalabteilung das Papierchaos.
  • Wie du bereits erfahren hast, finden immer mehr Bewerbungsgespräche digital statt. Das bringt den Vorteil mit sich, dass weniger CO2 für Anfahrtswege ausgestoßen wird.
  • Sollte ein face to face Kennenlernen dennoch notwendig sein, sollte das Büro selbstverständlich auch nachhaltig gestaltet sein, um die Kandidat*innen von der Nachhaltigkeit des Unternehmens zu überzeugen. Dazu gehört zum Beispiel die Mülltrennung im Büro, ressourcenschonende Verbrauchsmaterialien wie recyceltes Papier oder eine regionale Kantine. Diese Faktoren können den bzw. die Bewerber*innen positiv auf das Unternehmen einstimmen und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens unterstreichen. Außerdem glänzt das Unternehmen, wenn die Anreise mit dem ÖPNV höher erstattet wird als beispielsweise mit dem PKW.

Ganz wichtig ist, dass hinter schönen Worten und der Imagepflege auch Taten folgen. Das bedeutet der oder die Personaler*in sollte das Unternehmen nicht als besonders umweltfreundlich oder fair bewerben, wenn dahinter nur leere Versprechen stecken. Das Unternehmen sollte halten, was es den Bewerber*innen verspricht.

Wenn der Job zur Lebenseinstellung passen muss

Wie du vielleicht schon festgestellt hast, ist der Rekrutierungsprozess sehr viel komplexer geworden. Einen passenden Mitarbeiter oder eine passende Mitarbeiter*in zu finden, bedeutet heutzutage nicht einfach nur nach der erforderlichen Qualifikation zu suchen. Vielmehr sind die Anforderungen vom Arbeitgeber als auch von den Arbeitnehmer*innen gestiegen und so sind Werte wie Nachhaltigkeit, aber auch flexible Arbeitszeiten oder digitale Bewerbungsverfahren wichtige Faktoren für den Recruitingprozess.

Allgemein lässt sich beobachten, dass die Job- und Mitarbeiter*innensuche zu einem Prozess geworden ist, der das Persönliche stärker in den Vordergrund stellt. Die eigenen Werte, die Berücksichtigung des Privatlebens und die Identifikation mit der Arbeit sind unabdingbar geworden, während früher die Arbeit und das Private strikt voneinander getrennt waren.

Als zukunftsweisend für das Recruiting stellt sich schließlich die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens heraus, denn Unternehmen können viele Kandidat*innen nur dazu gewinnen, wenn sie sich auch glaubwürdig beispielsweise für faire Arbeitsbedingungen oder Ressourcenschonung stark machen.

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