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Die Zukunft der Arbeit - Digitalisierung und Co.

Die Arbeitswelt der Zukunft bringt viele Veränderungen, wie den vermehrten Einsatz von Künstlicher Intelligenz, mit sich. In diesem Beitrag erfährst du, wie die Arbeitswelt von morgen aussieht

Die Arbeitswelt der Zukunft bringt viele Veränderungen, wie den vermehrten Einsatz von Künstlicher Intelligenz, mit sich. In diesem Beitrag erfährst du, wie die Arbeitswelt von morgen aussieht

06.04.2022 | Ein Beitrag von Anna Weiler | Bild: Unsplash

Die Digitalisierung und der demographische Wandel werden die Arbeitsweise der Zukunft transformieren. Wir haben für dich in diesem Beitrag zusammengefasst, wie die Bewerbungen der Zukunft aussehen könnten, welche Jobs zukünftig gefragt sein werden und welche Rolle die Künstliche Intelligenz vermutlich einnehmen wird. Außerdem erfährst du, welche Qualifikationen du für die Zukunft des Arbeitsmarktes benötigst und wie mit einer immer älter werdenden Bevölkerung umgegangen werden kann.

Digitale Arbeitswelt - Wie wird man zukünftig Jobs finden?

Das Schlagwort der Zukunft lautet Digitalisierung. Zu dieser Auffassung kommt man, wenn man sich die Ergebnisse einiger Studien zum Thema Jobsuche der Zukunft anschaut. So kommt die Studie von Talents Connect beispielsweise zu dem Ergebnis, dass 72,5% aller Bewerber*innen glauben, dass sich die Bewerbung über das Smartphone in den nächsten Jahren fest etabliert. Sogenannte One-click Bewerbungen gewinnen weiter an Relevanz, da Arbeitnehmer*innen den Wunsch äußern so wenig Zeit wie möglich für ihre Bewerbung aufwenden zu müssen. Unkompliziert, verschlankt und schnell werden Bewerbungen zukünftig ablaufen.

Zum Einsatz kommen werden bei der Jobsuche in Zukunft vor allem digitale Stellenbörsen, Karrierenetzwerke sowie Social Media Kanäle. Hier findet allerdings eine Verschiebung weg von privaten Social Media Kanälen wie Instagram oder Youtube hin zu karrierebezogenen Kanälen wie beispielsweise XING statt. Der gesamte Rekrutierungsprozess wird zunehmend digital ablaufen, was auch Folgen für die Suche nach passenden Jobs hat. Der Radius der Kandidat*innen erweitert sich, da nicht nur der Bewerbungsprozess digitaler wird, sondern die gesamte Arbeit weitgehend vom Home Office aus erledigt werden kann.

Hinzu kommt, dass Kandidat*innen auf technische Unterstützung bei der Jobsuche setzen. 82% wünschen sich, dass verfeinerte Algorithmen ihnen automatisiert passende Jobs vorschlagen – gut 84% erwarten auch, dass es so kommen wird. Das bedeutet nicht nur, dass die Auswahl an potenziellen Jobs größer wird, sondern auch die Passgenauigkeit.

Außerdem wird die Anonymisierung von Bewerbungsverfahren verhäuft Anwendung finden. Persönliche Daten des Bewerbers oder der Bewerberin werden also zunächst nicht Preis gegeben. Aus einem immer größeren Bewusstsein in der Gesellschaft für Rassismus und Diskriminierung heraus, soll auf diese Weise mehr Chancengleichheit sichergestellt werden. Die Staatsangehörigkeit oder das Geschlecht werden voraussichtlich in der Zukunft keine ausschlaggebenden Faktoren mehr sein, um einen Job zu erhalten oder nicht.

Darüber hinaus wird die Jobsuche insgesamt noch frequentierter stattfinden, denn sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer*innen gehen davon aus, dass die Dauer in einem Unternehmen sich verkürzen wird.

Jobs der Zukunft - Welche Branchen werden in Zukunft gefragt sein?

Wer sich die zukünftigen Jobbranchen vorstellt, mag an Jobs in der IT und Data-Welt denken. Die Studie ,,Jobs der Zukunft - Berufswelt bis 2035” von Deloitte zeigt jedoch, dass 65% der Arbeitszeit nicht durch Technologien ersetzbar sind. Vielmehr rücken Berufe, in denen die Interaktion mit Menschen und Empathie eine große Rolle spielen, in den Vordergrund und können nicht einfach durch Roboter oder Ähnliches ersetzt werden.

Weniger nachgefragte Berufe sind in Zukunft vermutlich solche, die kaum bzw. keine menschliche Interaktion fordern und routiniert ablaufen, das heißt relativ einfach durch Technologien ersetzt werden könnten. Als Beispiele können Jobs in der Lebensmittelherstellung oder Metallbearbeitung aufgezählt werden. Berufe mit manuellen und physischen Tätigkeiten werden zukünftig leicht substituierbar sein.

Sehr gefragt sind und werden zukünftig die Branchen im Gesundheitswesen, in der Lehre und Ausbildung sowie in den Bereichen Recht, Verwaltung und Unternehmensführung sein. So werden beispielsweise Ärzt*innen, Krankenpfleger*innen oder auch Lehrer*innen vermehrt nachgefragt. All das sind Berufe bei denen es verstärkt auf menschliche Interaktion ankommt. Die Jobangebote im Gesundheitsbereich wachsen voraussichtlich um 26 %, Ausbildungs- und Lehrberufe um 20% und Berufe im Management um 9%. Weitere Jobs der Zukunft finden sich in den Bereichen Verkauf und Dienstleistungen, Medien, Umwelt- und Gebäudemanagement sowie Transport und Logistik.

Außerdem werden kreative und intellektuelle Berufe sowie Jobs im MINT- Bereich (Mathematik, Informationstechnologie, Naturwissenschaft und Technik) in Zukunft noch gefragter sein. Generell lässt sich sagen, dass die Jobs an Bedeutung gewinnen, die abwechslungsreich und wissensintensiv sind. Insbesondere Spezialisierungen werden immer wichtiger. Bis 2023 werden zum Beispiel rund 700.000 Technologie-Spezialist*innen benötigt. Wer im Bereich der IT und Technologien unterwegs ist, braucht sich um seine berufliche Zukunft keine Gedanken zu machen.

Zudem zeigt eine Studie der US-amerikanischen Behörde für Arbeitsstatistik auf, dass in der Zukunft die Branchen im Bereich der erneuerbaren Energien, im Gesundheitswesen, und im IT Bereich bzw. der Datenverarbeitung an Relevanz gewinnen. Globale Herausforderungen wie der Klima- und demographische Wandel machen sich auch an der Nachfrage von bestimmten Berufsfeldern bemerkbar.

Jobs mit menschlicher Interaktion werden auch in Zukunft relevant sein (Bild: Unsplash)

Die Qualifikationen der Zukunft

Durch die zunehmende Wichtigkeit der Spezialisierung und die Nachfrage nach analytischen Tätigkeiten, steigt der Bedarf an Fachkräften mit einer akademischen Ausbildung. Laut der Studie von Deloitte weisen die Jobs der Zukunft einen dreimal höheren Anteil an akademischen Qualifikationen auf als Berufe, die zukünftig weniger nachgefragt werden.

Zudem zeigt ein Bericht des Weltwirtschaftsforums über die Zukunft der Arbeitsplätze, dass bis 2025 die Hälfte aller Arbeitnehmer*innen aufgrund des zunehmenden Einsatzes von Technologie eine Umschulung benötigen werden. Auch wenn sehr viele Berufe nicht durch Roboter und Co. ersetzt werden können, durchdringt die Technologie zunehmend den Alltag jeglicher Berufsfelder. Dementsprechend steigt die Notwendigkeit einer Weiterbildung, um den neuen Anforderungen an die Arbeitswelt gerecht zu werden. Technische Fähigkeiten werden mit die wichtigste Kompetenz sein, in dem Fachkräfte fortgebildet werden sollten. Darunter zählt konkret die Analyse komplexer Daten, die ebenso die Entwicklung künstlicher Intelligenz umfasst. Ohne den sogenannten Digital Citizenship Skill, also die Kompetenz sich in einer digitalisierten Umwelt zurecht zu finden, ist die berufliche aber auch gesellschaftliche Teilhabe in Zukunft wahrscheinlich undenkbar.

Außerdem werden Kompetenzen bzw. Soft Skills wie Adaptionsfähigkeit, Kreativität, Durchhaltevermögen und vor allem sich in neuen Situationen zurechtzufinden immer notwendiger. Prozess- und Systemverständnis sowie Kommunikations- und Teamfähigkeit werden ebenfalls an Bedeutung gewinnen, da durch die Digitalisierung der Arbeitswelt mehr Netzwerke geschaffen werden, in denen gemeinsam an Projekten gearbeitet wird.

Wie wichtig wird Künstliche Intelligenz in Zukunft sein?

Sicher ist, dass in Zukunft immer mehr Aufgaben von Maschinen erledigt werden können. Eine Zukunft ohne Robotik, KI und Technologie-Konvergenz ist bereits jetzt undenkbar. Nahezu alle Berufsgruppen werden vom technischen Fortschritt bzw. der Digitalisierung erfasst. Die Berufswelt transformiert sich dementsprechend. Mit genauen Vorhersagen sollte man jedoch laut Expert*innen wie Mads Pankow vorsichtig sein, denn bei Zukunftsaussagen über beispielsweise die Künstliche Intelligenz handelt es sich lediglich um Tendenzen und keine Fakten.

Schätzungen ergeben jedoch, dass 15% der Arbeitszeit im Durchschnitt durch Roboter übernommen werden kann. Roboter und Data Analytics werden wohl den größten Einfluss auf die Arbeitswelt von morgen haben. Robotics beeinflusst vor allem Berufe, in denen manuelle Routinetätigkeiten dominieren, wohingegen Data Analytics eher komplementierend wirken dürfte und gewisse Tätigkeiten von Berufen übernehmen kann, die schwerer ersetzbar sind. Unter der Unterstützung durch Data Analytics wird beispielsweise die Verarbeitung großer, unstrukturierter Datensätze oder die automatische Einordnung von neuen Meldungen von Kund*innen oder von vernetzten Maschinen verstanden. Welche Technologien aber welche Berufe beeinflussen, ist individuell und abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Tätigkeitsprofil eines Berufes.

Es entstehen mehr Jobs als verschwinden

Laut dem IT- Research und Beratungsunternehmen Gartner werden durch die Künstliche Intelligenz bis zum Jahr 2025 zwei Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen. So bringt der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz einige Chancen mit sich. Auch die Studie "Turning AI into concrete value: the successful implementers' toolkit" von Capgemini, für die fast 1.000 Unternehmen befragt wurden, kommt zu dem Ergebnis, dass 83% der Unternehmen durch Technologien der Künstlichen Intelligenz neue Jobs geschaffen haben. Es dürften demnach mehr Jobs entstehen als durch den Einsatz von Technologien verloren gehen.

Außerdem prognostizieren die Forscher*innen von Accenture und Frontier Economic, dass sich die Arbeitsproduktivität in entwickelten Ländern durch den Einfluss von Künstlicher Intelligenz bis 2035 um bis zu 40% steigern kann. Aus einer erhöhten Produktivität heraus mag die Anzahl an Arbeitsstunden womöglich sinken. Bereits John Maynard Keynes prognostizierte eine 15 Stunden Woche durch die Automatisierung der Arbeit. Ob es tatsächlich soweit kommen wird, lässt sich schwer sagen. Eine Verkürzung der Arbeitszeiten ist jedoch nicht ganz unwahrscheinlich.

Die Zusammenarbeit mit Robotoren in Zukunft ist sehr wahrscheinlich (Bild: Unsplash)

Wie wird die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz zukünftig aussehen?

Durch KI ergeben sich neue Möglichkeiten der Automatisierung von Arbeit. Die Veränderung der Arbeit hängt insbesondere in automatisierten Arbeitssystemen davon ab, wie die Arbeitsteilung und die Schnittstellen zwischen Mensch und intelligenter Technik gestaltet sind. In einem sogenannten Automatisierungsszenario werden immer mehr Aufgaben und Entscheidungen der Beschäftigten durch die Technik übernommen. In Störfällen sollen die Menschen jedoch eingreifen und ggf. manuell übernehmen. In dem Werkzeugsszenario dagegen unterstützt die Technik die menschliche Arbeit und macht sich die Gestaltungsmöglichkeiten der Mensch-Technik-Interaktion zunutze. In diesem Szenario bleiben dem Menschen ausreichende Entscheidungs- und Handlungsspielräume, um Kompetenzen für Problemlösungen zu erwerben, die zu Innovationen führen können. In den nächsten Jahren ist das Werkzeugsszenario am wahrscheinlichsten.

Der Berufsalltag mit Künstlicher Intelligenz

Im Berufsalltag kann KI unterstützen, indem sie alle verfügbaren Daten auswertet und die Beschäftigten mit Informationen zu aktuellen Bedingungen und prognostizierten Entwicklungen versorgt. Intelligente Werkzeugmaschinen zeigen dem Bediener bzw. der Bedienerin verschiedene Programmoptionen und deren Effekte auf die Gesamtproduktivität an. Die schnelle Auswertung von Daten wird im Beruf zukünftig wahrscheinlich von Maschinen übernommen. Expert*innen raten davon ab zu prognostizieren, welche Jobs nun wie genau mit Maschinen zusammenarbeiten. Fest steht jedoch, dass jedes Berufsbild in irgendeiner Weise mit der Digitalisierung in Berührung gerät.

Allgemein wird erwartet, dass sich Tätigkeiten in Zukunft schneller ändern werden und mehr Flexibilität von jedem einzelnen Menschen gefordert ist. Der Verzicht auf den Mensch ist jedoch undenkbar.

Eine weitere Herausforderung der Zukunft: Anteil älterer Menschen steigt

Neben den neuen Anforderungen an die Jobs der Zukunft erwartet uns noch eine weitere Herausforderung. Die deutsche Bevölkerung altert und immer weniger junge Menschen kommen nach. Dies ist eine der zentralen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, da immer weniger Menschen die Arbeit ersetzen und die Renten vieler älterer Menschen zahlen müssen. Eine Studie der Bosch-Stiftung sieht zukünftig Szenarien vor, wie das Problem des demographischen Wandels angegangen werden könnten:

  • Das Szenario Erwerbsbeteiligung sieht vor, dass das Erwerbsaustrittsalter zeitlich nach hinten und das Erwerbseintrittsalter nach vorne verschoben, sowie die Beteiligung von Frauen und Personen mit Migrationshintergrund im Arbeitsmarkt erhöht wird. Würden alle drei Maßnahmen in Zukunft eintreten, ließen sich zusätzlich 3,25 Millionen Erwerbspersonen mobilisieren. Es ist also relativ wahrscheinlich, dass zukünftig länger gearbeitet wird und mehr gesellschaftliche Gruppen in die Arbeitswelt integriert werden.
  • Im zweiten Szenario ,,Arbeitszeit” ist die Rente mit 67 bereits einbezogen und es werden Maßnahmen berechnet, in denen pro Kopf mehr gearbeitet wird, also dementsprechend weniger Erwerbslosigkeit vorliegt. Durch die Verringerung der Erwerbslosenquote und eine höhere Arbeitszeit je Erwerbstätigen könnte das Arbeitsvolumen bis zum Jahr 2030 um rund 8% gesteigert werden.
  • Außerdem könnte in Zukunft die Integration von Zugewanderten auf dem Arbeitsmarkt stärker erfolgen. In Regierungskreisen wird immer wieder von einer “kontrollierten Zuwanderung” gesprochen, die dem Fachkräftemangel entgegenwirken soll.

Was den demographischen Wandel in Deutschland angeht, lässt sich festhalten, dass wir in Deutschland nicht um politische Maßnahmen herumkommen werden. Arbeitnehmer*innen sollten sich also in Zukunft auf ein späteres Erwerbsaustrittsalter bzw. einen früheren Eintritt ins Berufsleben gefasst machen.

Ein Ausblick in die Zukunft der Arbeitswelt

Die Zukunft der Berufswelt ist von vielen Neuerungen und Herausforderungen gekennzeichnet. Arbeitnehmer*innen müssen sich auf eine veränderte Arbeitsweise einstellen. Um die Arbeit mit Technologien kommt so gut wie keine*r mehr herum. Nichtsdestotrotz werden Menschen entgegen aller Science Fiction Szenarien kaum von Maschinen dominiert werden. Noch immer wird die menschliche Interaktion eine wichtige Rolle spielen. Die Anforderungen an Arbeitnehmer*innen steigen dabei allerdings. Weiterbildungen und höhere Qualifikationen sind ein Muss für die Zukunft.

Auch wenn die Vorstellungen mit Maschinen zu arbeiten befremdlich wirken mag, birgt diese technologische Entwicklung den Vorteil, die Produktivität der Arbeit zu steigern und so das Lebensniveau anzuheben. Unliebsame Jobs könnten durch Roboter ersetzt werden und möglicherweise entsteht sogar mehr Raum für Menschliches, da mehr Zeit und Kreativität entsteht.

Wie genau die Zukunft aussehen wird ist ungewiss. Fest steht jedoch, dass Arbeitnehmer*innen die Möglichkeit haben sollten, ihre Zukunft mitzugestalten - auf ihr Mitspracherecht und ihre Bedürfnisse sollte geachtet werden.

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Für alle, die gerade auf Jobsuche sind: Gewusst wie: Richtig gut bewerben

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