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Digitales Nomadentum – Home Office von überall

Arbeiten am Strand oder in den Bergen – das digitale Nomadentum macht's möglich! Wir erklären dir, was dahinter steckt und wie du travel and work verbinden kannst.

Arbeiten am Strand oder in den Bergen – das digitale Nomadentum macht's möglich! Wir erklären dir, was dahinter steckt und wie du travel and work verbinden kannst.

30.05.2023 | Ein Beitrag von Hannah Chondros | Bild: Fernando rodriguez novoa, Getty Images

"Erst die Arbeit, dann das Vergnügen." Diesen Satz hat jede*r schon mal gehört, aber spätestens seit der Pandemie, die weltweit einen Boom der Home Office Angebots zur Folge hatte, hat fast jede*r schon aus dem eigenen Garten, der Terrasse oder vom Sofa aus gejobbt und konnte beides miteinander verbinden. Auch aktuell ist die Arbeit im Home Office sehr populär. Es ist sogar für viele Arbeitnehmer*innen ein Auswahlkriterium bei der Arbeitgebersuche, auch aus dem Home Office arbeiten zu können. Jetzt, wo alle Beschränkungen aufgehoben sind und das Reisen wieder zunimmt, haben viele das Verlangen, mehr von der Welt zu sehen und im besten Fall das auch mit ihrer Arbeit zu verbinden.

Als digital nomad kannst du genau das! Das digitale Nomadentum steht für das remote Arbeiten von überall und nimmt an Bekanntheit zu. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie und wo du als digital nomad arbeiten kannst. Ob als Freelancer*in, Selbstständige*r oder Angestellte*r – dir sind keine Grenzen im digitalen Nomadentum gesetzt. Die Umstellung von Leben und Arbeit auf ein freies und ortsunabhängiges System bringt einige Herausforderungen und Schritten mit sich, die abgearbeitet werden müssen, um erfolgreich durchzustarten. Wir klären dich auf, was dich im digitalen Nomadentum erwartet und stellen dir zwei Frauen vor, die ihre Reise als digital nomad mit uns teilen.

Die Arbeit im digitalen Nomadentum 

Das digitale Nomadentum bezieht sich auf eine Lebensweise, bei der Menschen ihren Beruf und ihre Karriere unabhängig von einem festen Arbeitsplatz ausüben. Digital nomads nutzen moderne Technik wie Laptops, Smartphones und Internetzugang, um von überall auf der Welt arbeiten zu können. Diese Arbeitsweise bietet unter anderem eine hohe Flexibilität und ermöglicht es somit, das Berufs- und Privatleben ortsunabhängig zu gestalten. 

Es gibt verschiedene Arbeitsmodelle für digitale Nomad*innen, die von Freelancing, remote Arbeit für ein Unternehmen bis hin zur Gründung eines eigenen Online-Business reichen können. Dieser Lebensstil erfordert jedoch auch eine gute Organisation, Selbstmotivation und Anpassungsfähigkeit, um erfolgreich zu sein. Besonders beliebt bei digital nomads ist die Arbeit in Coworking-Spaces, wo eine professionelle Arbeitsumgebung herrscht, die den Austausch mit anderen Gleichgesinnten fördert. Das digitale Nomadentum bietet die Möglichkeit, die Welt zu erkunden und gleichzeitig beruflich neue Wege einzuschlagen.

Die Vorteile und Herausforderungen des digitalen Nomadentums

Der moderne Ansatz des Arbeitens bietet eine Vielzahl von Vorteilen und Herausforderungen für digital nomads, die diesen Lebensstil angenommen haben.

Wesentliche Vorteile des digitalen Nomadentums sind die Freiheit und Flexibilität, die durch den neuen Lifestyle ermöglicht werden. Digitale Nomad*innen können ihren Arbeitsplatz und ihre Umgebung nach Belieben wählen und sind dementsprechend nicht an einen festen Standort gebunden. Sie können beispielsweise aus einem Café in Berlin arbeiten, bevor sie nach Bali weiterziehen, um dort von einem Strandhaus aus zu arbeiten. Diese Flexibilität führt oft zu einer besseren Work-Life-Balance, da digitale Nomad*innen ihre Zeit effektiver einteilen und sich mehr auf ihre persönlichen Interessen konzentrieren können.

Darüber hinaus eröffnet das digitale Nomadentum die Möglichkeit, unterschiedliche Kulturen kennenzulernen und neue Erfahrungen zu sammeln. 

Jule Marie Rose bereist als digital nomad die Welt, arbeitet mit Menschen zusammen und unterstützt diese beim Übergang in das digitale Nomadentum. Sie beschreibt ihre bisher erlebten Vorteile so: 

“Als Vorteile sehe ich vor allem den Anstieg der Lebensqualität und -freude. Ich habe das Gefühl, dass mir diese Arbeitsweise enorm viel gibt. Nicht nur in Bezug auf die Ortsunabhängigkeit, sondern generell auch auf meine Happiness und Zufriedenheit.” (Jule Marie Rose)

Trotz dieser Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen, denen sich digitale Nomad*innen stellen müssen. Eine der größten Schwierigkeiten ist die Organisation und Planung von Reisen und Unterkünften, insbesondere wenn man ständig den Standort wechselt. Dies kann zeitaufwendig sein und erfordert gute organisatorische Fähigkeiten, um sicherzustellen, dass alle Aspekte des Reisens reibungslos ablaufen.

Claire Briatore hat sich als Selbstständige dazu entschlossen, den Schritt in das digitale Nomadentum zu wagen. Sie hat sich vor ihrer Abreise sehr viel mit den einzelnen Ländern beschäftigt, die sie bereisen möchte:

“Welche Standards bieten die Länder zum Leben und Arbeiten? Mit welchen Kosten kann ich in den Ländern rechnen (hier unterscheiden sich wohl am meisten europäische Ziele zu Nicht-EU-Destinationen)? Wohne ich in Airbnbs oder Hotels? Möchte ich Menschen während diverser Work-and-Travel unterstützen und kennenlernen, oder mich sehr auf mich selbst konzentrieren? Wie flexibel möchte ich meine selbständige Arbeit während der Reise einteilen können? Welcher Tages- und Arbeitsrhythmus passt zu mir?” (Claire Briatore)

Eine weitere Schwierigkeit, der sich digital nomads stellen müssen, ist, langfristig soziale Netzwerke aufbauen und pflegen zu können. Hier muss gegebenenfalls priorisiert werden und durch beispielsweise Coworking-Spaces oder Meetups der Kontakt zu Gleichgesinnten hergestellt werden. Letztendlich muss auch eine stabile Internetverbindung immer gegeben sein, darauf müssen digital nomads überall achten. 


Arbeiten am Strand ist häufig die Wunschvorstellung von digital nomads – die Realität sieht jedoch oft anders aus (Bild: DragonImages).

Fähigkeiten von digital nomads

Eine der grundlegendsten Fähigkeiten, die digitale Nomad*innen benötigen, ist die Fähigkeit, effektiv und eigenständig zu arbeiten. Da sie häufig allein oder in kleinen Teams arbeiten, ist es wichtig, dass sie ihre Zeit gut managen und Aufgaben ohne Anleitung oder Überwachung erledigen können. Dies erfordert Disziplin und Selbstmotivation, um konzentriert und produktiv zu bleiben, auch wenn die Umgebung zur Ablenkung verleitet.

Kommunikationsfähigkeiten sind ebenfalls entscheidend für digital nomads, da sie oft mit Kund*innen oder Kolleg*innen aus der Ferne zusammenarbeiten.

Eine weitere wichtige Fähigkeit für digitale Nomad*innen ist die Anpassungsfähigkeit. Da sie ständig den Standort wechseln und verschiedenen Kulturen und Umgebungen ausgesetzt sind, müssen sie in der Lage sein, sich schnell an neue Situationen anzupassen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Dies kann beinhalten, sich an unterschiedliche Zeitzonen und Arbeitsrhythmen anzupassen oder neue Technologien und Tools zu erlernen, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten.

Jule Marie Rose gibt digitalen Nomad*innen diesen Tipp für einen guten Start an einem neuen Arbeitsplatz mit auf den Weg:

Den Ort kennenzulernen und nicht immer on the go zu sein, um das Gefühl von einem Burnout zu vermeiden. Es gibt natürlich viel, was man erleben und unternehmen will, aber du bist ja trotzdem zum Arbeiten da und nicht für einen Urlaub. Das ist echt ein enormer Unterschied, den viele zu Beginn erstmal verstehen und lernen müssen.” (Jule Marie Rose)

Fähigkeiten zur Problem- und Konfliktlösung sind ebenfalls entscheidend für digital nomads. Sie können auf verschiedene Herausforderungen stoßen, wie zum Beispiel technische Schwierigkeiten, Verbindungsprobleme oder Missverständnisse mit Kolleg*innen und Kund*innen. Daher ist es wichtig, kreative Lösungen zu finden, um ihre Arbeit fortsetzen zu können.

Schließlich ist die Fähigkeit, Netzwerke aufzubauen und zu pflegen, für digitale Nomad*innen von großer Bedeutung. Da sie ständig unterwegs sind, ist es wichtig, dass sie starke Beziehungen zu anderen aufbauen, um Unterstützung, Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe zu ermöglichen. 

Tipps für den Einstieg als digital nomad

Der Einstieg in das Leben als digitale*r Nomad*in kann eine aufregende und lohnende Erfahrung sein. Es gibt jedoch einige wichtige Tipps, die man beachten sollte, um den Übergang in den neuen Arbietsalltag reibungslos und erfolgreich zu gestalten.

Zunächst ist es wichtig, sich gründlich über die verschiedenen Aspekte des digitalen Nomadentums zu informieren. Dazu gehört das Verständnis der Vor- und Nachteile, die mit dieser Lebensweise verbunden sind, sowie das Sammeln von Informationen über die besten Reiseziele, Visabestimmungen und Lebenshaltungskosten. 

Claire Briatore hat sich mit folgenden Punkten vor ihrer Abreise beschäftigt:

“​​Krankenversicherungsschutz: Wie hoch ist mein monatliches Einkommen als digital nomad, welche Beiträge trage ich als freiwillig Versicherte*r pro Monat? Möchte ich zudem während meiner Reise freiwillig in die Rentenversicherung einzahlen?

Privat- und Zusatzversicherungen: Benötige ich eine Reiseversicherung, zusätzlichen Versicherungsschutz? Zwischen EU- und Nicht-EU-Ländern ergeben sich erhebliche Unterschiede.

Steuerrechtliche Fragestellungen: Wo habe ich meinen primären Wohnsitz und wie lange bin ich im Ausland, ergeben sich daraus steuerrechtlich spezifische Fragestellungen für das Land/die Länder, in dem/denen ich arbeite.

Notgroschen & Bankangelegenheiten: Ich rechne damit, dass ich auch einmal eine Zeit mit weniger Aufträgen überbrücken werde. Ich stelle außerdem sicher, jederzeit auf mein Konto und auf Bargeld zugreifen zu können.

Arbeitslosengeld: Anrecht auf Arbeitslosengeld klären bei Rückkehr nach Deutschland und/oder Fehlschlägen. Das Anrecht besteht, wenn man mindestens zwei Jahre in einem Unternehmen gearbeitet hat. Berücksichtige etwaige Sperrfristen (bei Eingenkündigung), und vergiss nicht vor der Abreise die Meldung für das Arbeitslosengeld einzureichen.

Kund*innenakquise: Wie akquiriere ich neue Kund*innen von unterwegs und wie mache ich meinen Remote Service attraktiv?”
(Claire Briatore)

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Auswahl eines tragfähigen Geschäftsmodells oder einer Einkommensquelle. Dies kann entweder durch Freelancing, den Aufbau eines eigenen Online-Geschäfts oder durch remote Arbeit für ein Unternehmen geschehen. Es ist entscheidend, dass eine Nische gefunden wird, in der man sich erfolgreich entwickeln kann.

Ebenso ist es wichtig, eine solide finanzielle Grundlage zu schaffen. Da man anfangs – abhängig davon, ob man Angestellte*r oder Selbstständige*r ist – keine stabile Einkommenssicherheit hat, muss man Ersparnisse beiseite gelegt haben, um diese Zeit gut zu überbrücken. Es ist auch ratsam, eine Notfallreserve aufzubauen und sich im Zuge dessen über mögliche Steuer- und Versicherungsfragen zu informieren.

Die Organisation und Planung der Reisen ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Es müssen Faktoren wie Flugkosten, Unterkunftsmöglichkeiten und die Verfügbarkeit von Coworking Spaces oder zuverlässigem Internet berücksichtigt werden. Auch wenn spontane Entscheidungen und Flexibilität Teil des digitalen Nomad*innenlebens sind, ist es hilfreich, zumindest einen groben Plan und ein ungefähres Ziel zu definieren. 

Schließlich müssen digital nomads sich auf die Herausforderungen der Work-Life-Balance einstellen. Es ist wichtig, diszipliniert zu sein und Routinen zu entwickeln, die helfen, produktiv zu arbeiten, während man gleichzeitig genügend Zeit für Erholung und soziale Aktivitäten einplanen muss.

Digitales Nomadentum – ein zukunftsfähiges Arbeitsmodell

Insgesamt bietet das digitale Nomadentum sowohl Vorteile als auch Herausforderungen für alle, die diesen Lebensstil wählen. Während die Freiheit und Flexibilität, die Welt zu bereisen und dabei zu arbeiten, sehr attraktiv sind, erfordert diese Art des Lebens auch eine hohe Anpassungsfähigkeit und Organisationsfähigkeit, um mit den damit verbundenen Schwierigkeiten umzugehen.

Der Zukunftsausblick für digitale Nomad*innen ist vielversprechend und zeigt ein stetiges Wachstum dieser Lebensweise. Mit der zunehmenden Akzeptanz von remote Work und der kontinuierlichen Verbesserung der digitalen Infrastruktur weltweit werden immer mehr Menschen die Möglichkeit haben, ortsunabhängig zu arbeiten. Dies führt zu einer größeren Vielfalt an Karrieremöglichkeiten und Einkommensquellen für digital nomads. 

Das gesamte Interview mit Jule Marie Rose zum Thema digitales Nomadentum liest du hier exklusiv bei JOBVERDE: Digitales Nomadentum – begleite Jule Marie Rose auf ihrer Reise.

Du möchtest Claire Briatore auf ihrem Weg in das digitale Nomadentum begleiten? Das ungekürzte Interview mit Claire findest du hier: Digitales Nomadentum – erste Schritte mit Claire Briatore.

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