Sportbegeistert und nachhaltigkeitsinteressiert? Alle, auf die das zutrifft, können sich für das neuen Zertifikatsstudium Nachhaltigkeitsmanagement im Sport und in Sportorganisationen des Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg bewerben. Das Zertifikat vermittelt berufsbegleitend und praxisorientiert umfassendes Wissen, um Amateur- und Profisport verantwortungsvoll und zukunftsorientiert gestalten zu können. Das von der DFL Deutsche Fußball Liga und dem DFB Deutscher Fußball-Bund unterstützte Programm startet im Oktober 2024 und dann wieder im April 2025. Studiengangsleiter Prof. Dr. Stefan Schaltegger beantwortet im Kurzinterview mit JobVerde drei Fragen zu Nachhaltigkeit und Sport und dem neuen Angebot.
JOBVERDE: Nachhaltigkeit im Sport managen, warum ist das wichtig?
Prof. Dr. Stefan Schaltegger: Nachhaltigkeit im Sport ist ein Thema, das vielen gar nicht so bewusst ist, da Sport üblicherweise für die allermeisten Menschen eine Freizeitbeschäftigung ist – und in der Freizeit möchten wir uns nicht mit Pflichten und mit Problemen auseinandersetzen. Tatsächlich gibt es aber große Nachhaltigkeitsherausforderungen, sowohl im Breiten- als auch im Profisport. Klimafreundliche Mobilität ist eine große Herausforderung, problematisch sind aber auch der hohe Energieverbrauch für den Betrieb von Sportstätten. Auch Menschenrechtsfragen spielen eine wesentliche Rolle, beispielsweise in den Lieferketten von Sportartikelherstellern. Insgesamt haben wir rund 50 Millionen Sportaktive in Deutschland und mehr als 27 Millionen Mitgliedschaften in rund 87 000 Sportvereinen. Sport ist somit ein wichtiger Motor, um eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland voranzutreiben.
Wie könnte ein nachhaltiger Sport aussehen?
Die Mobilität ist einer der Hauptansatzpunkte: Wenn sowohl Trainings- und Wettkampfstätten im Breitensport als auch die großen Stadien im Profisport gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden wären und dessen Nutzung einfach und attraktiv wäre, wäre schon viel erreicht. Ein weiterer Hebel wäre, dass die Sportstätten mit regenerativer Energie betrieben werden. Es ist erfreulich zu beobachten, dass sich hier bereits erste Vereine auf den Weg gemacht haben, aber es ist noch viel zu tun. In einem nachhaltig organisierten Sport gäbe es darüber hinaus eine gesunde Verpflegung und sie wäre abfallfrei. Die Gebäude und Anlagen wären aus nachhaltigen Materialien gebaut, die auch im Kreislauf geführt würden. Und auch die Fanartikel wären kreislauffähig. Das gilt für große Sportevents und Sportorganisationen, aber auch Vereine und Verbände des Breitensports könnten so zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Die Zielgruppe unseres Angebots umfasst deshalb sportbegeisterte Interessierte aus der gesamten Breite des Sports sowie aus anderen Branchen sowie aktuelle und ehemalige Athlet*innen.
Bild: Stefan Schaltegger: © Centre for Sustainability Management (CSM)/ Anna Lorscheider
Und was lernen Teilnehmende in dem Zertifikat?
Los geht es mit Grundlagen des Nachhaltigkeitsmanagements. Dann stehen neben Umweltfragen wie Energie- und Mobilitätsmanagement auch soziale Themen wie Menschenrechte, Inklusion, Gewaltprävention und Gesundheit im Fokus. Es folgt eine umfassende Auseinandersetzung mit der Messung der eigenen Nachhaltigkeitsperformance. Abschließend kann ein aktuelles Thema gewählt und vertieft werden, z.B. Sustainability Reporting und Accounting, zirkuläres Wirtschaften, Dekarbonisierungsmanagement oder nachhaltiges Lieferkettenmanagement. Das Programm erstreckt sich über ein Semester und umfasst eine zweitägige Präsenzveranstaltung an der Leuphana.
Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Schaltegger leitet das Zertifikat Nachhaltigkeitsmanagement im Sport und in Sportorganisationen. Bereits 2003 hat er mit dem MBA Sustainability Management weltweit das erste MBA-Studium für Nachhaltigkeitsmanagement aufgebaut. Der Nachhaltigkeitsmanagementexperte ist selbst begeisterter Sportler und erfolgreicher Triathlet.
Er ist Mitglied verschiedener Nachhaltigkeitsbeiräte von Unternehmen und unterstützt auch JobVerde als Beiratsmitglied.
-------------------------------------------
Das könnte dich auch interessieren:
Christian Rebernik - CEO und Founder Tomorrow University of Applied Sciences
Du bist auf der Suche nach einem Job mit SINN? Dann schau bei unserem grünen Stellenportal vorbei.
