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So groß fällt der Gender Pay Gap aus

Wenn man die Löhne von Frauen und Männern vergleicht, wird schnell klar: Da gibt es Lücken. Erfahre hier, wie groß der Gender Pay Gap ist. 

Wenn man die Löhne von Frauen und Männern vergleicht, wird schnell klar: Da gibt es Lücken. Erfahre hier, wie groß der Gender Pay Gap ist. 

21.01.2020 | Ein Beitrag von Deborah Iber | Bild: Pixabay

Der Gender Pay Gap in Deutschland

Das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern beschäftigt die deutsche Gesellschaft seit einiger Zeit – und durch einige politische Maßnahmen und Projekte hat sich bereits vieles getan. Wenn es um die Frage geht, wieviel Frauen im Vergleich zu Männern verdienen, wird allerdings festgestellt, dass die Lohnlücke zwischen den beiden Geschlechtern immer noch ziemlich groß ist.

Und genau um diesen Gender Pay Gap geht es hier: Er zeigt an, wieviel die Frauen im Vergleich zu den Männern prozentual weniger verdienen, gemessen am durchschnittlichen Bruttostundenlohn. Je nach Wirtschaftszweig sind die Werte ziemlich unterschiedlich. Auf diese Werte wollen wir nun hier eingehen und aufzeigen, wie groß die Lohnlücken in den verschiedenen Branchen momentan sind.
 

Der Gender Pay Gap bleibt konstant

Bevor wir in die einzelnen Branchen bzw. Wirtschaftszweige reinschauen, fangen wir mal mit dem allgemeinen Verdienstunterschied an. Dieser ist seit dem Jahr 2006 fast gleichgeblieben. Er ist gerade mal um 2 % gesunken und liegt jetzt bei 21 - Frauen verdienen durchschnittlich also 21 % weniger als Männer. In Euros gesprochen sind das etwa 4,50 Euro pro Stunde.

Die Lohnunterschiede im Detail

Jetzt gehen wir aber ins Detail und schauen uns die verschiedenen Wirtschaftszweige an. Dabei beziehen wir uns auf eine Statistik von Destatis.

Wir beginnen mit dem Bereich an, in dem der Gender Pay Gap am höchsten ist, und zwar bei 31 %. Das betrifft die Tätigkeiten von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Dazu zählen unter anderem die Verwaltung und Führung von Unternehmen sowie die Arbeit in der Forschung und Entwicklung.

Ebenfalls bei 31 % liegt der Gender Pay Gap im Berufsfeld Kunst, Unterhaltung und Erholung. Dieses Feld umfasst die verschiedenen Tätigkeiten, die im Bereich der kulturellen Unterhaltungs- und Freizeitangebote liegen, wie zum Beispiel der Betrieb von Messen oder Freizeitparks.

Es folgt der Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit einer 28 % großen Lohnlücke. Darunter fallen alle Tätigkeiten, die sich mit Finanzdienstleistungen befassen, so zum Beispiel der Beruf des/r Bankkaufmanns/-frau oder des/r Sozialversicherungsfachangestellten.

Im Bereich Information und Kommunikation liegt der Gap bei 25 %. Dazu zählen unter anderem die beruflichen Tätigkeiten im Verlagswesen, im Fernsehen und Radio und in der Informationstechnologie.  

Mit einem um 1 % kleineren Gap (24 %) folgt das verarbeitende Gewerbe. Hierbei sind Berufe gemeint, die sich um die Ver- und Bearbeitung von Waren drehen – also alle Tätigkeiten, die mit der Herstellung von Produkten zu tun haben.

Der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ hat denselben Gender Pay Gap. Zu diesem Wirtschaftszweig zählen die Berufstätigkeiten im Groß- und Einzelhandel. Die Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen wird ebenfalls zu diesem Bereich gefasst.

Die Lohnlücke im Sektor Energieversorgung liegt bei 22 %.  Alle Tätigkeiten im Bereich der Zulieferung von Energie gehören in diesen Bereich.

Dicht folgt das Gesundheits- und Sozialwesen, bei dem der Gap 21 % groß ist. Zu diesem Arbeitsfeld zählen Arbeitnehmer/innen in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen und sozialen Einrichtungen.

Weiter runter, auf 16 %, geht der Gender Pay Gap im Grundstücks- und Wohnungswesen. Hierzu gehören Berufe innerhalb der Immobilienbranche – Tätigkeiten in der Vermittlung und Verwaltung von Immobilien sowie Kauf, Verkauf und Bau von Gebäuden.

Im Gastgewerbe ist der Gap halb so groß, sprich bei 8 %. Darunter fällt der Gastronomie-Bereich, unter anderem mit dem Betrieb von Restaurants und Cafés sowie Catering und Verpflegungsdienstleistungen.

Darauf folgt der Wirtschaftszweig Verkehr und Lagerei mit einer 7 % großen Lohnlücke. Die betreffenden Berufe liegen im Bereich der Personen- und Güterbeförderung auf Straßen, Schienen, dem Wasser und in der Luft.

Am geringsten ist der Gender Pay Gap im Bereich Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und liegt bei 4 %. Darunter fallen Berufe, die sich mit den Themen Wasser oder Abfall und der Beseitigung von Umweltverschmutzungen beschäftigen.  
 

Was wird aus dem Gender Pay Gap?

Die Frauen verdienen also schlichtweg weniger als Männer – egal in welcher Branche. Das hat sich seit Jahren nicht verändert und es ist daher fraglich, wie der Gender Pay Gap in Zukunft aussehen wird. Laut einer Studie des Forschungsinstituts Bonn ist der Lohnunterschied aber auch schon vor Jobantritt in den Köpfen verankert: Frauen rechnen demnach schon von vornherein mit einem geringeren Lohn als Männer. Ist der Gap nun gerade deswegen so groß oder verlangen Frauen aufgrund des Gaps weniger Lohn? Da kann man sich nun darüber streiten.

Also, viel Spaß beim Diskutieren!

Hier haben wir noch ein interessanten Interview für euch, bei dem es darum geht "Wie Frauen Karriere machen"



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