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Umweltsiegel – was genau steckt dahinter?

ADVERTORIAL | Umweltsiegel sollen Orientierung geben. Doch wie genau funktioniert die Zertifizierung und hilft ein Umweltsiegel bei Kaufentscheidungen? Oliver Scharfenberg klärt im Interview auf.

ADVERTORIAL | Umweltsiegel sollen Orientierung geben. Doch wie genau funktioniert die Zertifizierung und hilft ein Umweltsiegel bei Kaufentscheidungen? Oliver Scharfenberg klärt im Interview auf.

22.03.2022 | Ein Advertorial von SQC-QualityCert | Bilder: Unsplash, Oliver Scharfenberg

In diesem Interview erklärt der Geschäftsführer von SQC-QualityCert, Oliver Scharfenberg wie er die Bedeutung von Umweltsiegel einschätzt, die im Wesentlichen auf einem Umweltmanagementsystem beruhen.

SQC-QualityCert: In letzter Zeit hört man von Umweltsiegeln, die für das Vorhandensein eines Umweltmanagementsystems vergeben werden. Ist ein solches Umweltsiegel aus Ihrer Sicht eine gute Orientierung für Verbraucherinnen und Verbraucher?  

Oliver Scharfenberg: Eine pauschale Antwort zu geben ist nicht so einfach. Erstmal kann man feststellen, dass es natürlich positiv ist, wenn sich ein Unternehmen mit seinen Umweltauswirkungen beschäftigt und diese erfasst. Jedoch muss die oberste Priorität der Vermeidung von Abfall und Emissionen gelten. Beides zusammen kann also positiv zu bewerten sein.

Ich warne aber auch ausdrücklich davor, falsche Vorstellungen von einem schönen grünen Umweltsiegel zu haben.  Gerade wenn ein Umweltsiegel im Wesentlichen nur auf Grundlage des Vorhandenseins eines Umweltmanagementsystems vergeben wird, sollte man aufpassen und genau hinterfragen, was in Wirklichkeit dahintersteckt.

Machen wir ein konkretes Beispiel. In Brandenburg wird das sogenannte Brandenburger Umweltsiegel angeboten. Grundlagen, um das Brandenburger Umweltsiegel zu erhalten, sind eine Checkliste und ein Merkblatt. Ein Unternehmen soll ein Umweltmangementsystem aufbauen. Zielstellung ist dabei, dass ein Unternehmen im Wesentlichen funktionale Kriterien erfüllt: Aufstellung von Umweltpolitik-Zielen und -Maßnahmen, Benennung eines Umweltmanagementbeauftragten und zum Beispiel die Einrichtung von Strukturen für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Das Umweltsiegel bestätigt dann im Wesentlichen nur, dass von dem Unternehmen ein Umweltmanagementsystem eingerichtet wurde. Alle Klein- und mittelständischen Unternehmen aus Brandenburg können dieses Umweltsiegel beantragen. Am erstaunlichsten finde ich, dass keine Branchen ausgeschlossen sind. Selbst ein Umweltsünder könnte sich damit um das Brandenburger Umweltsiegel bemühen.

„Die oberste Priorität muss der Vermeidung von Abfall und Emissionen gelten.“ (Oliver Scharfenberg, Bild: Oliver Scharfenberg)

Was bedeutet es für Verbraucherinnen und Verbraucher, wenn ein Unternehmen das Brandenburger Umweltsiegel hat?

Das kann sehr positiv sein, wenn ein Unternehmen tatsächlich grün ist und seine Emissionen erfasst und verringert. Es kann aber auch genau das Gegenteil bedeuten, also das ein eindeutig nicht grünes Unternehmen mit dem Umweltsiegel reines Greenwashing betreibt.

Wenn man als Verbraucherin oder Verbraucher das schöne grüne Brandenburger Umweltsiegel sieht, denkt man dann an Umweltsünder mit einem umweltschädlichen Geschäftsmodell, die aber ihre eigenen schädlichen Emissionen schön aufschreiben?

Ich denke die Wahrnehmung der Konsument*innen ist eine andere. Wenn ein Umweltsiegel vergeben wird, sollte dieses nicht dafür geeignet sein, Greenwashing zu ermöglichen.

Deshalb ist es schwer, eine finale Festlegung zu treffen. Es kommt auf den Einzelfall an. Keineswegs wird ein nicht grünes Geschäftsmodell mit einem Umweltsiegel und einem Umweltmanagementsystem zu einem grünen Geschäftsmodell. Nur ein Umweltmanagementsystem zu besitzen, reicht aus meiner Sicht nicht aus um ein Umweltsiegel zu vergeben.

Einen umfassenderen Ansatz verfolgt die Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem Standard des Deutschen Institut für Qualitätsstandards und -prüfung e.V. (DIQP). Hier war die Grundlage für die Standardentwicklung die DIN ISO 26000, welche nicht für eine Zertifizierung entwickelt wurde und als Norm lediglich einen Leitfadencharakter hat. Dazu wurden die passenden Kriterien erarbeitet im Standard „Nachhaltiges Unternehmen (DIQP)“. Außerdem berücksichtigt der Standard im Rahmen der Bewertung die von den Vereinten Nationen entwickelten Sustainable Development Goals, EMAS, ISO 14001, ISO 50001 und zum Beispiel die ISO 9001. 

Gibt es rechtlichen Grenzen, die Greenwashing untersagen?

Einschränkungen ergeben sich unter anderem aus dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Eine Organisation, welche regelmäßig Rechtsstreitigkeiten führt, ist die Wettbewerbszentrale. In letzter Zeit gab es dort vermehrt Urteile zum Begriff klimaneutral.

Erste Gerichtsentscheidungen fordern, dass der Begriff „klimaneutral“ in der Werbung erläutert werden muss. So sollten Unternehmen transparente Angaben darüber machen, wie die Klimaneutralität des eigenen Unternehmens erreicht wurde.

Für werbende Unternehmen bestehen also weitgehende Aufklärungspflichten. Man sollte erkennen können, ob ein Unternehmen seinen CO₂-Ausstoß tatsächlich verringert hat oder ob man diesen durch CO2 Kompensation erzielte.

Kurz zusammengefasst sollte das, was außen draufsteht, auch drinnen vorhanden sein. Jegliche Irreführungen sollten Unternehmen vermeiden.

 

SQC-QualityCert GmbH

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10.OG Südturm/Ostturm

12103 Berlin

Mail: Anfrage@sqc-cert.de

Internet: https://www.sqc-cert.de

Telefon: 030 / 233 276 440

Telefax: 030 / 233 276 441

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