Um die Bildung in Deutschland stand es schon einmal besser. Vor allem an grundlegenden Sprach- und Mathematikkenntnissen hapert es immer häufiger, beklagen Studien. Die staatlichen Schulen kommen kaum mehr hinterher, den Bedarf zu decken. Das erhöht den Bedarf an privater Nachhilfe – für Berufseinsteiger eröffnen sich hier viele neue Chancen.
Ende August dieses Jahres schlug die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) öffentlich Alarm. Anlass für den Warnruf waren die Ergebnisse des „20. INSM-Bildungsmonitors“. So heißt es im Fazit des Berichts kurz und schmerzhaft: „Das Bildungsniveau in Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren dramatisch verschlechtert. Vor allem in den Bereichen Schulqualität, Integration und Bildungsarmut gibt es negative Entwicklungen.“
Das Fazit der Studienautoren des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW): „Auf zehn Jahre Fortschritt folgten zehn Jahre mit steigendem Handlungsdruck. Im aktuellen Ländervergleich schneiden erneut Sachsen, Bayern und Thüringen am besten ab. Allerdings ist auch in Sachsen und Thüringen das Niveau in den letzten zehn Jahren gesunken, in Bayern nur minimal gestiegen. Besonders große Herausforderungen haben die drei Schlusslichter Brandenburg, Berlin und Bremen.“
Es fehlt vor allem an gezielter Förderung der einzelnen Schüler
IW-Studienautor Professor Dr. Axel Plünnecke sagte anlässlich der Vorstellung des „Bildungsmonitors“: „Die Kitas und Schulen haben noch keine gute Antwort darauf gefunden, dass die Schülerschaft in den vergangenen Jahren deutlich heterogener wurde, ein steigender Anteil zu Hause nicht Deutsch spricht oder nur wenige Bücher im Haushalt besitzt. Die Folge: Die Ergebnisse von Kindern aus Haushalten mit Migrationshintergrund oder von bildungsfernen Haushalten sind besonders stark gesunken. Es fehlt an Qualität beim Ganztag und an gezielter Förderung.“
Förderung in, aber auch außerhalb der klassischen Schulen wird immer wichtiger, damit Deutschland und seine Schülerinnen und Schüler im internationalen Bildungswettstreit nicht weiter abhängt werden. Hier spielt die private Nachhilfe eine entscheidende Rolle. Denn es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, auf den individuellen Lernbedarf sowie das Lerntempo einer Schülerin oder eines Schülers einzugehen.
Nachhilfelehrer: Bindeglied zwischen individueller Förderung und Bildungserfolg (Bild: Freepik).
Mehr Purpose geht in einem Job eigentlich nicht
Seit Jahren zeigt sich ein klarer Trend in Deutschland: Je größer die Herausforderungen für die Grund- und weiterführenden Schulen in Deutschland werden, desto mehr wächst auch die Nachfrage nach privater Nachhilfe. Damit eröffnet sich für alle, die eine pädagogische Ader in sich haben und sich in grundlegenden Fächern wie Deutsch, Mathematik oder Fremdsprachen von Englisch über Französisch bis zu Spanisch oder Latein sehr sicher fühlen, eine neue Berufsalternative als Nachhilfelehrerin oder Nachhilfelehrer. Es handelt sich dabei um die ideale Kombination aus einem Job, der viel Sinn ergibt und zudem gut bezahlt ist.
Neben- oder auch hauptberufliche Nachhilfelehrerinnen und -lehrer profitieren von zahlreichen Vorteilen: Sie üben nicht nur eine sehr befriedigende Tätigkeit aus, weil sie anderen helfen können. Sie verfügen als Selbstständige zudem über die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten flexibel zu planen und können zudem frei über ihre Stundenpreise verhandeln und damit ihr Gehalt selbst steuern.
Flexible Arbeitszeiten, ortsunabhängig und sein eigener Chef
Albert Clemente, CEO von Nachhilfeunterricht.de, eines der führenden Nachhilfe- und Unterrichtsportale in ganz Europa, rät vor allem Studierenden dazu, als Nachhilfelehrer*in durchzustarten: „Studenten suchen oft nach Möglichkeiten, um einerseits finanziell unabhängig zu sein und andererseits seine Fähigkeiten und Kenntnisse sinnvoll anzuwenden. Wichtig dabei ist die Möglichkeit, die Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und ortsunabhängig zu arbeiten. In diesem Zusammenhang ist Nachhilfe eine hervorragende Option“
Doch zur Wahrheit gehört auch: Nicht jede oder jeder ist für den Job gemacht. Ein guter Nachhilfelehrer verfügt nicht nur über fachliche Kompetenz, sondern ist auch geduldig, empathisch, verständnisvoll und zuverlässig. Pädagogische Ausbildung oder Unterrichtserfahrungen sind erwünscht, jedoch ist auch ein Quereinstieg möglich.
Die ideale Möglichkeit, potenzielle Schülerinnen und Schüler zu finden, ist direkt im Bekanntenkreis nachzufragen. Die meisten Nachhilfelehrer und Schüler treffen sich über Nachhilfeplattformen im Internet. Das Lehrerprofil soll die Lehrerfahrungen und Qualifikationen enthalten, aber auch die Ergebnisse und Erfolge der ehemaligen Schüler hervorheben. Sehr wichtig sind zudem die für das jeweilige Fach und Niveau relevanten Keywords, damit das Profil bei Suchanfragen auch angezeigt wird.
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Anneliese Conrad-Wienands
13.12.2023