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Dual studieren beim Deutschen Biomasseforschungszentrum DBFZ

INTERVIEW | Dual studieren beim Deutschen Biomasseforschungszentrum, kurz DBFZ, ist in den Bereichen Informatik, Biotechnologie und Controlling möglich. Aber auch zahlreiche Ausbildungsberufe können bei dem Experten in Sachen Biomasse erlernt werden.

INTERVIEW | Dual studieren beim Deutschen Biomasseforschungszentrum, kurz DBFZ, ist in den Bereichen Informatik, Biotechnologie und Controlling möglich. Aber auch zahlreiche Ausbildungsberufe können bei dem Experten in Sachen Biomasse erlernt werden.

30.07.2018 - Das Interview führte Marcus Noack

JOBVERDE: Herr Trainer, was macht das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ)?

Paul Trainer:
Das DBFZ beschäftigt sich mit der Frage, wie die begrenzt vorhandenen Ressourcen von Biomasse zum aktuellen und vor allem zum zukünftigen Energiesystem beitragen können. Um hier Antworten zu finden, werden von unseren Wissenschaftlern zum Beispiel Potenzialanalysen und Machbarkeitsstudien erarbeitet, aber vor allem eine Vielzahl von praktischen Versuchen in unseren  Laboren  und technischen Prüfständen durchgeführt. Ziel unserer Forschung ist es, die Nutzung von Biomasse technisch einfacher und sicherer, ökologisch verträglicher sowie ökonomisch vielversprechender zu gestalten.

Paul Trainer

Wie würden Sie die Arbeit am DBFZ beschreiben?

Die Arbeit am DBFZ ist spannend, vielfältig, herausfordernd und vor allem zukunftsorientiert. Die Umwelt und die aktuelle und insbesondere die zukünftige Energieversorgung geht uns alle an. Deshalb arbeiten wir alle täglich daran, neue Technologien für die Energieversorgung von Morgen zu entwickeln und so umzusetzen, dass die Biomasse im Zusammenspiel mit den anderen erneuerbaren Energieträgern auch sinnvoll nutzbar ist.

Welche persönlichen Eigenschaften sollten Bewerber bei Ihnen mitbringen?

Bewerber sollten grundsätzlich ein ausgeprägtes Interesse für das Thema der erneuerbaren Energien und die Umwelt mitbringen. Wer interessiert am Thema ist, ausreichend „Forscherdrang“ in sich verspürt und die richtige Ausbildung mitbringt, der ist am DBFZ bestens aufgehoben.

Suchen Sie ausschließlich Ingenieure oder Naturwissenschaftler bzw. Wirtschaftswissenschaftler und welche Berufserfahrung sollten die Kandidaten mitbringen, um sich bei Ihnen bewerben zu können?

Am DBFZ gibt es Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit sehr unterschiedlichen Ausbildungen und Studienrichtungen, wie z.B. Energie-/Versorgungstechnik, Umweltwissenschaften, Maschinenbau oder Agrarwissenschaften und einiges mehr. Aber auch Betriebswirte und Geistes- oder Medienwissenschaftler arbeiten am DBFZ. Grundsätzlich ist Berufserfahrung wünschenswert, wir haben allerdings auch einige Kollegen, die ohne Umweg direkt von der Universität zu uns stoßen. Wer sich besonders früh fokussieren möchte, dem bieten wir die Möglichkeit an, die wissenschaftliche Laufbahn am DBFZ schon im Studium zu beginnen, z.B. durch Praktika und die Möglichkeit, die Abschlussarbeit in einem unserer vier Forschungsbereiche zu schreiben.

Können Sie uns Ihre Forschungsschwerpunkte in kurzen und für die Allgemeinheit verständlichen Worten erklären?

Wir haben fünf Forschungsschwerpunkte, von denen vier überwiegend technisch ausgerichtet sind. Der Forschungsschwerpunkt „Anaerobe Verfahren“ beschäftigt sich z.B. mit allen Themen, die Biogas und Biomethan betreffen. Hierzu zählen aber auch Fragen der Prozessabläufe von Biogasanlagen und mikrobielle Untersuchungen. Der Schwerpunkt „Verfahren für chemische Bioenergieträger und Kraftstoffe“ hat das Thema der synthetischen Kraftstoffe auf Basis von Biomasse sowie Bioraffineriekonzepte und sogenannte „Hydrothermale Prozesse“ im Fokus. Die beiden Schwerpunkte „Katalytische Emissionsminderung“ und „Intelligente Biomasseheiz-technologien“ beschäftigen sich u.a. mit Pellets und innovativen Festbrennstoffen, der Minderung von schädlichen Emissionen und der Frage, wie sich z.B. sogenannte „Kleinfeuerungsanlagen“ intelligent („smart“) in die Hausautomation einklinken lassen. Im Gegensatz zu den genannten Schwerpunkten arbeitet der Forschungsschwerpunkt „Systembeitrag von Biomasse“ eher übergeordnet und theoretisch zum Thema. Hier wird eine Vielzahl Studien, Hintergrundpapieren und Analysen im Bereich der Bioenergie erarbeitet und auch die Politik beraten.



Neben der Forschung sind Sie auch Dienstleister. In welchen Bereichen und woraus besteht Ihre Dienstleistung?

Außerhalb der exzellenten Forschung bieten wir Dienstleistung in allen Bereichen an. Beispielsweise können Biogasanlagenbetreiber bei uns anfragen, wenn sie Probleme mit dem Gasertrag ihrer Anlage haben. Wir sehen uns das dann an, fahren den Prozess auf unserer eigenen Forschungs-biogasanlage nach, prüfen, wo es „hakt“ und geben Hinweise, was der Betreiber besser machen könnte. Grundsätzlich sind wir als Forschungsinstitut mit überwiegend angewandter Forschung sehr interessiert an einer engen Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft. Hier gibt es bereits eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten und gemeinsamen Kooperationen, egal ob es sogenannte „Auftragsprojekte“ oder gemeinsam zu bearbeitende Forschungsvorhaben geht.

Sie bieten auch eine Ausbildung respektive ein duales Studium an. Welche Ausbildung bzw. welches duale Studium kann man bei Ihnen machen?

Wer Interesse an einer Ausbildung am DBFZ hat, kann sich aktuell in den folgenden Richtungen ausbilden lassen: Elektroniker/in für Betriebstechnik, Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement mit verschiedenen Schwerpunkten, Veranstaltungskaufmann/frau, Personaldienstleistungs-kaufmann/kauffrau und neu seit diesem Jahr auch als Chemielaborant/in. Die dualen Studiengänge sind in den Bereichen Informatik, Biotechnologie und Controlling möglich. Über weitere Themen wird aktuell nachgedacht. Wir freuen uns auf alle neuen Bewerber, weitere Informationen sind unter www.dbfz.de/karriere zu finden.

 

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