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Der Job als Bergretter - Die Superhelden der Berge

Als Bergretter*in erwartet dich ein vielseitiges Tätigkeitsfeld direkt in den Bergen. Welche Aufgaben dich erwarten, welche Anforderungen du mitbringen solltest und wie dir der Einstieg in die Karriere gelingt, erfährst du hier.

Als Bergretter*in erwartet dich ein vielseitiges Tätigkeitsfeld direkt in den Bergen. Welche Aufgaben dich erwarten, welche Anforderungen du mitbringen solltest und wie dir der Einstieg in die Karriere gelingt, erfährst du hier.

19.12.2023 | Ein Beitrag von Mirja Schönfeldt | Bild: Kevin Schmid, Unsplash

Ein rotes Cape tragen sie wahrscheinlich nicht. Dafür aber eine Notfallausrüstung. Ob auf Wanderwegen, am steinigen Felsen oder abseits der Skipiste –  Notfälle passieren häufig dort, wo man mit Einsatzfahrzeugen nicht so leicht hinkommt, weshalb die Bergwacht tagtäglich neuen Herausforderungen entgegensteht. Dabei ist das Deutsche Rote Kreuz der erste Ansprechpartner für die Rettung im Hoch- und Mittelgebirge Deutschlands. Rund 12.000 Bergretterinnen und Bergretter helfen an 24 Stunden, 7 Tage die Woche, dass wir uns bei unseren Freizeitaktivitäten in der Natur sicher fühlen können. Denn umso mehr Menschen es nach draußen zieht, umso mehr braucht es jene, die helfen und anpacken, falls doch einmal ein unvorhergesehenes Unglück passiert.

Die Aufgaben von Bergrettern

Bergretter sind spezialisierte Rettungskräfte, die in Gebirgsregionen tätig sind und eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Menschen in alpinen Notlagen zu helfen und Rettungseinsätze in schwierigem Gelände durchzuführen. Hier sind einige der Aufgaben von Bergrettern:

  1. Bergung von Verletzten: Bergretter sind darauf spezialisiert, Verletzte in schwierigem Gelände zu bergen. Dies kann Klettern, Abseilen oder andere alpine Techniken erfordern.

  2. Such- und Rettungseinsätze: Bergretter werden oft gerufen, um vermisste oder in Not geratene Personen in den Bergen zu suchen und zu retten. Dies erfordert häufig den Einsatz von speziellen Suchtechniken und Rettungsmitteln.

  3. Lawinenrettung: In Gebieten mit Lawinengefahr sind Bergretter darauf vorbereitet, Opfer von Lawinen zu bergen. Dazu gehören der Einsatz von Lawinensuchgeräten, Rettungshunden und spezieller Ausrüstung.

  4. Höhensicherung: Bergretter müssen sichere Routen in steilem Gelände schaffen und sichern. Dazu gehört auch der Einsatz von Seilen, Sicherungsgeräten und anderen klettertechnischen Hilfsmitteln.

  5. Erste Hilfe: Bergretter sind ausgebildet, um Erste Hilfe in alpinen Umgebungen zu leisten. Dies umfasst die Versorgung von Verletzungen, die Stabilisierung von Patienten und gegebenenfalls die Vorbereitung auf den Transport.

  6. Zusammenarbeit mit anderen Rettungsdiensten: Bergretter arbeiten oft eng mit anderen Rettungsdiensten wie Hubschrauberrettungsteams, Feuerwehr, Polizei und Notärzten zusammen, um effektive Rettungseinsätze zu gewährleisten.

  7. Präventive Maßnahmen: Bergretter engagieren sich auch in der Prävention, indem sie Aufklärungsarbeit leisten, Sicherheitsregeln vermitteln und Wanderer sowie Bergsteiger für potenzielle Gefahren sensibilisieren.

  8. Ausbildung und Training: Bergretter müssen kontinuierlich ihre Fähigkeiten und Kenntnisse verbessern. Dazu gehört die regelmäßige Teilnahme an Schulungen, Übungen und Weiterbildungen, um auf verschiedene alpine Notfallsituationen vorbereitet zu sein.

Die Arbeit von Bergrettern erfordert eine hohe Fitness, technische Fähigkeiten, Teamarbeit und eine ausgeprägte Kenntnis der alpinen Umgebung. Ihre Aufgaben können je nach geografischem Standort, örtlichen Gegebenheiten und klimatischen Bedingungen variieren.

Die Aufgaben der Bergwacht

Es steht außer Frage, dass zu den Hauptaufgaben der Bergwacht die medizinische Erstversorgung im Rettungsdienst sowie Abtransport zum nächsten Krankenhaus zählen. Ganzjährig kommen dabei vor allem Luft- und Höhlenrettungen sowie Seilbahn-Evakuierungen zum Einsatz. Im Winter können die Aufgaben jedoch noch weiter reichen. Hier unterstützt die Bergwacht beispielsweise Skigebiete dabei, Unfälle primär zu vermeiden. Das kann heißen, dass die Zustände der Pisten überprüft und entsprechend beschildert werden. Aber auch die Beurteilung von aktuellen Lawinengefahren können in das Portfolio fallen, um vor allem Tiefschneefahrende und Skitourengehende entsprechend zu warnen. Daneben hilft die Bergwacht auch beim Katastrophenschutz wie beispielsweise Hochwasser oder Waldbränden mit. Außerdem unterstützen sie im Umweltschutz mit Hilfe von Naturschutzprojekten die jeweilige Region. So vielfältig der Job erscheinen mag, ein Zuckerschlecken ist er jedoch nicht.


Bild: Alex Lange, Unsplash

Anforderungen an Bergretter*innen

Die Anforderungen an einen Job bei der Bergwacht sollten demnach nicht unterschätzt werden – es geht schließlich um Menschenleben. Wer Bergretter:in werden möchte, sollte vor allem Erfahrungen im alpinen Gelände mitbringen, darunter das sichere Begehen von eher unzugänglichen Arealen. Auch Klettererfahrung ab Schwierigkeitsgrad 3 sowie Sicherheit im hochalpinen Skitourenlauf sind wichtige Voraussetzungen um als Bergretter*in tätig zu werden. Demnach ist eine körperliche und geistige Fitness zwingend erforderlich. Da es sich bei der Bergwacht um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt, sollte man außerdem ein hohes Maß an Motivation sowie zeitliche Flexibilität für Rettungseinsätze mitbringen.


Bild: Sheshan R., Unsplash

Karriere bei der Bergwacht

Wenn du dich gewappnet fühlst, den Job als Bergretter*in anzutreten, ist der einfachste Weg über die Ortsstelle des Deutschen Roten Kreuz in deiner Nähe. Auf der Seite des DRK kann man anhand des Angebotsfinders die nächste Bergwacht in der Region finden. Hier findest du die Bergwacht Bayern und Bergwacht Schwarzwald.

Die Ausbildung dauert ungefähr 3 Jahre. Nach der Basisausbildung zu den Themen Bergsteigen Sommer und Winter sowie dem Bestehen der Eignungsprüfungen erwartet dich die Grundausbildung, in der man die Notfallmedizin eingehend studiert und Winter- sowie Sommerrettungen trainiert. Auch das Thema Naturschutz wird hier schon großgeschrieben. Sobald das alles erfolgreich bestanden ist, kann man als aktive Einsatzkraft durchstarten.


Bild: Erol Ahmed, Unsplash

Fazit

Als Bergretter*in bist du ehrenamtlich in einem sehr spannenden, aktiven, aber auch anspruchsvollen Berufsfeld, der neben einer sehr guten Fitness auch voraussetzt, dass man in heiklen Situationen die Ruhe bewahren kann. Besonders wenn es um Menschenleben geht, ist ein hohes Maß an Konzentration gefragt. Daher sollte man sich, bevor man sich dazu entscheidet, bei der Bergwacht anzufangen, fragen, ob man sich dieser großen Aufgabe gewachsen fühlt. Daneben sind auch zeitliche Flexibilität und weitreichende Erfahrungen im Hochgebirge ausschlaggebend, um bei der Bergwacht tätig zu sein. Wenn all das erfüllt ist, du dich in den Bergen zuhause fühlst und anderen Menschen gerne hilfst, dann steht einer Karriere als Bergretter*in nichts mehr im Wege. Schließe dich den vielen anderen Menschen an, die ebenfalls ein gemeinsames Ziel haben – Menschen zu helfen, die sich selbst nicht mehr helfen können. Eins ist garantiert, wer als Bergretter*in tätig ist, kann ewig stolz auf sich sein.

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