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Schutz für Umwelt & Verbraucher*innen – Jobs bei der Deutschen Umwelthilfe

INTERVIEW | Seit bald 50 Jahren kämpft die Deutsche Umwelthilfe für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und verbindet dabei den Schutz von Umwelt und Verbraucher*innen. 

INTERVIEW | Seit bald 50 Jahren kämpft die Deutsche Umwelthilfe für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und verbindet dabei den Schutz von Umwelt und Verbraucher*innen. 

07.08.2023 | Ein Interview von Hannah Chondros und Nina Cramer | Bild: halfpoint

NGOs, die sich mit Umweltschutz befassen, spielen eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen Umweltverschmutzung, Klimawandel und dem Verlust von Natur und Artenvielfalt. Durch ihre Maßnahmen und Projekte tragen sie dazu bei, die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen zu verbessern und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Über eine Tätigkeit in einer gemeinnützigen Organisation kannst auch du dich aktiv für den Schutz unserer Umwelt engagieren.

Verschiedene Möglichkeiten dazu bietet die Deutsche Umwelthilfe e.V., denn ihre Arbeitsbereiche sind genauso verschieden wie die Mitarbeiter*innen selbst. Die politisch unabhängige Organisation engagiert sich für ökologisch belastungsgerechte nachhaltige Lebensweisen und Wirtschaftsformen. Im Interview mit Ulrike Voß, Mitglied der Geschäftsführung und Leitung der Administration, Organisations- & Vereinsmanagement, erfahren wir mehr über die aktuellen Projekte, die Aufklärung von Verbraucher*innen und was das Team des Unternehmens eigentlich ausmacht.

JOBVERDE: Liebe Ulrike, seit 1975 engagiert sich die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) für den Erhalt unserer Natur. Stell doch einmal das Team und aktuelle Projekte von euch vor.

Ulrike Voß: Wir haben sechs inhaltlich arbeitende Fachbereiche: Den Schutz von Wäldern, Flüssen und Meeren sowie den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und für eine Agrarwende hat unser Team Naturschutz und biologische Vielfalt auf der Agenda. Der Bereich Energie und Klimaschutz kämpft für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und gegen die fossile Gas-Lobby mit ihren Plänen für eine überdimensionierte LNG-Infrastruktur. Außerdem setzt er sich für eine Wärmewende und Energieeffizienzstandards im Gebäudebestand ein. Die Mobilitätswende, die Einführung eines Tempolimits und der Kampf für saubere Luft sind Aufgaben unseres Teams aus dem Bereich Verkehr und Luftreinhaltung. Im Bereich Kommunaler Umweltschutz haben wir die Solar-Offensive Deutschland und eine Kampagne für Balkonkraftwerke gestartet und unterstützen in unseren Schulhof Projekten bundesweit Schulen dabei, grüne Lernorte zu schaffen. 

Unser Team Kreislaufwirtschaft tritt mit Mehrweg-Lösungen der „Wegwerfwirtschaft" entgegen und kämpft für umweltfreundliche Alternativen zu Einwegflaschen, Kaffee-Kapseln oder Einkaufstüten. Außerdem setzen wir uns für höhere Recyclingquoten und gegen Ressourcenverschwendung ein. Dass aktuell eine höchstrichterliche Instanz die Verpackungssteuer in Tübingen für zulässig erklärt hat, ist nur einer unserer Erfolge auf dem Weg zu plastikfreien Städten. Derzeit beobachten wir die Umsetzung der Mehrweg Angebotspflicht. 


Das Team der Deutschen Umwelthilfe e.V. gemeinsam für eine ökologische Landwirtschaft (Bild: Deutsche Umwelthilfe e.V.).

Wer uns kennt, weiß, dass wir auf die Einhaltung geltender gesetzlicher Regelungen, die der Staat zu wenig oder gar nicht kontrolliert, pochen und im Zweifel auch gegen diejenigen gerichtlich vorgehen, die sich nicht daran halten. Verbrauchertäuschung und Greenwashing aufzudecken ist Aufgaben unseres Verbraucherschutzteams. 

Damit unsere Teams inhaltlich gut arbeiten können und unsere Erfolge auch sichtbar werden, haben wir ein tolles Presse- und Kampagnenteam. Unsere Unterstützer*innen werden durch unseren Marketing- und Fundraisingbereich betreut und eine gut funktionierende und sehr kollegial arbeitende Verwaltung rundet das Ganze ab.  Mittlerweile sind wir fast 200 Mitarbeitende und wachsen noch ein bisschen weiter!  

Ihr seid vor allem auf nationaler und europäischer Ebene tätig. An welchen Standorten kann man euch finden und habt ihr spezielle Projekte in den unterschiedlichen Regionen?

Wir arbeiten in unseren Projekten bundesweit, sind auf europäischer Ebene politisch aktiv  und in einzelnen Projekten auch international tätig. Außerdem gibt es Projekte und Aktionen, die zwar einen bundesweiten Kontext, aber in bestimmten Regionen einen besonderen Fokus haben. Dazu zählen z.B. unsere Aktivitäten zum LNG-Terminal vor Rügen, unsere Zusammenarbeit bei der schon erwähnten Verpackungssteuer mit der Stadt Tübingen oder auch unsere Schulhofprojekte, die in einzelnen Bundesländern stattfinden. Für uns ist es wichtig, die großen politischen Themen auf die regionale, die lokale und auch die persönliche Ebene der Menschen herunterzubrechen. Wir sind ja nicht nur eine Natur- und Umweltschutzorganisation, sondern auch eine Verbraucherschutzorganisation. 

Finden kann man uns in unseren Geschäftsstellen in Berlin, Radolfzell und Hannover und in zwei Projektbüros in Köthen und Erfurt.


Das Team der Deutschen Umwelthilfe e.V. setzt auf ein kollegiales Miteinander (Bild: Deutsche Umwelthilfe e.V.).

Das Motto “Nachhaltigkeit durch Aufklärung” passt gut zu den Tätigkeiten der DUH. Durch welche Maßnahmen versucht ihr, eure Themen an die Öffentlichkeit zu bringen und welche Berufsfelder sind dafür nötig?

Wir haben ein sehr junges und kreatives Team, das für unsere Kommunikation und für unsere Kampagnen zuständig ist. Zusammen mit unseren inhaltlich arbeitenden Fachbereichen überlegen sich unsere Kommunikations- und Kampagnenprofis, wie sie unsere Botschaften öffentlichkeitswirksam am besten umsetzen. Dafür nutzen wir unterschiedlichste Wege: von Petitionen und bildstarken Aktionen vor Ort bis hin zu digitalen Live Talks. Zudem nutzen wir  juristische Verfahren und arbeiten mit Klagen, damit überhaupt etwas geschieht! 


Die Deutsche Umwelthilfe zeichnet Shell mit einem Schmähpreis, dem ,,Goldenen Geier", aus (Bild Deutsche Umwelthilfe e.V.).

Als Verbraucherschutzverband ist uns Aufklärung besonders wichtig. Wir wollen die Zivilgesellschaft darin bestärken, ihre Rechte einzufordern und gemeinsam mit uns politischen Druck aufzubauen, um auf allen Ebenen mehr Klima- und Umweltschutz durchzusetzen. 

Um das zu schaffen,  brauchen wir Menschen aus verschiedensten Disziplinen und mit der Fähigkeit, die großen politischen Themen für die Öffentlichkeit zu übersetzen. Aber nicht nur Fachexpert*innen, sondern auch Quereinsteiger*innen sind bei uns sehr willkommen. Mit einem Praktikum oder einem Traineeship kann man bei uns reinschnuppern.

Erfolgreiche Arbeit gelingt nur mit einem gut eingespielten Team und kompetenten Mitarbeiter*innen. Welche Kompetenzen sucht ihr aktuell, die euer Team erweitern und bereichern sollen?

Als wachsende NGO suchen wir regelmäßig Menschen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen. Teamfähigkeit und Lust auf Umwelt- und Verbraucherschutz sind Grundvoraussetzungen, ansonsten sind wir offen und gespannt auf alle Bewerber*innen. Unsere aktuellen Stellenangebote findet man unter  www.duh.de/jobs . Wer dort nichts findet, kann uns sehr gerne eine Initiativbewerbung an bewerbung@duh.de schicken. 

Neben einem generellen Interesse an dem Schutz der Umwelt sind sicherlich noch andere Soft Skills von Vorteil. Welche besonderen Fähigkeiten sind nützlich, um sich erfolgreich bei der DUH einbringen zu können?

Da wir politisch arbeiten, ist es von Vorteil, wenn man sich für politische Zusammenhänge interessiert. Wir suchen nach Teamplayern, die ein gutes kollegiales Miteinander sehr schätzen und freuen uns, wenn wir Menschen an Bord haben, die unterschiedliche persönliche Hintergründe und Sichtweisen mitbringen, einen kritischen Geist und bitte auch gerne eine Menge Humor. Denn auch wenn die Themen sehr ernst sind, mit denen wir uns befassen – wir lachen gerne und viel und feiern gemeinsam unsere Erfolge! 

Ein Praktikum oder eine Traineestelle bieten häufig einen Einstieg in die Arbeitswelt. Welche Karrierechance haben Berufseinsteiger*innen in eurer Organisation und welche Zukunftsziele verfolgt ihr in den nächsten Jahren?

Wir bieten jungen Menschen die Möglichkeit, im Rahmen ihres Studiums oder auch freiwillig ein Praktikum bei uns zu machen. Ein weiterer Einstieg in die DUH ist als Werkstudent*in möglich. Auch Traineeships bieten wir seit vielen Jahren an. Fast alle unsere Trainees übernehmen wir nach einem Jahr in ein reguläres Arbeitsverhältnis. Und natürlich kann man bei uns auch ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren. 

Allen Mitarbeiter*innen bieten wir verschiedene Möglichkeiten an, um sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. Das reicht von individuellen fachlichen Fortbildungen, über Inhouse-Schulungen bis hin zu verschiedenen Einzel- und Gruppencoachings. Für unsere angehenden Führungskräfte gibt es entsprechende Trainings. All diese Weiterbildungsmaßnahmen und das Format der kollegialen Beratung wollen wir in Zukunft weiter ausbauen.  

Viele unserer Mitarbeiter*innen sind seit vielen Jahren bei der Deutschen Umwelthilfe. Unser großes Wachstum in den vergangenen Jahren stellt uns immer wieder vor die eine oder andere Herausforderung. Unser größtes Ziel ist es, unseren Mitarbeiter*innen eine langfristige Perspektive in einem spannenden Arbeitsfeld zu bieten und gemeinsam mit ihnen Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz für Mensch und Natur durchzusetzen.  

Vielen herzlichen Dank für das Interview, Ulrike!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an die Deutsche Umwelthilfe e.V. stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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