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Mit SozDia „gemeinsam Leben gestalten“

INTERVIEW | Die SozDia-Stiftung gestaltet mit nachhaltigen und sozialen Projekten die Gesellschaft aktiv mit – christliche Werte stehen dabei im Zentrum des Handelns.

INTERVIEW | Die SozDia-Stiftung gestaltet mit nachhaltigen und sozialen Projekten die Gesellschaft aktiv mit – christliche Werte stehen dabei im Zentrum des Handelns.

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05.10.2021 | Ein Interview geführt von JOBVERDE | Bild: Andrew Moca, Unsplash

Die drei wichtigsten Themen der SozDia Demokratie, Nachhaltigkeit und Vielfalt – spiegeln sich in ihren vielen wichtigen Projekten und Aktionen wieder. Um dem stetigen Wandel der Gesellschaft gerecht zu werden sind bei der berlinerischen Stiftung Umdenken, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität gefragt. Im Interview erfährst du unter anderem, warum Teamfähigkeit so wichtig ist und welche Gestaltungsmöglichkeiten Mitarbeiter*innen bei SozDia haben.

LifeVERDE: 30 Jahre SozDia – Auf was blickt ihr zurück?

Gina Dörrenberg: Wir schauen auf eine bewegte politische Zeit zurück und darauf, wie wir in diesen drei Jahrzehnten gemeinsam Leben gestalten konnten. Gemeinsam anpacken – so begann unsere sozialdiakonische Arbeit vor 30 Jahren als Michael Heinisch-Kirch (Sozialdiakon und heutiger Vorstandsvorsitzender der SozDia) nach der Friedlichen Revolution mit orientierungslosen Jugendlichen in der Lichtenberger Pfarrstraße ein abbruchreifes Haus sanierte. Aus dem eigens dafür am 4. Oktober 1990 gegründeten Verein „Sozialdiakonische Jugendarbeit Lichtenberg e.V.“ ging 2013 die SozDia Stiftung Berlin hervor und bis heute ist in dem Gebäude unser Jugendwohnhaus untergebracht.

Mittlerweile sind über 50 Einrichtungen der Kinder-, Jugend-, Familien- und Gemeinwesenarbeit sowie der Wohnungsnotfallhilfe und Sozialpsychiatrischen Assistenz dazu gekommen. Kindertagesstätten, Jugendklubs und Begegnungszentren sind darunter, aber auch Ausbildungseinrichtungen und Berufsorientierungsprojekte zählen dazu, wie auch die Arbeit mit Geflüchteten. Neu gestartet sind zuletzt unsere erste queere Jugendwohngruppe, unsere nunmehr zwölfte Kita und die erste Lerngruppe unserer entstehenden Grundschule am Campus Hedwig. Noch immer packen wir gemeinsam an. Getreu unserem Grundsatz „Gemeinsam Leben gestalten" richten wir dabei unseren Blick auf aktuellen Bedarf und stets nach vorne.

Welche Werte vertritt die SozDia?

Mit unserer bedarfsorientierten und auf Teilhabe, Mitgestaltung sowie Selbstbefähigung ausgerichteten Arbeit schaffen wir Perspektiven, Orte der Begegnung und des Miteinanders. Und wo gemeinsames Handeln stattfindet, wo Ermöglichungsräume eröffnet werden, da mischen sich Menschen ein und gestalten die Gesellschaft gemeinsam. Wir wollen vormachen, wie das gelingen kann. Die SozDia steht für eine offene, zugewandte und achtsame Haltung. Um Grenzen zu überwinden und das gesellschaftliche Zusammenleben zu fördern, beziehen wir politische Position und zeigen aktives zivilgesellschaftliches Engagement.

Zu unserer Arbeit gehört die Ãœberzeugung, dass in unserer Gesellschaft die Gesetze des "Marktes" nicht alleine dominieren dürfen. Den Ausschlag für unser Zusammenleben prägen die Werte, die wir einbringen – christliche Werte, die unser Miteinander prägen. Und so machen wir uns für Demokratie, Vielfalt und Nachhaltigkeit stark. Dies wird durch unsere über 550 Mitarbeiter*innen innerhalb unserer Einrichtungen und Projekte, aber auch bei Festen und Aktionen wie dem SozDia-Monat der Nachhaltigkeit gelebt. Wir möchten die von uns betreuten Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien sowie alle Mitarbeiter*innen dazu inspirieren und darin unterstützen, eine Erde zu bewahren, die allen Geschöpfen auf Dauer eine würdevolle Existenz bieten kann. In diesem Sinne bedeutet nachhaltiges Handeln in der SozDia ebenfalls: Vorleben, Sensibilisieren, Befähigen, Position beziehen. Dem Klimaschutz und anderen relevanten Themen wie Diversität, Inklusion oder Bildungsgerechtigkeit widmen sich auch unser stiftungseigenes Magazin „Ansichtssache“ und unterschiedliche Veranstaltungsformate.

Warum sollte man sich für einen Job bei der SozDia Stiftung entscheiden?

Jeder Mensch, der sich Gestaltungsspielraum wünscht, der durch die berufliche Tätigkeit auch die Gesellschaft mitgestalten möchte, ist bei uns richtig. Wir verstehen uns als eine Organisation, in der jede*r eine Rolle und einen Auftrag erhält und in der wir uns dafür einsetzen, dass jeder Mensch einen Platz in der Mitte der Gesellschaft hat. Wir begegnen uns auf Augenhöhe, arbeiten und lernen stetig von- und miteinander. Wir leben unsere drei Profilthemen Demokratie, Nachhaltigkeit und Vielfalt innerhalb vieler einzelner Projekte, aber genauso gut im täglichen Miteinander. Von unseren Mitarbeiter*innen haben wir das Feedback bekommen, dass der Teamzusammenhalt in den Einrichtungen hoch ist und sie sich bei uns wohlfühlen. Veranstaltungen wie unsere Weihnachtsfeier, das Mitarbeiter*innen-Sommerfest oder das Kiezfest „Viva Victoria“ sind ebenfalls geschätzte Highlights. Zudem bieten wir in jeglichen Jobs einen wirklich großen Gestaltungsspielraum und so können Ideen schnell in die Tat umgesetzt werden.

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Die SozDia Stiftung sorgt dafür, dass jeder Mensch einen Platz in der Mitte der Gesellschaft hat. (Bild: SozDia)

Was sollten zukünftige Jobanwärter*innen mitbringen?

Was alle SozDia Mitarbeiter*innen vereint und was wir uns auch von neuen Mitarbeiter*innen wünschen, ist ein hohes Maß an Proaktivität und den Willen Gesellschaft aktiv mitzugestalten – vor Ort, in den Einrichtungen in denen Klient*innen und Besucher*innen Unterstützung erfahren, neue Wege aufgezeigt bekommen oder sich bei der Wahrnehmung verschiedener Angebote begegnen. Grundvoraussetzungen sind eine große Offenheit ebenso wie Toleranz und eine positive Grundeinstellung, denn rund 480 der 550 Mitarbeiter*innen arbeiten hauptsächlich direkt mit Menschen und sollten die Freude im Umgang mit ihnen mitbringen. Die gleichen Werte gelten natürlich ebenso hinter den Kulissen, in der Stiftungsverwaltung. Die SozDia wächst seit 30 Jahren und befindet sich dementsprechend in stetigem Wandel. Gerade im letzten und in diesem Jahr sind wir um viele neue Projekte, Einrichtungen und Mitarbeiter*innen gewachsen. Von Wohngruppen für Kinder oder queere Jugendliche bis hin zu unserer mobilen Stadtteilarbeit unter Einsatz eines Lastenrads – wir engagieren uns dort, wo wir Bedarfe sehen. Dementsprechend werden neue Strukturen geschaffen, Bereiche verknüpfen sich miteinander und Prozesse werden neu gedacht.  All das erfordert Umdenken, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, eben die Bereitschaft neue Wege zu gehen.

Welchen Stellenwert hat die Nachhaltigkeit bei euch?

Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert bei der SozDia. Unsere „Mobilitätskampagne 2021 – die SozDia nachhaltig mobil“, ausgearbeitet von zwei bei uns tätigen Klimaschutzmanagern, macht dies sichtbar, ebenso unsere „grüne Flotte“, bestehend aus Lastenrädern, Mietfahrrädern und Elektro- und Erdgas-Autos (CNG). Letztere können sich unsere Mitarbeiter*innen auch für die private Nutzung ausleihen. Die von unseren beiden Klimaschutzmanagern geleiteten Projekte werden aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. Im September, dem „SozDia-Monat der Nachhaltigkeit“ bieten sie Workshops an, gemeinsam wird upgecycelt, werden alte Fahrräder repariert und es finden Kleider- und Spielzeugtauschbörsen statt. Der Aufruf zum Müll sammeln im eigenen Kiez, Baumscheiben zu begrünen und Stadtbäume zu gießen gehört ebenso dazu. Das „Team SozDia“ ist auch langjährige Teilnehmerin am alljährlichen Berliner STADTRADELN. Für jeden von den Mitarbeiter*innen geradelten Kilometer wurden von der Stiftung im Jahr 2020 ein Euro für nachhaltige Anschaffungen zur Verfügung gestellt. So wurden im vergangenen Jahr 14.700 km auf Rädern zurückgelegt und anschließend weitere Lastenräder für unsere Einrichtungen angeschafft. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird aber auch bei unseren Büromaterialien, Marketingprodukten wie Flyern oder Merchandiseartikeln bis hin zur Veranstaltungsausstattung berücksichtigt. Außerdem setzen wir in unserem Ausbildungsrestaurant „Am Kuhgraben“ und in den Küchen für unsere 12 Kitas auf Bio-Essen.

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Teil der „grünen Flotte": das Lastenrad macht nachhaltig mobil. (Bild: SozDia) 

Auch beim Neubau von Einrichtungen legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit. So wird geprüft, ob die Grundlast der Wärme über regenerative Rohstoffe erzeugt werden kann. Vielfach werden daher Pelletheizungen eingebaut und wo dies nicht möglich ist, eine Gas-Brennwerttherme verwendet. Auch wird geprüft, ob Photovoltaikanlagen auf den Dächern angebracht werden können und so möglich umgesetzt. Es werden keine PVC-Materialien mehr für die Dämmung der Fußböden und Fenster genutzt, es sei denn es ist durch die Umgebungsfaktoren (bspw. Hochwassergefahr) nicht anders möglich und wir nutzen Textildämmung anstelle von Bauschaum. Last but not least werden Beleuchtungsmittel als LED ausgeführt. Diese Selbstverpflichtungen werden auch bei Sanierungen realisiert, sofern dies baulich und vor dem Hintergrund des Denkmalschutzes möglich ist.

Welche Benefits bietet ihr euren Mitarbeiter*innen?

Wir bieten spannende Aufgabenfelder mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Und bei uns wird man Teil eines engagierten und interdisziplinären Teams. Erzieher*innen, die in einer unserer Kitas anfangen, haben die Möglichkeit eine kostenfreie Weiterbildung zur Integrationsfacherzieher*in zu machen und aufgrund unseres Konzepts, die Chance kreative Hobbies mit den Kindern ebenfalls im Beruf auszuleben. Es finden regelmäßig Team- und Fortbildungstage statt und unsere Führungskräfte durchlaufen ein Führungskräftecurriculum. Unsere Vergütung erfolgt analog dem AVR DWBO Ost, wir bieten Altersvorsorgeleistungen, einen Kinderzuschlag und einen Zuschuss zum Jobticket. Der Faktor Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist uns wichtig und so stellen wir Kitaplätze für die Kinder unserer Mitarbeiter*innen bereit. Außerdem feiern wir in regelmäßigen Abständen grandiose Feste. Und nicht zu vergessen: Gemeinsam gestalten wir Leben und engagieren uns für Frieden und Demokratie.

 

Vielen herzlichen Dank für das Interview, liebe Gina!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an SozDia stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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