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Nachhaltigkeit in den Sozialen Medien

THEMENREIHE | Der Nachhaltigkeitsgedanke drängt sich mehr und mehr in die Mitte der Gesellschaft – somit bekommt das Thema auch in den Sozialen Medien Aufschwung. Ein nachhaltiger Lebensstil wird gerne präsentiert und entwickelt sich zum neuen Ideal, allen voran: Sinnfluencer*innen.

THEMENREIHE | Der Nachhaltigkeitsgedanke drängt sich mehr und mehr in die Mitte der Gesellschaft – somit bekommt das Thema auch in den Sozialen Medien Aufschwung. Ein nachhaltiger Lebensstil wird gerne präsentiert und entwickelt sich zum neuen Ideal, allen voran: Sinnfluencer*innen.

01.06.2021 | Ein Beitrag von Laura Hofschlag | Bilder: Unsplash

Ein Blick auf die Bildschirmzeit des Smartphones verrät: Wir nutzen die Sozialen Medien täglich. Ob als Beschäftigung oder Inspiration, Instagram und Co. Sind fest in unseren Alltag integriert. 

Zahlen und Fakten zur Nutzung von Social Media

4,41 Milliarden Menschen nutzen aktiv die Sozialen Medien – das sind mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Die meisten Nutzer haben zudem nicht nur einen Social-Media-Account, sondern im Durchschnitt 8,5. Die Accounts werden 144 Minuten pro Tag, sprich 876 Stunden im Jahr, genutzt. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie „Social Media Trends 2021“.

Auch die Corona-Pandemie hat Einfluss auf die Sozialen Medien genommen. Im Zeitraum von Oktober 2019 bis Oktober 2020 wurden 453 Millionen neue Nutzer verzeichnet.

Besonders visuelle Inhalte sind beliebt, in jeder Sekunde werden zum Beispiel auf der Plattform Instagram circa 995 Fotos geteilt.

nachhaltigkeitindensozialenmedien

Die Grafik zeigt: Facebook verzeichnet unangefochten die meisten monatlichen aktiven Nutzer*innen. Doch Instagram ist auf dem Vormarsch – eine Win-Win Situation, wenn man bedenkt, dass Instagram seit 2012 im Besitz von Facebook ist.

Trends auf Social Media 2021

Visuelle Inhalte, wie Videos, GIFs oder Bilder sind auch 2021 von hoher Bedeutung. Im Vergleich zu reinen Textbeiträgen generiert sogenannter „Visual Content“ 200% mehr Vervielfältigungen sowie 94% mehr Klicks.

Dabei liegt immer mehr die Würze in der Kürze – 15-sekündige Tanz-, Koch-, Back- oder Outfitvideos ziehen die Nutzer*innen in ihren Bann. Maßgeblich hierfür: die App TikTok. TikTok gibt es schon seit 2016, ist aber seit dem Lockdown Anfang 2020 auf dem Vormarsch. Auch Instagram hat diesen Trend erkannt und launchte im August 2020 die neue Funktion „Reels“. Die kurzen Videos sind eine weitere Option, Handlungen und Interaktionen zu generieren.

Viele Unternehmen vermarkten ihre Produkte weiterhin durch Influencer*innen. Hierbei rückt die Authentizität immer mehr in den Fokus – weg von simplen Produktplatzierungen hin zu langfristigen und crossmedialen Kooperationen, in denen Influencer*innen ihr Know-How über die Sozialen Medien einsetzen. Um speziellere Zielgruppen zu erreichen, setzen einige Firmen vermehrt auf Micro-Influencer*innen – Influencer*innen mit einer eher geringen Anzahl an Followern, aber einer sehr hohen Interaktionsrate.

Sinnfluencer*innen versus Influencer*innen

Die Plattform Instagram hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Wo ursprünglich nur Platz für die schönsten Seiten des Lebens war, werden nun alle Facetten gezeigt – und das sogar teils ohne gesichts- oder farbverändernde Filter. Es geht nicht mehr nur um Urlaub, einen glamourösen Lifestyle und Makellosigkeit, sondern um Natürlichkeit, ein bewusstes Leben und sinnvolles Engagement.

Sowohl Influencer*innen als auch Sinnfluencer*innen bieten ihren Followern regelmäßig neuen Content. Neben ihrem Profil auf Instagram haben sich viele ein erfolgreiches Business aufgebaut – zum Beispiel mit Merch oder einer eigenen Kosmetikreihe. Bei Influencer*innen steht die Einbettung der Produktplatzierungen im Vordergrund– dennoch spürt man den Wandel hin zu mehr Authentizität.

Sinnfluencer*innen zeigen primär ihre nachhaltige Lebensweise, wollen andere zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag inspirieren und nehmen Stellung zu aktuellen Angelegenheiten. Häufig spezialisieren sich Sinnfluencer*innen auf ein gesellschaftliches oder politisches Thema, wie zum Beispiel auf Zero Waste, Veganismus oder Feminismus.

Themen von Sinnfluencern*innen

  • Upcycling – aus Alt mach Neu
  • Lebensmittelverschwendung
  • Zero Waste, sprich Müllvermeidung
  • Fair produzierte Kleidung
  • Vermeidung von übertriebenem Konsum
  • Saisonale, regionale und ökologische Lebensmittel
  • Tierschutz
  • Veganismus und Vegetarismus
  • Kampf gegen den Klimawandel
  • Body Positivity
  • Feminismus (Gleichberechtigung, Sexualisierte Gewalt usw.)

Sinnfluencer*innen und Kooperationen

Sinnfluencer*innen bewegen sich stetig in einem Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Konsum – denn zu einem nachhaltigen Lebensstil gehört auch die Reduzierung des Konsums. Die Sinnfluencerin Laura Mitulla merkt an: „Wir können uns nicht grün konsumieren“. Sie geht Kooperationen ein, hat sich aber gegen das Anbieten von Rabattcodes entschlossen, um den Konsum nicht weiter zu befeuern. „Dies führte schon zu einigen Absagen“, so Laura. Auch Serin Khatib geht Kooperationen ein – „aber nur die, hinter denen ich wirklich stehe“. Sie will auf ihrem Instagramkanal echt sein und bleiben. „Deshalb kann ich nicht für irgendwelche Shampoos oder Fast-Fashion-Shirts werben – nur, weil da vielleicht vegan draufsteht“, fährt Serin fort.

Sinnfluencer*innen müssen sich mit den Firmen und Produkten kritisch und detailliert auseinandersetzen. Welche Werte verfolgt das Unternehmen? Ist die gesamte Lieferkette fair? Welchen ökologischen Fußabdruck hat das Produkt – ist es klimaneutral oder sogar klimapositiv?

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SINNvoll oder nicht?

Die sozialen Medien prägen unser Denken und Handeln. Im Alltag entwickelt sich ein neuer Blick auf die Umwelt und ein Nachhaltigkeitsbewusstsein keimt auf. Besonders im Fokus steht hier die Generation Z, die mit diesen Gedanken aufwächst. Laut einer Forbes Recherche wird der Konsum der Genration Z den Markt maßgeblich beeinflussen. Für das Jahr 2021 ermittelt die Recherche eine Kaufkraft von 29 bis 143 Milliarde Dollar.

Diesen Wind der Veränderung spüren auch Unternehmen. Es braucht ein Umdenken hinsichtlich ihrer Produktion und Arbeitsbedingungen.

Zudem können Sinnfluencer*innen nachhaltigen Marken helfen sich zu etablieren und nachhaltige Alternativen bewerben. Mit einfachen Tipps lassen sich Follower zu einem grüneren Handeln bewegen. Auch ist es möglich, über die Sozialen Medien zu Protesten aufzurufen und dadurch Einfluss auf die Politik zu nehmen – siehe Fridays for Future oder Black Lives Matter.

Du willst noch mehr über das Thema wissen?

Im Zuge der Themenreihe „Nachhaltigkeit in den Sozialen Medien“ haben wir die Bloggerinnen Laura Mitulla und Serin Khatib interviewt. Wir haben mit ihnen über persönliche Motive, die Zukunft von Instagram und Co. Und „Nachhaltigkeitsbubbles“ gesprochen. Das Beste? Es folgen noch weitere Sinnfluencer*innen.

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Hier geht’s zum Interview mit der Bloggerin Serin Khatib

…und danach ab zu Laura Mitulla

Folg uns auch gerne auf Instagram!



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