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Grüne Berufsbilder vorgestellt: Brenner

Der Brenner stellt Weinbrand, Essig und andere Spirituosen her. Seine Aufgaben reichen von der Auswahl der Rohstoffe wie Obst und Kreide, über die Kontrolle des Gärprozesses, bis hin zur Destillation selbst. Die Ausbildung zum Brenner dauert drei Jahre.

Der Brenner stellt Weinbrand, Essig und andere Spirituosen her. Seine Aufgaben reichen von der Auswahl der Rohstoffe wie Obst und Kreide, über die Kontrolle des Gärprozesses, bis hin zur Destillation selbst. Die Ausbildung zum Brenner dauert drei Jahre.

03.07.2018 - Ein Beitrag von Gessica Mirra

Der Beruf des Brenners hat eine lange Tradition. Schon die Ägypter, Perser und Römer stellten Essig her und schätzten diesen, gemischt mit Wasser, als kühles Getränk. Und auch im kalten Russland stellt man seit jeher Schnaps - vor allem Wodka! - her, um sich bei den frostigen Temperaturen von innen zu wärmen.

Der Arbeitsalltag eines Brenners

Der Brenner stellt – kurz gesagt - Weinbrand, Essig und andere Spirituosen her. Doch bevor der Brenner sich ans „Eingemachte“ macht, gehört es zu seinen Aufgaben, die Rohstoffe aus denen der Alkohol gewonnen wird, einzukaufen und zu kontrollieren. Die Rohstoffe sind beispielsweise Obst, wie Äpfel und Trauben sowie Getreide oder Kartoffeln. Der Brenner kontrolliert diese auf ihre Qualität, das heißt auf den Reifegrad, den Zustand der Früchte sowie das Aroma, denn er weiß genau: Nur aus guten Zutaten lässt sich Alkohol in einer reinen Form gewinnen.

Anschließend wird das Obst maschinell geputzt, entkernt und zerkleinert. Der Brenner muss die Rohstoffe vorher dafür wiegen und die Maschinen auf die richtige Größe einzustellen.

Wenn die Masse – sie nennt sich hier Maische - aus der Maschine kommt, wird sie vergoren. Es kommen Malz, Hefe oder andere Verzuckerungsstoffe hinzu. Anschließend kommt alles in luftdichte Fässer und der Gärprozess wird damit eingeleitet. Immer wieder kontrolliert und durchmischt der Brenner in diesem Schritt seiner Arbeit die Maische.

Dann beginnt die Destillation. Jetzt wird die Maische zu Schnaps gebrannt. Den so entstandenen Rohbrand verfeinert der Brenner jetzt, damit er Aroma und Geschmack bekommt.

Auch das Thema Hygiene nimmt einen wichtigen Stellenwert im Arbeitsalltag des Brenners ein. Die leeren Fässer, in denen die Maische hergestellt wurde, die Maschinen, Filter und Rohrleitungssysteme müssen anschließend gereinigt und desinfiziert werden, damit sich kein Schimmel bildet oder Keime einschleichen können.

Der fertige Schnaps kann nun verkauft werden. In der Ausbildung lernen angehende Brenner deshalb auch den richtigen Umgang mit Kunden. Oft führen Brenner auch Verkostungen der fertigen Produkte durch.

Die Ausbildung zum Brenner

Der Beruf des Brenners ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf im Bereich Industrie und Landwirtschaft. Die Ausbildung dauert drei Jahre und ermöglicht nach Abschluss eine Fortbildung zum Brennmeister, Destillateurmeister, Wirtschafter für Landbau, Getränkebetriebmeister, Techniker für Landbau zum Agrarbetriebswirt sowie zum Fachagrarwirt.

Ausbildungsinhalte:

  • Rohstoffe wiegen, messen, reinigen und zerkleinern
  • Maische zubereiten
  • Verzuckerungsstoffe herstellen und verarbeiten
  • vergorene Maischen und Rohbrände destillieren
  • Lagerräume kontrollieren und vor Schädlingsbefall schützen
  • Lagergefäße füllen und Erzeugnisse zum Verkauf bereitstellen

Den zukünftigen Brennern werden während der Ausbildung auch umfangreiche Kenntnisse in den Fächern Technologie, Technische Mathematik sowie Wirtschafts- und Sozialkunde vermittelt.

Studium im Bereich Lebensmitteltechnologie, Brauwesen und Getränketechnologie

Einige ausgebildete Brenner streben nach erfolgreich bestandener Prüfung auch ein Hochschulstudium in den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Brauwesen und Getränketechnologie an.

Wo arbeiten Brenner?

Brenner finden eine Anstellung in Brennereien, bei Essigherstellern und in Brennereigenossenschaften, die Großhandel mit Spirituosen betreiben.

Voraussetzungen

  • Gute Noten in Mathematik
  • Technisches Verständnis
  • Interesse an chemisch-biologischen Vorgängen
  • Freude an der Herstellung von Lebensmitteln
  • Genauigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt

Gehalt in der Ausbildung

Das Gehalt in der Ausbildung zum Brenner ist abhängig vom Ausbildungsbereich – also Industrie, Handel oder Handwerk - sowie vom räumlichen Geltungsbereich des einschlägigen Tarifvertrages.

So verdienen die Auszubildenden in Deutschland im ersten Ausbildungsjahr zwischen 520 und 723 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr zwischen 570 und 788 Euro und im dritten Ausbildungsjahr zwischen 615 und 901 Euro.

Verdienstmöglichkeiten als Brenner

In Baden-Württemberg verdienen Brenner im Schnitt 3.105 Euro, in Bayern 2.550 Euro, in Berlin 3.026 Euro, in Brandenburg 2.439, in Bremen 2.668 Euro, in Hamburg 2.824 Euro, in Hessen 3.452 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern 2.258 Euro, in Niedersachsen 2.898 Euro, in Nordrhein-Westfalen 2.898 Euro, in Rheinland-Pfalz 3.005 Euro, im Saarland 2.721 Euro, in Sachsen 2.721 Euro, in Sachsen-Anhalt 2.157 Euro, in Schleswig-Holstein 2.513 Euro und in Thüringen 2.057 Euro brutto im Jahr.

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