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Digitales Nomadentum – begleite Jule Marie Rose auf ihrer Reise

KURZINTERVIEW | Jule Marie Rose gibt uns Einblicke in ihren Alltag als digital nomad und verrät uns, was sie auf ihrer Reise bisher gelernt hat und wie sie ihr Gelerntes teilt.

KURZINTERVIEW | Jule Marie Rose gibt uns Einblicke in ihren Alltag als digital nomad und verrät uns, was sie auf ihrer Reise bisher gelernt hat und wie sie ihr Gelerntes teilt.

30.05.2023 | Ein Kurzinterview von Hannah Chondros | Bild: sestovic, Getty Images Signature

In einer Welt, in der Flexibilität und Freiheit immer mehr an Bedeutung gewinnen, suchen Menschen nach dem Abschluss oder im Arbeitsalltag nach neuen Möglichkeiten, ihr (Arbeits-)Leben individuell zu gestalten. Remote Work bietet die perfekte Gelegenheit, um aus dem traditionellen Arbeitsrhythmus auszubrechen und ein aufregendes neues Kapitel zu beginnen. Dabei gibt es einige Herausforderungen und Chancen, die remote work bereithält. Es lassen sich jedoch zahlreiche Menschen finden, die mutig genug sind, den Sprung zu wagen und ihren eigenen Weg in der digitalen Arbeitswelt zu meistern. 

So auch Jule Marie Rose, die als digitale Nomadin die Welt bereist. Das Konzept des remote Arbeitens fasziniert sie schon länger und ist nun zu ihrem Arbeitsalltag geworden. Ihre Erfahrungen teilt Jule auf LinkedIn, Instagram und Co. mit ihren Follower*innen und nimmt sie mit durch den Arbeitsalltag. Sie unterstützt außerdem Menschen, die remote arbeiten wollen und hilft ihnen, mit ihrer Mastermind JOIN ME REMOTE eine personal brand aufzubauen. Im Interview erzählt sie uns, wie das Leben als digital nomad für sie aussieht. Hier erfahrt ihr, was dahintersteckt und wie auch du zu remote work übergehen kannst.

Weitere Informationen zu dem digitalen Nomadentum, den Hintergründen und einen Einblick findest du in unserem Überblicksbeitrag: Digitales Nomadentum – Home Office von überall

LifeVERDE: Liebe Jule, fangen wir mal ganz vorne an. Was verbirgt sich für dich hinter dem Begriff ‘digital nomad’ und wie sah dein persönlicher Weg dahin aus? 

Jule Marie Rose: Ein digital nomad ist für mich jemand, der mit seinem Laptop und einer guten Internetverbindung von überall aus arbeiten kann. Hierbei beziehe ich mich nicht nur auf Menschen, die viel reisen, es können auch die sein, die im Bereich slow travelling unterwegs sind. Und somit auch in einem eher langsameren Tempo von Ort zu Ort “hüpfen“. 

Mein persönlicher Weg bis hierhin sah so aus, dass ich 2019 während meines Bachelors ein Praktikum gemacht habe, welches mir die Augen geöffnet hat. Ich habe dort viele digitale Nomaden auf Bali kennengelernt und gesehen, wie sie mit ihrem Laptop arbeiten und das sowas überhaupt möglich ist. Ich habe mich gefragt, wie auch ich das machen kann und mich anschließend sehr, sehr viel mit dem ganzen Thema beschäftigt und habe dann auch meine Bachelorarbeit darüber geschrieben. Durch meinen Master im digital marketing Bereich habe ich viel nischenspezifisch gelesen, Informationen gesammelt und so einen Weg gefunden, mir das zu ermöglichen. Zuerst habe ich mit Social Media Management angefangen. Inzwischen bin ich aber als Coach und Mentorin tätig und unterstütze Menschen, die selber remote arbeiten und sich eine personal brand auf LinkedIn aufbauen wollen. Weil ich so eben auch angefangen habe und merkte, dass LinkedIn wohl der richtige Weg zu sein scheint. Daraus habe ich dann meine Mastermind JOIN ME REMOTE gegründet und helfe Menschen im Freelancing und Selbstständigenbereich, sich einen Namen auf LinkedIn zu verschaffen, wodurch sie Reichweite generieren, Kund*innen auf sie aufmerksam werden und an Sichtbarkeit dazu gewinnen. Das erleichtert den Start in das Arbeitsleben eines*r digital nomads.


Remote arbeiten ist mehr als am Strand liegen und es sich gut gehen lassen – sondern erfordert Diszipline und Routine (Bild: Placebo365, Getty Images Signature). 

Welche Vorteile siehst du an der neuartigen Arbeitsweise? Was hat dich daran fasziniert, von überall aus arbeiten zu können?

Als Vorteile sehe ich vor allem den Anstieg der Lebensqualität und -freude. Ich habe das Gefühl, dass mir diese Arbeitsweise enorm viel gibt. Nicht nur in Bezug auf die Ortsunabhängigkeit, sondern generell auch auf meine Happiness und Zufriedenheit. Zudem lernt man so viele neue Kulturen und Menschen mit ähnlichen Interessen kennen, mit denen man sich vernetzen kann. Egal bei welchem Unternehmen — digital nomads haben ein ähnliches Mindset bezüglich der Arbeitsweisen. Man kann seinen Horizont sehr gut erweitern und aus seiner “Bubble“ austreten. Es ergeben sich Möglichkeiten, das Team bzw. das Unternehmen auszubauen, die es sonst nicht geben würde.

Hast du trotz all der Freiheiten und Ortswechsel einen typischen Arbeitstag? Wenn ja, wie sieht er aus? Welche Orte konntest du schon entdecken und gab es auch Schwierigkeiten auf deiner Reise?

Ja, ich habe auf jeden Fall einen typischen Arbeitstag. Ich brauche vor allem auch Routinen bei dieser digitalen Arbeitsform – das haben mir andere digital nomads auch schon mitgeteilt – die sind der game changer. Es gibt ja dieses typische Bild von digitalen Nomaden: “Die liegen ja eh nur am Strand rum!“ Das stimmt überhaupt nicht, schon alleine mit der Sonne und dem Sand haut das nicht hin ;) . Man ist sehr auf sich selbst gestellt, darauf muss man gut vorbereitet sein. Es müssen eine Menge an Selbstdisziplin und Organisation an den Tag gelegt werden, da man eben nicht das Office hat, in welches man jeden Tag geht und auch keine Kolleg*innen um einen herum, die einen auf dem Boden der Tatsachen halten.

Als Tipp würde ich jede*r mit auf den Weg geben, sich Zeit zu lassen: Den Ort kennenzulernen und nicht immer on the go zu sein, um das Gefühl von einem Burnout zu vermeiden. Es gibt natürlich viel, was man erleben und unternehmen will, aber du bist ja trotzdem zum Arbeiten da und nicht für einen Urlaub. Das ist echt ein enormer Unterschied, den viele zu Beginn erstmal verstehen und lernen müssen. Wir denken bei Reisen und Destinationen ja häufig direkt an Urlaub, wenn wir das nun aber mit dem remote Arbeiten verbinden, brauchen wir ganz neue Denkweisen und Abläufe, damit sowas klappt.

Meine typische Alltagsroutine sieht so aus: Ich stehe meistens gegen 6 Uhr und 6:30 Uhr auf und gehe dann auf einen Walk oder mache ein Workout. Meinen Arbeitstag starte ich so zwischen 8 Uhr und 9 Uhr, je nachdem welche Zeitverschiebung zwischen mir und Kund*innen liegt, variieren die Zeiten auch mal.

Noch ein wichtiger Tipp von mir: Sollte man fest vorgegebene Arbeitszeiten von Arbeitgebern haben, muss man gegebenenfalls die Location an die Zeitzone angepasst werden.

Welche Learnings nimmst du von deinen Erfahrungen mit? Was kannst du unseren Leser*innen ans Herz legen, wenn auch sie sich als digital nomads durchstarten wollen?

Ich würde jeder*m mit auf den Weg geben, sich zuerst wirklich damit auseinanderzusetzen, was man erreichen möchte bzw. in welcher Situation man sich wiederfinden möchte. Es gibt ja unzählige Möglichkeiten, wie und wo man arbeiten kann, also beispielsweise ob man Vollzeitreisende*r sein möchte oder sein Heimatland auch nur für ein paar Monate verlassen will. Möchte man in einem Angestelltenverhältnis sein oder sich als Freelancer*in ausprobieren? In der Welt des digitalen Nomadentums und generell der remote work gibt es so viele verschiedene Szenarien und man muss klare Vorstellungen haben und sich Erwartungen setzen. 

Wenn man bereits als Freelancer*in unterwegs ist oder sich in einem selbstständigen Kontext ausprobieren will, kommen natürlich eine Menge an Planung auf eine*n zu. Bei der Organisation ist daher auch einiges zu beachten wie zum Beispiel das Abschließen von (Reise-)Versicherungen etc. Aus diesem Grund habe ich dann auch meine Mastermind JOIN ME REMOTE gegründet, weil es eine Kombination aus der Arbeitsschiene und der Community von Gleichgesinnten ist, die sich mit genau solchen Fragen – welche Versicherungen brauche ich und wie gehe ich das an? – gegenseitig supportet. Bezogen auf die Arbeitssituation konzentrieren wir uns hier eben ganz besonders auf LinkedIn und personal branding, da das für mich am besten funktionierte und ich sehr viel von meinen Erfahrungen teilen kann. Wir schauen uns in dem Zuge an, wie kann ich mich als Freelancer*in oder Selbstständige*r dort positionieren, um Arbeitgeber und Kund*innen bestmöglich auf mich aufmerksam zu machen. Schließlich leben wir ja alle nicht von Luft & Liebe und müssen schauen, wie wir hier Einkommen generieren können, um unsere weiteren remote work Pläne Wirklichkeit werden zu lassen.

Solltet ihr nun weitere Fragen an mich haben, findet ihr mich auf allen Socials unter Jule Marie Rose. Ich hoffe, dass ich euch mit meinem kleinen Einblick ein bisschen weiterhelfen konnte. Ich freue mich, von euch zu hören!

Wie Claire Briatore in das digitale Nomadentum einsteigt und erlebt, berichtet sie uns im Interview: Digitales Nomadentum – erste Schritte mit Claire Briatore

Vielen Dank für das Interview, liebe Jule!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Jule Marie Rose stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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