Suche
News & Tipps

So kommen die richtigen Updates in das Denken von Führungskräften

In der Welt der Informationstechnologie wird alles dafür getan, dass Computersysteme frei von gefährlichen Viren und Malware bleiben. Doch wie lässt sich verhindern, dass auch unser Denken künftig frei von „Viren“ bleibt?

In der Welt der Informationstechnologie wird alles dafür getan, dass Computersysteme frei von gefährlichen Viren und Malware bleiben. Doch wie lässt sich verhindern, dass auch unser Denken künftig frei von „Viren“ bleibt?

Mehr zu den Themen:   gastautorin dr. alexandra hildebrandt
31.01.2018 - Gastbeitrag: Dr. Alexandra Hildebrandt, Foto: Symbolbild © Pixabay

Wie kann vermieden werden, dass „Malware“ in Form von „falschen Ideen und gefährlichen Irrtümern in unsere Köpfe kommen“? Wie kann verhindert werden, dass funktionierende Organisationen „gehackt“ werden? Wie kommen die richtigen Updates mit zukunftsweisenden Begriffen in das Denken von Führungskräften?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich Prof. Fredmund Malik in seinem aktuellen Buch „Gefährliche Managementwörter“. Sie sind für ihn Quellen von Missverständnissen, erschweren richtiges Verstehen und vernünftige Kommunikation, ja sie sind die Ursache von „fehlgeleiteten Erwartungen und falschem Verhalten von Menschen in Organisationen.“ Er widmet sich einer Auswahl von Wörtern, deren „schlampige“ Verwendung er als Unsitte und teilweise gefährlich ansieht - Wörter, die in den vergangenen Jahren vor allem im Managementkontext immer wieder schwammig genutzt wurden.

Wenn die Wissens-, Organisations- und Komplexitätsgesellschaft in der neuen Welt richtig funktionieren soll, braucht es klares Denken und eine wirksame Kommunikation - sowohl auf der Ebene von Computernetzen als auch auf der Ebene von Organisationen und ihren Menschen.

Eine funktionierende Sprache prägt:

· Wahrnehmen

· Denken

· Kommunizieren

· Handeln.

Für Malik ist dies die Grundlage für richtige Führung. Dabei ist die innere Stimme (Intuition), die nicht am Anfang eines Entscheidungsprozesses, sondern an dessen Ende stehen soll, Prüfstein des Denkens. Von seinen gesammelten Wörtern wird kaum eines häufiger missverstanden als „Management“. Das Wort ist synonym zu verwenden mit „Führung“ (nicht jedoch mit „Leadership“!). Management ist nach Malik der Beruf der Wirksamkeit, des Erzielens von Resultaten und eine universelle gesellschaftliche Funktion. Unter Management, das effektiv und effizient sein muss, versteht er auch das Meistern von Komplexität (die richtigen Dinge richtig und gut zu tun).

Gute Führungskräfte wenden für das Wissen-Wollen die stärkste Heuristik an und fragen: „Ja, stimmt denn das?“ Wissen bewahrt sie vor Irrtümern und macht sie immun gegen Moden. Die Wirkung von Charisma bestreitet er nicht. Allerdings können charismatische Führer auch gefährlich sein, weil sie sich (durchaus ihrer Wirkung bewusst) häufig nicht an Regeln halten. Ihre Wirkung sei zwar wichtig, muss aber kontrolliert sein durch Verantwortung (die einzig haltbare Legitimierung von Hierarchie).

Echte Leader stützen sich bei der Lösung ihrer Aufgaben nicht auf Charisma, sondern führen durch Selbstdisziplin und durch Vorbild, nicht durch Parolen und Hurrageschrei. Sie sehen es als ihre Pflicht an, Situationen zu meistern, Gefahren abzuwenden oder Chance zu nutzen. Ihre Motivation und Kraft kommen aus der Aufgabe, die sich ihnen stellt.

Kritisiert werden auch Irreführungen im Personalwesen, die durch den „War for Talent“ eingeleitet wurde. Schon das martialische „War“ sollte nach Malik stutzig machen: Wenn schon „Krieg“, dann sollte es eher ein „War for Performance“ sein. Deshalb schlägt er vor, möglichst ohne das Wort „Talent“ auszukommen, denn: „Im Management zählen nicht Talente, sondern Resultate.“ Durch die Fixierung auf „das Talent“ oder „das Potenzial“ wird häufig die Aufgabe vergessen, auf die gut geführte Organisationen den Schwerpunkt legen. Wenn auf das Wort „Talent“ nicht verzichtet werden soll, dann sollte man sich wenigstens auf die nachhaltige Nutzung von Talenten zu konzentrieren, „denn nicht das Talent als solches ist wichtig, sondern was man daraus macht.“

Auch dem Thema Stil und Manieren ist ein Passus gewidmet: Was es heute braucht, sind keine verlogenen hochgezüchteten Höflichkeitsrituale, sondern um elementare Umgangsformen wie „bitte“ und „danke“. Manieren sind für Malik der „Schmierstoff“, der die täglichen Reibungen erträglich macht.

Das Buch ist weitaus mehr als nur ein Kompendium gefährlicher Managementwörter – es ist zugleich eine „handhabbare“ Einführung in die Managementlehre von Fredmund Malik, die uns hilft, richtig zu navigieren in Zeiten des Umbruchs.

Literatur:

Fredmund Malik: Gefährliche Managementwörter. Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2017.

Alexandra Hildebrandt: Kopf oder Bauch? Wie wir heute die richtigen Entscheidungen treffen. Amazon Media EU S.à r.l. Kindle Edition 2017.

Der JOBVERDE-Newsletter - Jetzt kostenlos registrieren!



Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Kommentar erstellen
Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *
Hiermit erkläre ich mich damit einverstanden, dass die abgesendeten Daten nur zum Zweck der Bearbeitung meines Anliegens verarbeitet werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Grüne JOBS


Auch interessant
Dauerlächeln: Die neuen Krankmacher
12.03.2018 - Ein Gastbeitrag von Dr. Alexandra Hildebrandt, Foto: © Dr. Alexandra Hildebrandt
Klimaschutz und Energieeffizienz: Warum sich Unternehmen mit Druckluft beschäftigen sollten
01.02.2018 - Gastbeitrag: Dr. Alexandra Hildebrandt, Foto: Danny Neumeier (2. V. r.) vom TÜV Süd übergibt Marina Griesinger, Leiterin Energieeffizienzmanagement, Matthias Dudel (links), Energieeffizienzmanager und Magnus Backes (rechts), Leiter Produktber

Premium Partner